Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Ohne groß
über astrophysische Zusammenhänge nachzudenken, obgleich mich
Kosmologie natürlich fasziniert, kann ich mir - vermutlich wie viele
anderer Zeitgenossen – nicht vorstellen, dass es in den
unvorstellbaren Weiten dieses Universums (oder Multiversen) nur
einen und wirklich nur diesen einen habitablen Lebensraum geben
sollte. Die Fixierung darauf rührt - historisch bis zur
Kopernikanischen Wende sehr verständlich - von einer Sicht auf
auf diese Erde her, die diese quasi als irdisches Gegenstück zu
einem Himmel annahm, den man über sich aufgespannt sah.
das habe ich nicht gesagt, denn (für mich) ohne zweifel wird es
gerade beim momentanen alter des kosmos in ihm von leben zu wimmeln
beginnen, weil jetzt erst die chemie dazu genügend entstanden und
genügend verteilt ist (die chem elemente von lithium an aufwärts),
indes hat das leben seine für uns wichtige grenze daran, dass es
dauert, sog intelligentes leben zu entwickeln (auf erden dauerte es
ca 4,5 milliarden jahre, und wenn erde kosmischer durchschnitt ist,
...), und das entstandene intelligente leben dann ziemlich rasch in
den solaren shutdown hineinläuft, also nur etwa 100 bis max
400 millionen jahre persistieren kann - deshalb dürfte intelligentes
leben, so wie wir es verstehen, zumindest bis auf weiteres kosmisch
äußerst dünn gesät sein, unabhängig davon, dass die lebensentstehung
kosmosweit "heute" wohl gerade erst beginnt
und indirekter irdischer beweis, dass dieses kalkül wohl stimmt, wir
haben trotz feinster messgeräte über das kosmische
wärmehintergrundrauschen hinweg bisher noch kein
"roger-piiiiep"-signal einer
anderen kosmischen intelligenz empfangen (natürlich außer den
ständigen ufos an unserem himmel, die eine art größerer leidiger
stubenfliegen sind), weshalb selbst die wissenschaft in einer art
selbst-bescheidung dazu mehr und mehr übergeht, die ansprüche sehr
zurückgeschraubt, uns hübsche "verzählchen" aufzumachen: leben oder
einstiges leben auf mars, allen möglichen monden, selbst
venus-hochatmosphäre und
saturnmond titan, dort bei 180 grad unter null geradezu kuschelig
fast zu warm für leben?
irdisch steht uns bevor, was die venus heute schon hinter sich hat,
sodass sich "unser problem" der geradezu manischen kosmischen
lebenssuche in kosmischer zeit "demnächst" eh von selbst erledigt
wird,
und höchst wahrscheinlich werden wir uns selbst lange vorher schon
auf igendeine weise nullen, und noch bevor die noch ein wenig
irdisch-weiterlaufende evolution uns von sich aus nullen wird, denn
bisher hat keine einzige von ihr erfundene lebewesen-art "ewig"
überlebt (und das dumme argument, dass aber der mensch doch etwas
ganz besonderes sei, DIE ausnahme von allem, geschenkt ...)
Wenn sich
Menschen bekreuzigen (seien es Fußballer nach einem geglückten
Torschuss oder Putin-treue Mütterchen) schauen sie nach „oben“,
ohne sich bewusst zu machen, dass sie ihren Blick nach „draußen“
in die Weiten des Weltalls richten und damit dürfte es dann ungleich schwerer
fallen, sich den himmlischen Vater auf dem Thron sitzend
vorzustellen. Wo sollte also ein Gott sitzen, wo sollte sich sein Secretarium
als ultimatives Residuum befinden?
sie richten ihren blick zwar nach oben, sehen auch mit glück
vermeintlich ein paar sterne, aber in wahrheit sehen sie garnichts,
denn wir können "das größte" genausowenig "sehen, begreifen,
erkennen" wir das kleinste,
weil unsere wahrnehmung samt denkapparat lediglich auf den
mesobereich ein-skaliert sind = es kommt uns nur so vor, als ob...
wir zb ins all hinaussehen usw könnten, das beginnt bereits beim
"sterne sehen",
wo in wahrheit lediglich das licht airy'scher beugungsscheibchen in
die augen fällt, und selbst das nur von ca 6000 hellen sternen UND
in unserer kosmisch unmittelbaren nachbarschaft - für alles
weitergehendere
brauchen wir messgeräte, und die "leiden" fürs größte am genau
selben wie fürs kleinste, je weiter sie ins größte und kleinste
hineinreichen sollen, desto mehr "erzählen" sie uns nur noch
"gnädige märchen", sodass
zuletzt unsere interpretationen und spekulationen dieser märchen die
erzählungen selbst bei weitem überwiegen
Wer kann
mit Sicherheit sagen, dass es nur ein Universum gibt und nicht
z.B. ineinander verschachtelte, wie Matroschka-Puppen? Das macht
dann alles noch komplizierter. Und unser Erdenkügelchen, das
einzige in all solchen „Riemann-Sphären“?
Bevor man
bei all derartiger Spintisiererei Gefahr läuft, ins Irrenhaus
eingeliefert zu werden, sollte man sich als Rückfallposition
z.B. auf Penrose' Modell vom zyklischen Universum beschränken,
das ist m.E. die derzeit eleganteste Erklärung zu diesem
Themenkreis.
man kann eben beliebig hoch und weit "spekulieren" =
hypersemiotisieren, auf der basis unserer messgeräte-märchen, und
wer es mag, dem stehen türen und tore offen, ich mags nicht, weil
mich vielmehr
interessiert und fasziniert, warum/wieso/auf welche weise unsere
messgeräte märchen erzählen, denn eigentlich waren sie dazu ja genau
nicht gedacht ("messproblem" nach wie vor ungelöst) -
und ich würde heutigen spekulierenden empfehlen, ihre spekulationen
in die schwarze, dunkle, also unsichtbare richtung zu lenken, denn
das ist sehr en-vogue, auch schon als zb die nazis ihre schwarze
sonne
in der wewelsburg kreierten (offenbar nicht kapierend, dass sonnen
zwar fast ideale schwarzkörperstrahler sind, aber gerade deshalb
besonders hell leuchten)
Soweit
diese kleine Gedankenspielerei, die Deiner zuletzt mir
zugeschriebenen Manie, Metaphysik mit Wissenschaft verknüpfen zu
wollen, Vortrieb verleihen wird.
du suchst halt connecte zwischen metaphysischen und
wissenschaftlichen spekulationen, eine art hobby?, das dir
unbenommen sei ...,
während ich an der bösen (ebenfalls hobby)vermutung regelrecht
leide, dass, grob gesagt, physik und meta.physik viel enger
zusammenhängen, als anzunehmen ...
wh.