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Am 07.10.2024 um 15:15 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



Am 06.10.2024 um 02:24 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

PS: Kürzlich ist ein lieber Bekannter zu Tode gestürzt und ich fragte WARUM dieses um Gottes Willen geschehen musste und obendrein diesem herzensguten Menschen zukommend als Familienvater im besten Alter.
Wir alle hier fragen insbesondere derzeit WARUM das Elend dieser Kriege? Auch hier spielt ein Gott die Hauptrolle, ausgedacht von Menschen, welch schauderhaftes Theater!

Moin Karl,

wurum kommen Unfälle vor? Weil Menschen fehlbar sind. Ich wundere mich eher darüber, wie das unwahrscheinliche menschliche Leben überhaupt eine Zeit lang möglich ist. Tägliches Überleben ist wesentlich Glückssache und hat wenig mit Herzensgüte zu tun. Es ist bloß die Moral, die Dich am Geschehen zweifeln lässt

Moin, moin Ingo

Sicher kommen Unfälle wegen Fehlbarkeit der Menschen vor, also zufolge begangener Fehler. Im beschrieben Fall meines Freundes war es vielleicht ein Fehler, auf ein Arbeitsgerüst zu steigen, wissend um ein neurologisches Problem, das wohl durch ein Anwirysma ausgelöst wurde. Doch welche Wahl hat man als Handwerker, insbes. Chef eines Handwerksbetriebs? 

Mensch ist ohne Fehler“ sagt der Volksmund und meint damit vornehmlich die grundsätzliche Anlage zu Fehlern. Diese Erkenntnis wird den Menschen mit Beginn ihrer Kultivierung erwachsen sein und der damit eingeleiteten Entwicklung zum kreativen Schaffen von Werkzeugen und Gegenständen, einhergehend mit der Notwendigkeit, aus Fehlern zu lernen: 
Versuch und Irrtum,  dieses „trial and error“ als iterativer Prozess und damit die grundsätzlich Methode des Problemlösens.

„Alles Leben ist Problemlösen“ sagt Popper und benennt im gleichnamigen Buch die Probleme der grundsätzlichen Fallibilität des Menschen, damit auch die der Wissenschaft und der Gesellschaftsformen, inbes. die Verantwortung der Intellektuellen Schichten. 
Popper geht in „The Open Society and its Enemies“ (ich hab das Buch nur in english) vornehmlich kritisch mit der politischen Philosophie ins Gericht, der er einen Hang zum Historizismus , vorhält,  bzw. die Rückbeziehung darauf. (Waldemar hat das hier auch des öfteren bemängelt).

Unbesehen der Feinde unserer derzeit hier etablierten „offenen Gesellschaft“, also Schwachköpfe, die an den Rändern unserer Parteienlandschaft agieren, muss man bedauerlicherweise konstatieren, dass äusserst dringliche Probleme (insbes. Klima, Zuwanderung, gesellschaftliche Spaltung usf.) nicht angegangen werden, weil man Probleme nur heftigst und kontrovers diskutiert, diese jedoch nicht angegangen werden und wurden.

Für mein Dafürhalten ist der nun bekannt gewordene Rücktritt eines jungen Politikers, der durchaus mit hinreichendem Einfluss und politischem Geschick politische Arbeit geleistet hat, dem System des Hinwartens, der Verzögerung durch Blockieren und Lamentieren zum Opfer gefallen. Gefallen zudem in eine Krankheit, deren Dramatik man erahnen und nur hoffen kann, dass sie überwunden wird. 

Den Versuch wagen und den (möglichen) Irrtum ertragen, das wäre immer einen Versuch wert. Welches Spiel der Worte hier und ich vermisse die Wortspiele von Ingo Mack, der diese Kunst bestens beherrscht.

Soweit für den Augenblick.

Karl




. Aus kosmischer Perspektive sind die andauernden Kriege hier auf Erden in der Tat schauderhaftes Theater. Israel und Juda gab es bereits vor 3000 Jahren in der Levante an der Ostküste des Mittelmeeres. Diese Region wurde ja auch Kanaan genannt, während die Römer die Provinz Juda nach dem Niederschlagen des Bar-Kochba-Aufstands 135 in Syria-Palästina umbenannten; wohl um die Erinnerung an die aufständischen Juden zu erschweren.

Juden werden seit über 4000 Jahren verfolgt, massakriert und bekriegt. 1948 dann bot sich als Chance die Wiedergründung des Staates Israel und die Neugründung eines Staates Palästina. Aber kaum war der Staat Israel gegründet, da fielen auch schon Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Irak über das Land her. Warum hatten sich die Palästinenser nicht einfach über einen Staat gefreut, den sie nie hatten?  Eine damals mögliche Zweistaatenlösung wird es kaum mehr geben können. Seit der islamischen Revolution ist der Iran als Staat hinzugekommen, der Israel das Existenzrecht abspricht und seitdem den Terroristen überlässt. Ich bewundere Israel dafür, dass es sich bis heute technologisch und logistisch zu behaupten vermag.      

Hierzulande ging vor 4000 Jahren aus der Schnurkeramik- und Glockenbecher- die Aunjetitzer Kultur hervor, von der noch das Ringheiligtum in Pömmelte und die Himmelsscheibe von Nebra künden. Meine Vision vom Sonnenzeitalter ließe sich bis zum 7000 Jahre alten Sonnenobservatorium von Goseck zurückverfolgen. In der Levante wird der Sonnenkult von Ägypten übernommen worden sein. Echnaton scheiterte mit seinem Sonnenmonotheismus, Moses aber bescherte seinem Volk den einzigen Himmelsherrn, den Christen und Juden übernahmen. Aber warum können die sich bis heute nicht auf ihn verständigen? Weil sie der Moral und nicht dem Licht folgten. Aus meiner Sicht wäre lediglich eine Rückbesinnung auf die Sonnenanbetung erforderlich. Aber darauf können sich nicht einmal die angeblich so aufgeklärten Fossiljunkies einigen.   

IT      


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