Am 28.02.25 um 05:16 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:

> meine "volition" ist demnächst mal wieder einkaufen zu müssen, weil mein kühlschrank langsam leerläuft, und an dem wort "müssen" und nicht etwa "wollen" ist zu erkennen, dass einkaufen keineswegs meiner >motivation< entspricht, wenn sie denn freiwillig sein soll, was für den "freien willen" ja angeblich zutrifft,

Interessant wäre es, eine Tabelle zu erstellen, und die zwei Kausalitätsarten K1 und K2 zu vergleichen. Dann würde schnell erkannt werden, was sie gemeinsam haben, und was sie unterscheidet. Elemente dazu habe ich schon geliefert. Das Wort "müssen" kann für K1 wie für K2 gebraucht werden:

Das Glas musste vom Tisch fallen, so wie es gestellt war. (K1)

Ich musste schnell weglaufen, weil er mit den Hunden ankam. (K2)

Das Wort "zwingen" jedoch bringt implizit den Unterschied zum Vorschein:

Ich war gezwungen, aus dem Saal zu gehen, sonst hätte der Redner mich hinausgeworfen. (K2)
oder: Ich war gezwungen, nichts mehr zu sagen, sonst hätte der Gesprächsleiter sich beleidigt gefühlt. (K2)

Der Stein war gezwungen, mir auf den Kopf zu fallen. (K1) ... dieser Satz wird sicher als mindestens schief aufgenommen, Arthur Schopenhauer hätte kein Problem mit ihm gehabt.

Der "freie Wille" braucht zur Prüfung von "gemeinsam vs. unterschiedlich" nicht vorzukommen, wenn nur ein linguistisch-sprachliches Kriterium eingesetzt wird, und auch des Schopenhauer bedarf es in dem Fall nicht.

Wie Immanuel Kant den Unterschied hochstilisierte, kann bei ihm nachgelesen werden. Siehe hierzu meinen Kommentar in
https://weltordnung.de/Beschreibungsarten.html
Nicht wegen Schleichwerbung angegeben, sondern um mich nicht wiederholen zu müssen.

JH