und mit gott hab ich doch frieden geschlossen, indem ich sagte "gott ist UND ist nicht", je nachdem, ob ich in meinen animistischen oder meinem rationalen hirnteil unterwegs bin, damit ist das ganze
"gott oder nicht" weg und erledigt - ich muss nur sauber unterscheiden, ob ich rational oder animistisch argumentieren will, also "prologisch" immer vorausschicken "achtung, rational" oder halt
"achtung emotional/animistisch ("anima" = seele, atem), ein gott in wechselwirkung mit welt = unmöglich, eine emotional erlebte welt ohne gott = ebenfalls unmöglich, wobei der emotional-animistische
layer als basislayer (aller tiere) in uns weit wirkmächtiger ist, als der darüberliegende "hauchdünne" rationale layer, woraus vermutlich die merkwüdige "persistenz" der gott-"idee" im erleben+denken kommt
weizäckers vorstellung der "ure", "informationsatome" scheitert einfach daran, dass "information" ein funktionenkomplex zwischen "sender u empfänger" ist, eine funktion also und keine "hardware", konkret:
ohne empfänger/detektor keine "informationsbildung" in diesem, deshalb habe ich das im SIN-modell beschrieben:
S physikalisches signal => kann zu information I-nfo werden, wenn es von einem detektor aufgefangen und umgewandelt wird => kann dann zu N nachricht werden, zb in einem I-nfo nachverarbeitenden gehirn,
auch technische detektoren arbeiten so, und immer steht auch hinter ihnen ein I-nfo nachverarbeitendes/interpretierendes hirn (zb eines physikers)
„Denken ist Unterscheiden. Eine Kritik an der Gleichsetzung von Denken und Bewusstsein“
Ein für mich eher irritierender Buchtitel, da nach meiner Einschätzung Denken per se nicht mit Bewusstsein gleichgesetzt, sondern allenfalls damit assoziiert werden kann. Nun ist es unmöglich, aus diesem Titel die eigentliche Intention des Verfassers abzuleiten, zudem A. Schmitt mir bisher nicht bekannt war und ich keines seiner Werke kenne. Ein Blick in die Liste seiner Publikationen zeigt ihn mir als ausgewiesenen Kenner der antiken Philosophen insbes. Platon und Aristoteles, was mir den Autor (unbekannterweise) natürlich sympathisch macht.
Wie Rudi Ott ihn rezensiert, bringt das womöglich etwas Hintergrund zur Erörterung dieser Frage bzgl. einer Gleichsetzung von Denken und Bewusstsein:
„Wie könnte etwas als etwas gedacht werden, wenn es nicht als ein Eines, mit sich Identisches, von anderem Verschiedenes, als ein Ganzes aus Teilen, als Zahl oder Größe, diskret oder kontinuierlich usw. gedacht würde.“
Das führt mich gedanklich geradewegs wieder zurück auf zuletzt hier angeführten C.F. von Weizsäcker und seine in „Die Einheit der Natur“ (1971) dargelegten Vorstellung, dass Quantenphysik (als der Makrowelt zugrunde liegend) axiomatisch aus der Unterscheidung empirisch entscheidbarer „Ur-Alternativen“, sog. „Ure“ aufzubauen ist. Das ist m.E. das Ausgangskriterium für die (auch von anderen Denkern übernommenen) Aussage, Natur antwortet stets auf die Frage nach ihrem Wesen mit JA oder Nein.
Das ist ein zunächst seltsam anmutender Denkansatz. Ihn nachzuvollziehen, hat natürlich auch zu unterschiedlichsten Interpretationen (bis hin zu blanker Ablehnung) geführt. Das wird auch weiterhin geschehen, da mit Blick auf das Kleinste eben nicht nur der lakonisch ultimative Hinweis resp. Bezug auf die Plancklänge weiterführt, sondern geradewegs die von Rudi Ott oben angeführte Aussage.
Soweit für den Augenblick.
Das Thema wird uns sicher noch weiterhin beschäftigen, bzw.
ich sollte natürlich noch auf Deine weiteren Argumente
eingehen.
Bester Gruß in die Runde! - Karl