hallo karl,
dann ein konkretes beispiel:

ein apfel:
- der besteht für mich ausschließlich aus einer summe von qualia
- subjektive qualia: ist lecker, ist bei kaufen billig, kann gelagert werden, usw
- objektive qualia-summe, die ihn bildet: hart, kugelform, innen weiß-gelblich, außen farbig, süß-sauer, schwer, wasserhaltig, etc
---
alles, dass ich über das objekt apfel auszusagen weiß, sind eigenschaften = semantiken = qualia

eine birne:
dasselbe wie bei apfel: sind nur qualia

eine heidelbeere:
dasselbe: sind nur qualia

"dinge" sind also irgendwie-summen von auschließlich = exklusiv qualia

ding x eigenschaften: a | b | c | d | e | f | g  ... (zb apfel)
-----------------------------------------------------------------
ding y eigenschaften: a | 0 | c | d | 0 | f | 0 | h | i  ... (zb birne)
-----------------------------------------------------------------
ding z eigenschaften: a | 0 | c | d | 0 | f | 0 | h | i  ... (zb heidelbeere)

wie ich finde, durchaus plausible frage: welche zusammenhänge gibt es zwischen den qualia-summen zb der drei obigen objekte =
wie kann man semantiken-summen (und einzelsemantiken) miteinander verrechnen, letztlich: algorithmen dafür gesucht?,
mittels üblicher "quantitativer mathe" funktioniert das nicht, und aus üblicher quantitativer "informations"theorie lässt sich kein entsprechender algorithmus gewinnen,
woraus ich den schluss ziehe:
- wie brauchen eine "qualitative mathe" (von mir, aus gründen, "thermodynamisches rechnen" benannt)
- und wir benötigen, als pendant zur quanitativen "info"-theorie, eine qualitative = semantische "informations"-theorie, genauer benannt "nachrichten"-theorie (nicht zu verwechseln
mit heutigen nachrichten-theorien)

der qualia-rechnerische unterschied "delta" zwischen apfel und birne wäre damit anzugeben,
und auch rein-qualia-verrechnend, wie man zb von birne oder apfel zu heidelbeere gelangt,
und wie die einzel-qualia in den qualiasummen, aus denen dinge bestehen, miteinander zusammenhängen?

ist mir völlig klar, dass ich mit obigem reichlich spinnert und/oder unsinnig rüberkomme,
weiß mich aber damit in alter tradition mittelalterlicher arabischer und europäischer gelehrter,
welche dieselben (und bis heut ungelösten) fragen stellten, die echte fragen/probleme sind, und keine spinnereien von exoten,
zb nikolaus von oresme

https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Oresme#Wissenschaftliche_Arbeiten_und_Leistungen

https://www.spektrum.de/lexikon/physik/nikolaus-von-oresme/10357

wh.



Am 04.03.2024 um 16:53 schrieb Karl Janssen:

transmitted from iPad-Client

Am 03.03.2024 um 11:21 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

rf:  „Ich glaube nicht, dass Qualia und rad. Konst. sich ausschließen müssen.“

wie man sich doch täuschen kann:
denn im rad. konstruktivismus wird ja gerade auf "qualia" abgehoben,
die wir sensorisch bei allen welterfahrungen nur mitbekommen,
bzw uns eben selbst autopoietisch "aus welt" herstellen

alle dinge der welt bestehen für mich aus eigenschaften und summen davon = qualia,
aber vielleicht bin ich ja verblödet, oder leide an wahn ?


Weder - noch, lieber Waldemar! Denn unbestreitbar lassen sich prinzipiell alle (als materielle Gegenständlichkeiten definierte) Dinge durch eben ihre materiellen Eigenschaften objektiv beschreiben, nicht jedoch hinsichtlich ihrer ggf. subjektiv empfundenen Qualia. 

Das Problem liegt demnach nicht in der grundsätzlich unmöglichen Beschreibung von Qualia (dem subjektiven Erlebnisinhalt) einer Gegenständlichkeit, gemäß ihrer materiellen Beschaffenheit, sondern in der Unmöglichkeit, die subjektive Empfindung als ein ganzheitliches Wahrnehmen, also ein perzeptiv kognitiv Erfasstes auch hinsichtlich des mit phänomenalem Bewusstsein aufgenommenen Erlebnisinhaltes (Qualia) objektiv darzulegen. 
Lebenspraktisch zeigt das etwa ein Museumsbesuch, wo Betrachtende einer Skulptur oder eines Bildes zu bisweilen beträchtlich unterschiedlichen Interpretationen kommen, die sich selbstredend nie auf die objektiv gegebene Eigenschaftensumme hinsichtlich materieller Beschaffenheit, sondern sich ausschließlich auf einen subjektiven Erlebnisinhalt, eben als Qualia, beziehen kann.

Diese zutiefst persönliche Wahrnehmung der nichtmateriellen Eigenschaftensumme einer Gegenständlichkeit wird sich nur in wenigen Fällen in ihrem vollen Umfang mit anderen Menschen teilen lassen, denn sie ist immer auch eine Frage deren subjektiver Interpretation, da sie per se auf individueller Wahrnehmung und Inferenz aufsetzt. 

Ich weiss nicht, ob J. Landkammer hier noch mitliest, er könnte sicher aus seiner Profession heraus beschreiben, wie sich das Phänomenale der Qualia in Musik ausdrückt.

Kurzum und ebenso auch zu meiner eigenen Vergewisserung, nicht einem Wahn verfallen zu sein: nahezu alle materiellen Gegenständlichkeiten  lassen sich sowohl hinsichtlich ihrer materiellen Konsistenz, als auch bezogen auf deren subjektiv empfundener Wahrnehmung beschreiben, selbstredend verbindet sich mit letzterem die Möglichkeit einer objektiv ungesicherten und damit nicht allgemein gültigen Aussage. 
So gilt sicher auch: Qualia is a feeling, oder doch eher, Qualia kann nur gefühlt und allenfalls nur bruchstückhaft sprachlich beschrieben werden. 
Einzig Kunst vermag deren ganzheitlichen Ausdruck darzustellen, also auch die literarische Kunst und mit Sicherheit Musik und Bild. 

Das Rechnen und vor allem Berechnen ist dazu per Prinzip ungeeignet. Auch die Harmonielehre, als mathematische Kunst, ist dazu untauglich, denn Harmonien müssen erspürt und als solches wahrgenommen werden: eben als Qualia.

Also bräuchte es eine „neue Mathe“? Sicher nicht, wenn man sie ganzheitlich anwendet und nicht nur im Sinne von „Abzählen“.
Künstliche Intelligenz könnte hier zu einem großen Fortschritt führen, vornehmlich, weil damit Subjektivität in ihrer einschränkenden Wirkung auf innovative Fortentwicklung weitestgehend ausgeschaltet wäre.

Soweit für den Moment.

Mit bestem Gruß! - Karl

.

ob dinge auch objektiv nur aus eigenschaften bestehen, und nicht aus "quantitates", oder beidem gemischt,
ist die frage,
ich neige zu ersterem: bestehen nur aus qualia, und dann entsteht ein "groß problem",
denn wie "rechnet" man mit qualia, statt wie üblich mit quantitäten?,
und lassen sich qualia vielleicht auf einfachereres "doch rechenbares" zurückführen?,
oder ist bis-heutige mathe dazu unbrauchbar? (braucht man also vielleicht eine neue mathe?,
wobei nicht die zahlenmystiken (reele zahlen, natürliche zahlen, primzahlen usw) das problem sind,
sondern die "verknüpfer" = die operatoren wie "+", "minus" usw.)

qualitas "gelb" und qualitas "blau" gemischt ergibt qualitas "grün",
[ gelb + blau = grün] ???
aber jetzt berechne das mal als qualia, also nicht, indem du (quantitativ) frequenzen verrechnest,
denn das wäre ein "kategorien-(denk)fehler" (bleibe beim verrechnen auf qualia-ebene)

wh.

--
Diese E-Mail wurde von Avast-Antivirussoftware auf Viren geprüft.
www.avast.com
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb@lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an philweb-leave@lists.philo.at


Virenfrei.www.avast.com