Am 04.02.2025 um 22:06 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 04.02.2025 um 18:52 schrieb ingo_mack über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Beide Texte teilen jedoch die Idee, dass Bedeutung nicht statisch ist,
sondern in der Interaktion – sei es zwischen Autor und Rezipienten oder
zwischen den Elementen einer Interaktion – entsteht und sich entfaltet.
Insofern ergänzen sich die beiden Ansätze und bieten ein breites
Verständnis für den kreativen und bedeutungsschaffenden Prozess.
hinweis:
das ganze setting ist keine wirkliche "interaktion", und schon garkeine ww,
denn was mache ich ein bild oder eine skulptur betrachtend?
ich nehme das von diesen objekten reflektierte licht -unilateral- als information auf,
bilde mir daraus nachrichten im kopf,
und ziehe, erneut unilateral, die gebildeten kopfnachrichten dann den objekten über wie eine haut,
sodass ich sie "zu erkennen" glaube
Schwachsinnige Reduktion auf die elementare Form unilateral sinnlicher, d.h. pur neurobilologischer Wahrnehmung.
Der vom Erschaffer eines Kunstwerks (sei es darstellende oder literarische Kunst) intendierte mittelbare Zugang zur Idee, somit zur genuinen Bedeutung seines Werks, die ein Rezipient (selbstredend) subjektiv perzipiert.
Hier geht es also um Perzeption als ein inneres Erfassen mit allen Sinnen und damit um ein ganzheitliches Wahrnehmen hinsichtlich Intention (Idee) und Informationsinhalt (Bedeutung). Und dieser Prozess der Perzeption vollzieht sich selbstredend interaktiv und mündet bei entsprechendem Vermögen des Rezipienten, aus der sinnlichen Wahrnehmung eine hinreichend zutreffende Inferenz abzuleiten.
Soweit die Wahrnehmung auf ein vielfältig interpretierbares Kunstwerk bezogen ist, wird die jeweilige Inferenz in aller Regel subjektiv und damit mehrdeutig ausfallen und kann objektiv allenfalls auf einen interaktiv herbeigeführten Konsens relativiert werden.
Das ist gelebter Alltag: Konsens, resp. Herbeiführung von Kohärenz durch sprachliche Interaktion, die auch nonverbal, bzw. paraverbal erfolgen kann.
KJ