Angeregt durch die Diskussion mit Ingo ist mir folgendes zum Thema Kausalität und Erfahrung eingefallen:

Solange man berichtet, was bisher geschah, redet man von Erfahrungen. Sobald man darüber hinausgeht, macht man Annahmen, z.B. solche der Kausalität. Hume fiel auf, dass sich aus Begriffen keine physischen Wirkungen ableiten liessen. Also woher nehmen, wenn nicht stehlen? Bleibt nur die Erfahrung. (Man kann den Donner in den Begriff des Blitzes einbeziehen und weiss dann noch nicht, ob es geblitzt hat, bevor es auch bumm gemacht hat oder man hält das sprachlich auseinander und hat es dann mit zwei üblicherweise zusammenhängenden Naturerscheinungen zu tun, deren eine nicht logisch aus der anderen abzuleiten ist.)
Kant bemerkte dann, dass es Aussagen gab, die nicht tautologisch oder verneint kontradiktorisch sind und die dennoch schon vor der Erfahrung feststehen, was sich daran zeigt, dass wir uns etwas anderes nicht einmal vorstellen können. So eine Aussage wäre z.B. dass wir aus einem geschlossenen dreidimensionalen Raum nicht herauskommen, ohne eine Wand zu durchbrechen. Wir können eine Geometrie entwerfen, in der das möglich ist. In ihr folgt alles aus Voraussetzungen und Regeln wie auch in der anschaulich nachvollziehbaren Geometrie. Danach ist es möglich, den Raum durch die vierte Raumdimension zu verlassen. Anschaulich vorstellen können wir uns das nicht. Das liegt aber nicht daran, dass wir nicht wissen, was wir uns vorstellen sollen wie beim "hölzernen Eisen", sondern an unserem Vorstellungsvermögen.
Kant nahm dann an, dass auch Sätze der Arithmetik und Geometrie in diese Kategorie gehörten und nicht allein aus Voraussetzungen nach Regeln gebildet würden.
Welches Naturereignis mit welchem zusammenhängt, wissen wir auch nach Kant nur aus Erfahrung und machen darüber hinaus Annahmen. Er findet allerdings, dass es sich ohne solche Annahmen gar nicht um Erfahrung handeln würde, legt also etwas in den Erfahrungsbegriff, um es dann in ihm zu finden.