Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
... wie z.B. auch im Sinne der hier auch bereits diskutierten Frage
zum sog. „harten Problem“ der Bewusstseinsforschung, etwa zur Erklärung der subjektiven Empfindung von Qualia.
ganz kurze anmerkung dazu, denn
ich will mich hier nicht weiter einmischen:
wir empfinden /erleben unsere gesamte umwelt/aussenwelt nur als
qualia oder qualia-summen/qualia-cluster = als eigenschaften und
eig.summen,
die wir für hardware der welt halten.
beispiel apfel: was kriege ich davon
wahrnehmend/erlebend/empfindend mit?
wenn die summe der erlebten eigenschaften/qualia {A} inkl
zeit-räumliche konstanz (ts-konstanz) mir entsprechend "vorkommt",
belege ich das objekt mit "aha, ein apfel", und die eigenschaften
nur ein wenig anders, "rund + hart" gegen "länglich + weich"
ausgetauscht,
sage ich "aha, birne"
man kann sich deshalb tabellen mit eigenschaften aufschreiben, die
zb "obst" gegen "gemüse" abgrenzen, in denen man nur wenige
eigenschaften austauschen muss,
um von obstsorte x zu gemüseart y zu gelangen
der eigentliche "witz" ist aber, dass wir diese subjektiv erlebten
LEDIGLICH eigenschaften/qualia/semantiken in form von
summen/clustern für OBJEKTIVE "dinge" halten, für hardware der
welt =
ich GLAUBE (es ist nur glaube), dass zb ein wahrgenommener apfel
genauso wie ich ihn erlebe als hardware tatsächlich außerhalb von
mir existiert, was, wenn ich mir den obigen mechanismus klarmache,
unsinn ist, so unsinnig, dass ich den in meiner wahrnehmung vor
mir liegenden apfel auch nur von der ihn umgebenden luft
unterscheiden kann (ich diskriminiere ihn aus der luft heraus),
weil EINE lufteigenschaft
für mich halt "durchsichtig sein" ist, und eine der eigenschaften
des apfel-konstrukts meiner wahrnehmung/meines erlebens "nicht
durchsichtig" ist
alle "dinge" der welt, die gesamte welthardware, die wir
erleben/wahrnehmen/empfinden können, sind lediglich summen von
eigenschaften = semantiken-summen, die wir uns aber zu syntaxen
umdeuten,
und "semantiken zu syntaxen umdeuten" ist essentieller teil
magischen welterlebens (und instinktiv ahnen wir das auch, deshalb
dichter, maler usw, welche die wirklichkeiten sehr oft
magisch-verbrämt
darstellen, magisch umdeuten, einfärben - und ist mit ein grund,
weshalb uns "platonische ideen, begriffe" (wider besseres wissen)
so seltsam eingängig sind - und ebenfalls mit ein grund, warum wir
mitunter mutmaßen,
wie lebten in einem emu-versum = in einer nur
simulierten/emulierten wirklichkeit, denn "semantiken zu syntaxen
umgedeutet" stimmt das dann sogar, wenn auch völlig anders, als
eigentlich ausgedacht)
diese art von magischem welterleben konfluiert natürlich
hervorragend und fast widerstandslos mit unserer
animistisch-magischen kernbefindlichkeit, was letztlich schauriges
bedeutet: wirklich alles, das wir von welt
mitbekommen können, ist magisch-"verkannt", und alle unsere
kalküle+mutmaßungen über welt und ihre inhalte, auch die nominell
"exaktesten", fußen auf dieser magischen-verkennung "semantiken zu
syntaxen
umgedeutet" (wie ein transportierbarer fluch uä.mehr), anders
gesagt: nicht die welt ist unser auch wissenschaftliches problem,
sondern die eigenartige weise unseres zugangs zur welt hindert
uns, überhaupt in die
nähe dessen zu gelangen, das wir (objektive) "welt" nennen.
gesucht also ein neuartiger zugang zu "welt", der NICHT auf
magischem erleben, nämlich der semantik/syntax umkehrung/umdeutung
beruht (und auf dieser suche, um die basics neu zu ordnen und
aufzustellen,
rückkehr in die zeit der europ. scholastik, weil damals die
weichen falsch gestellt wurden, auf denen wir bis heute
leben/denken/tun, zb was man damals "nominalismus" nannte, und
heute riesenprobleme beim
welterkennen-wollen macht = die probleme liegen nicht in modernen
wiss. schriften u kalkülen, sondern vor ca 1000 jahren in der
scholastik, als man die loipen für die nächsten bisher 1000 jahre
festklopfte)
wh.