Moin Thomas, 

ich denke bei Deinen "fokussierenden Zeitwirbeln" nicht nur an Strömungsmechanik und Diffusionstheorie, sondern auch die Satzperformationen Quine’s. In der Physik sind Eichtransformationen einer Transformation des ursprünglichen Systems äquivalent. Für die Linguistik hat Quine auch eine Eichtransformation bestimmen können: „Die Gesamtheit der Sätze einer Sprache eines Sprechers läßt sich so permutieren bzw. auf sich selbst abbilden, daß

1. die Gesamtheit der Dispositionen des Sprechers zu verbalem Verhalten unverändert bleibt und daß

2. die Abbildung dennoch keine bloße Korrelation von Sätzen mit äquivalenten Sätzen ist. Zahllose Sätze können drastisch von denen abweichen, die ihnen jeweils zugeordnet sind, und doch können diese Divergenzen einander systematisch so ausgleichen, daß das Gesamtmuster der wechselseitigen Verknüpfungen von Sätzen mit Sätzen und mit nichtverbalen Reizen erhalten bleibt.“

Für Mack ist die „Disposition zu verbalem Verhalten" in Gegenwart eines nichtverbalen Reizes des Linguisten invariante Observable, die als beobachtbare Größe die Gesamtstruktur des Systems unverändert läßt, ganz so wie in der physikalischen Eichtheorie. Dem Eichfeld der Elektrodynamik bspw. entspräche eine Umgangssprache in der Gesellschaft. Wie weit sich die Analogie wohl verfeinern ließe? Oberflächlich scheint sie Deiner „schrittweise verändernden Deutung“ komplementär, aber angesichts der Vielfalt der elektromagnetischen Wechselwirkungen zwischen den Elektronen bei den Molekülbildungen ganz ähnlich zu sein.     

IT

Am 24.02.2025 um 12:18 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

—> AIteration in Form fokussierenden Zeitwirbelns um ein Thema, eine Frage, ein Rätsel, eine Möglichkeit als zu erschließende potentia,

 Ein Objekt ist eine Frage, die Antworten provoziert

Ein Objekt ist eine Frage, die Antworten provoziert. Es ist ein Möglichkeitsraum, aus dem und in dem sich im Interagieren seine möglichen Verwirklichungen entfalten - sofern nicht unbezogen sondern in Zusammengehen, entfalten sich diese Verwirklichungen auch je nach vom Interaktionspartner angesprochenen Aspekt des Möglichkeitsraums.

Sind Aspekte deshalb Teil des Möglichkeitsraums, der potentia, und nicht nur der Verwirklichung?

 Ja, denn im Moment des Angesprochen-Werdens verwandelt sich die Verwirklichung in eine Frage, eine These, in etwas neu zu Ergründendes, in einen Möglichkeitsraum, der Antworten als interaktionelle Verwirklichungen provoziert. Aspekte sind Aspekte eines Objekts und mit diesem Teil des Möglichkeitsraums, Teil der Frage, die Antworten provoziert.

Wort-Objekt: Eine Frage, die Antworten provoziert

Wörter als Objekte befragen sich, sie sind Möglichkeitsräume, und ihre Möglichkeiten des Angesprochen-Werdens, also ihre möglicherweise anzusprechenden Aspekte sind Teil der Möglichkeitsräume. Sobald in der Interaktion verwirklicht, verwandelt sich der resultierende Prozess für den Fall, dass er angesprochen wird, wieder in einen Möglichkeitsraum, und wieder eröffnet er -der Möglichkeit nach- mehrere Weisen, angesprochen zu werden, somit mehrere mögliche Aspekte oder mehrere Aspekte als Möglichkeiten.