Grüne, deren umweltbezogene Belange ich von Beginn dieser Bewegung an unterstütze, radeln (oftmals mit Lastenrädern) durch die Stadt und damit auch an (durch Klima-Kleber verursachten) Staus vorbei. „Gut so, weiter so“ rufen sie dann den Klebe-Freunden zu. Ob ihre Wohnung im teuer sanierten Altbau im Nobelviertel Bogenhausen oder in Grünwald liegt, spielt keine Rolle; fest steht, dass Transportleistungen zum Unterhalt der Infrastruktur dieser Häuser nicht mit Lastenrädern zu bewerkstelligen sind. Also wird man auf Kraftfahrzeuge bis auf weiteres nicht verzichten können. Bewohner dieser Häuser erleiden auch Herzinfarkte, Hirnschläge und auch Schwangere könnten es eilig haben, nach Einsetzen der Wehen in‘s Krankenhaus zu kommen und das alles nicht unbedingt mit Lastenrädern.
Das weiß auch Münchens Oberbürgermeister, der nicht im Ruf steht, der bayerisch konservativen Politkaste nahezustehen:
Zitat aus der Az (Münchner Stadtzeitung) zu den Klebe-Protestlern:
„Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat daran scharfe Kritik geübt: "Die Form des Protests, ganze Straßenabschnitte zu blockieren, halte ich für unerträglich und keinesfalls für eine zulässige Meinungsäußerung." Gerade vor dem Hintergrund des tödlichen Unfalls in Berlin findet er es "unverantwortlich, diese Art des radikalen Protests weiter durchzuführen".“
Am 05.11.2022 um 13:04 schrieb Karl Janssen <janssen.kja@online.de>:wie immer ist es die jeweilig weltanschaulich geprägte Perspektive, aus der gesellschaftspolitische Probleme interpretiert werden. So eben auch hier. Wenn man zum besagten Thema dieser Protestaktion aus der Homepage der „Letzten Generation“ zitiert, um die Sichtweise auf die Problematik von Rettungseinsätzen darzulegen, kann diese nicht objektiv sein, was bei nüchterner Betrachtung schlichtweg nicht zu leugnen ist.Umsicht bedeutet, auch jeweils beide Seiten eines derartigen Geschehens zu sehen und entsprechend zu bewerten. Das ist in dieser Gesellschaft nicht mehr möglich, wenn es das überhaupt jemals war. So bleibt es beim Einzelnen, sich seiner Verantwortung für die Gesellschaft bewusst zu sein resp. zu werden und entsprechend umsichtig zu handeln.Moin Karl,ich finde es bemerkenswert, dass Du nicht auf die Äußerung der Rettungskraft eingehst, sondern lediglich auf das Medium ihrer Verbreitung. Ich halte sie für so plausibel wie wahrhaftig, ebenso wie die Mitteilungen der behandelnden Notärztin, die der WDR verbreitet: Danach wäre der verspätet eingetroffende Rüstwagen, der den Betonmischer anheben sollte, sowieso nicht zum Einsatz gekommen, „da es zu gefährlich gewesen wäre, den Betonmischer mit technischem Gerät anzuheben. Sie habe sich demnach dafür entschieden, den Betonmischer mit eigener Motorkraft zu bewegen, um das eingeklemmte Unfallopfer zu befreien. Selbst wenn `mit Rüstwagen oder Kran andere technische Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten, war dies die richtige Vorgehensweise'. Die Notärztin habe `klar geäußert, dass sie sich auch bei der Verfügbarkeit von anderen technischen Möglichkeiten durch Rüstwagen oder Kran sofort für diese Methode entschieden hätte', heißt es laut Bericht in dem Vermerk der Feuerwehr weiter.“ Auch die Äußerungen der Notärztin halte ich für korrekt, aber in den (a)sozialen Medien wird sicherlich weiter gegen die mörderische Letzte Generation gewettert werden.IT
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb@lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an philweb-leave@lists.philo.at