Hallo allerseits ,
Die Unterscheidung zwischen Dichtung und Wahrheit und die damit zusammenhängende zwischen Tatsachen und "Nicht-Tatsachen" ("Dieser Satz ist wahr" = "Es ist eine Tatsache, daß...") ist doch allen Unkenrufen zum Trotz so unverzichtbar - oder unser Leben sähe völlig anders aus - wie unphilosophisch. Wenn ich in einer Geschichte "es regnet" lese, werde ich vielleicht an Gummistiefel denken, deswegen aber keine anziehen . Dann gibt es vielleicht den Einwand "es regnet vielleicht für uns, aber ob es auch an sich regnet, kann man nicht wissen" oder es gibt irgendwelche mir nicht näher bekannten gedanklichen Probleme mit "Elementarsätzen" oder "Propositionen". Da würde ich es mit einer Sprachanalyse nach Dr. Wittgenstein versuchen - weniger am "Tractatus" als an den "Untersuchungen" orientiert .
Grüße , Claus
P.S.: Ich hoffe , die Mail kommt im ja wohl erwünschten Textformat an. Ich sehe am Fensterrand eine Formatierungsleiste und finde keine Möglichkeit , sie loszuwerden .
-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Rat Frag <rat96frag@gmail.com>
Datum: 19.12.16 13:44 (GMT+01:00)
An: Philosophisches Diskussionsforum <philweb@philo.at>
Betreff: [Philweb] Reden wir über Tatsachen
Hallo Liste,
ich habe mir ein paar Gedanken über Tatsachen gemacht.
Bekanntermaßen definiert Wittgenstein die Welt selbst als die Menge aller Tatsachen. Andere Denker haben sich ebenfalls mit dem Thema befasst. Etwa schrieb Quine darüber, dass Tatsachen, Fakten oder Proposition im Grunde nutzlos für die Erklärung von Wahr und Falsch seien. Er lehnte daher diese Redeweise ab und bezeichnete sich sogar als Anti-Propositionalist.
Das Problem sei, dass es unmöglich sei eine Methode zu nennen um einzelne Propositionen zu unterscheiden. Das Problem scheint (soweit ich sehe) verwandt mit dem vom Wiener Kreis bekannten Problem zu einem echten Elementarsatz zu kommen.
Wieder andere halten, scheinbar unbeeindruckt, am Modell der Tatsachen fest.
Was denkt die Liste darüber?