Auch wenn man diesen Konflikt nicht wirklich versteht, lehnt man sich wahrscheinlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass auf beiden Seiten gelitten wird und dass man nicht tiefer sinken kann als die Hamas bei ihrem Überfall vor einem Jahr unter grossem Jubel eines grossen Teils der islamischen Welt. Manche Palästinenser leiden z.B. unter Siedlern, die ihnen das Leben zur Hölle machen. Andere werden von jüdischen Arbeitgebern anständig behandelt und rauben sie bei der ersten Gelegenheit aus.

Es gab nie einen palästinensischen Staat, insofern stimmt die Kolonialismuserzählung nicht. Könnte es sein, dass beide Seiten nach dem Ende des osmanischen Reichs meinten 'ihr könnt bleiben, aber zu unseren Bedingungen' und dass damit die andere Seite nicht einverstanden war? Wobei es von der Seite Israels, wenn ich richtig informiert bin, immerhin zunächst keine Einwände gegen die Gründung eines Palästinenserstaats gab.

Claus


Am 7. Oktober 2024 15:15:14 MESZ schrieb "Ingo Tessmann über PhilWeb" <philweb@lists.philo.at>:


Am 06.10.2024 um 02:24 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

PS: Kürzlich ist ein lieber Bekannter zu Tode gestürzt und ich fragte WARUM dieses um Gottes Willen geschehen musste und obendrein diesem herzensguten Menschen zukommend als Familienvater im besten Alter.
Wir alle hier fragen insbesondere derzeit WARUM das Elend dieser Kriege? Auch hier spielt ein Gott die Hauptrolle, ausgedacht von Menschen, welch schauderhaftes Theater!

Moin Karl,

wurum kommen Unfälle vor? Weil Menschen fehlbar sind. Ich wundere mich eher darüber, wie das unwahrscheinliche menschliche Leben überhaupt eine Zeit lang möglich ist. Tägliches Überleben ist wesentlich Glückssache und hat wenig mit Herzensgüte zu tun. Es ist bloß die Moral, die Dich am Geschehen zweifeln lässt. Aus kosmischer Perspektive sind die andauernden Kriege hier auf Erden in der Tat schauderhaftes Theater. Israel und Juda gab es bereits vor 3000 Jahren in der Levante an der Ostküste des Mittelmeeres. Diese Region wurde ja auch Kanaan genannt, während die Römer die Provinz Juda nach dem Niederschlagen des Bar-Kochba-Aufstands 135 in Syria-Palästina umbenannten; wohl um die Erinnerung an die aufständischen Juden zu erschweren.

Juden werden seit über 4000 Jahren verfolgt, massakriert und bekriegt. 1948 dann bot sich als Chance die Wiedergründung des Staates Israel und die Neugründung eines Staates Palästina. Aber kaum war der Staat Israel gegründet, da fielen auch schon Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Irak über das Land her. Warum hatten sich die Palästinenser nicht einfach über einen Staat gefreut, den sie nie hatten? Eine damals mögliche Zweistaatenlösung wird es kaum mehr geben können. Seit der islamischen Revolution ist der Iran als Staat hinzugekommen, der Israel das Existenzrecht abspricht und seitdem den Terroristen überlässt. Ich bewundere Israel dafür, dass es sich bis heute technologisch und logistisch zu behaupten vermag.

Hierzulande ging vor 4000 Jahren aus der Schnurkeramik- und Glockenbecher- die Aunjetitzer Kultur hervor, von der noch das Ringheiligtum in Pömmelte und die Himmelsscheibe von Nebra künden. Meine Vision vom Sonnenzeitalter ließe sich bis zum 7000 Jahre alten Sonnenobservatorium von Goseck zurückverfolgen. In der Levante wird der Sonnenkult von Ägypten übernommen worden sein. Echnaton scheiterte mit seinem Sonnenmonotheismus, Moses aber bescherte seinem Volk den einzigen Himmelsherrn, den Christen und Juden übernahmen. Aber warum können die sich bis heute nicht auf ihn verständigen? Weil sie der Moral und nicht dem Licht folgten. Aus meiner Sicht wäre lediglich eine Rückbesinnung auf die Sonnenanbetung erforderlich. Aber darauf können sich nicht einmal die angeblich so aufgeklärten Fossiljunkies einigen.

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