Karl Janssen schrieb:
Fastnacht ist ja schon ein landsmannschaftliches Ereignis, das wir hier im tiefen Süden der Republik erst nördlich des„Weißwurstäquators“, allenfalls in Franken wahrnehmen; So richtig ist dieses nette Treiben schon auch in Deinen Gefilden weit und intensiv verbreitet.

ja, "landsmannschaftliche sache", die usprünglich dazu diente, symbolisch "den winter" auszukehren, danach fastenzeit, und danach ostern usw.,
und richtig von dir angemerkt, südlich der weißwurstgrenze heute eher noch brauchtumsartig ablaufend, aber nördlich davon stark erhöht asoziales tun und gehabe, weshalb ich da stark traumatisiert bin,
denn früher in aachen-köln-düsseldorf gewohnt, und dieses dreieck mir seit kindertagen auch besonders aus karnevalsgründen äußerst verhasst, da mein völlig asozialer vater zu solchen zeiten immer zur hochform auflief,
sodass ich zugebe, dem karnevalstreiben nicht neutral gegenüberstehen zu können.

Ich habe zuletzt tatsächlich mal TV geschaut, da mich gewundert hat, wie die deutsche Außenministerin den Aachener Preis „Wider den tierischen Ernst“ bekommen konnte. Iris Berben hat es dann aus spezifisch feministischer Sicht erklärt und begründet, mir allerdings erschien das Ganze doch etwas erzwungen. Ich denke Annalena war selbst über diese Nominierung überrascht; mir ist sie nicht unsympathisch und manches ihr in der Laudatio zugeschriebene Charakteristikum trifft ja durchaus zu. Die „Allergeilste“ war sie an diesem Abend jedoch nicht, diesen Anspruch hat eine andere für sich proklamiert.

dass marodierende zumal selbsternannte subeliten sich gern auch mit karnevalspreisen behängen, ist ja nichts neues, zb ist der kölner karneval fest in händen einer ausgerechnet bestatter- und affilierte geschäftsleute lokal-subelite,
sie sich untereinander mit karnevalsorden und natürlich pöstchen aus-preisen und behängen (karnevals-beziehungen als eine der leitern, mit denen man in köln ökonomisch+ sozial aufsteigen kann, in köln "klüngeln" genannt,
richtung aachen "maggeln")

Mich stört am Fasching nicht das ausgelassene Lustigsein, das vergessen wollen des schnöden Alltags, jedenfalls für ein paar fröhliche Stunden. Was mich an den im TV übertragenen Fastnacht-Prunksitzungen aus dieser Region stört, sind die damit einhergehenden einseitig politischen Botschaften und natürlich aus meiner Sicht das „Bayern-Bashing“, da es bisweilen gehässig daherkommt (damit meine ich nicht FCB! dagegen hätte ich als Münchener 60-Underdog nichts einzuwenden :-)) Daher sehe ich mir gerne die Franken-Helau-Sendungen an, wo man weitestgehend auf politisch motivierte Beiträge verzichtet und einfach nur gute Laune verbreitet. Hier im oberbayerisch tiefen Süden ist Fasching nur ein leichtes Aufkommen von darauf bezogener Stimmung am Faschingsdienstag, ansonsten ist man eher Deiner Stimmungslage zugeneigt: Faschingsmuffel: „Hörts auf mit dem Schmarrn - mei Ruah möcht i ham“.

ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man mit dem unglaublich billigem karnevalesken witzigsein => echtes lustigsein/fröhlichkeit erzeugen kann, das ist doch nur aufgesetzter schein - auch das zb verkleidetsein im karneval ist
unsinnig, da die allermeisten leute doch das ganze jahr über innerlich u äußerlich in camouflagen herumlaufen, zb haben DE über 5 millionen zeitgenossen echte säuferkörper u säufergesichter, wenn mans medizinisch phänotypisch zu deuten
weiß, da brauchts keine zu karneval zusätzlich aufgesetzten roten plastiknasen.

und es braucht garkeine politischen büttenreden oä, denn "karneval" an sich ist ein politikum = teil des panem et circenses zur beschäftigung und ablenkung der massen (wie auch "sport-events", die dauer-tv-verblödung, etc)

Dir scheint es aber vornehmlich nicht um Ruhe vor diesem Treiben, sondern um Busspredigt zu gehen. Du wirst doch nicht zu den Grünlingen - den neuen Pfaffen als Spaßbremser - übergelaufen sein? Komisch – ich war bei denen von Anfang an und laufe nun davon, denn da ist nur noch die „Hülle“ grün, innen herrscht pure Ideologie. Womit wir wieder bei der jüngst hier thematisierten Frage sind, was denn Ideologie überhaupt sei.

bei den grünen herrschen -auch- ideologien, denn heutige "partei xy" = immer ideologie, aber danach kam bei den grünen seit fischers zeiten schon ganz klar das geld, pfründe, usw = heutige grüne = mittleres u oberes
gutsituiertes und "gesättigtes" bürgertum, und das bestimmt eben auch die grüne politik, und das teils sogar schamloser als bei den anderen parteien, weil viele der avancierten grünen noch einigermaßen ungeübte emporkömmlinge
sind (denen passen ihre anzüge oft noch nicht wirklich)

Ich denke dabei an Deine vor einiger Zeit hier vehement ausgebrachte Abneigung gegen jede Art Ideologie. Du hast das hier zuletzt etwas relativiert und Joseph hat „einiges dazu geschrieben“ und es ist – wie Ingo das anmerkte – tatsächlich eher deskriptiv ausgefallen; es kommt wohl eher einer sprachphilosophischen Auslegung gleich, die sich auf auf Wort- und Satzstrukturen kapriziert und nicht auf das eigentliche Wesensmerkmal des Begriffs von Ideologie. Dieses sehe ich vornehmlich in der Ausformung von Ideen und Weltsichten, die nicht dem eigentlichen Ideal z.B. einer Staatsform zugewandt sind, sondern zum Ziel haben, bestehende politische oder sonstige Machtzentren zu erhalten oder diese von anderer Seite revolutionär zu ändern oder wenigstens zu destabilisieren.

zu ideologie habe ich just in meiner vorherigen mail geschrieben ...

rationale u animistische ideologien gleichermaßen sind deshalb zum führen und verführen so geeignet, weil sie immer behaupten, irgendwelche wahrheiten/richtigkeiten zu enthalten, auf denen sie von ableitungen bis ganze denksysteme aufbauen, und somit wirklichkeiten ausblenden, die im gegensatz zu ideologien komplex sind und unter wahrscheinlichkeiten statt "sicherheiten" laufen - insofern ideologien fallbackversuche in die sicherheit des mutterbauches =
ideologien sind letztlich primitive "archaica" als kapitulationen vor der komplexität der realen welt -- auch unsere "parteien" sind allesamt ideologische machungen, denn diese welt lässt sich weder christlich-demokratisch, noch
sozialistisch, noch liberal usw usw (lächerlich primitiv) verstehen, begreifen, steuern, die ganzen macher, die unter solch primitiven prämissen antreten, beweisen schon damit, dass sie nichts anderes vorhaben, als sich unter solchen false-flaggs
selbst zu bereichern und/oder hinter ihnen stehenden eliten das wort zu reden

Ideologie an sich sehe ich als eine Art verfestigter Ideale im Sinne einer zur Norm erhobenen Weltsicht, wie sie für ein Kollektiv als Weltanschauung zur Begründung staatlichen Handelns vornehmlich in autoritären Staatsformen propagiert und mit exekutiver Gewalt eingefordert wird. Das kann sehr sicher auch als Erklärungsmuster für Ideologien fundamentaler Religionsformen gelten.

da wird ursache mit wirkung verwechselt, als nicht ideale zur am ende ausgebauten ideologie führen, sondern genau umgekehrt, liefern ideologien als spinoffs (auch) ideale, die dann gerade besonders hochgehalten werden, weil sie
die zurunde liegende ideologie stützen (unterfüttern), beispiel: der mensch wurde durch animistische ideologie zur schöpfungskrone hochstilisiert, und erst dann wurde dieses (in allen auswirkungen höchst ungute, untaugliche) ideal exzessiv hochgehalten, immer weiter ausgebaut, entgegen allem realen wissen und bis heute

/Verfestigte Ideale [<= ideologie] – damit erhebt sich die Frage nach dem /Begriff des Ideals [<= ideologie] schlechthin. Etymologisch führt der Begriff auf /Urbilder [<= ideologien] zurück und ich denke dabei natürlich zuerst an /Platons Ideenwelt [<= krasse ideologie] , quasi {Urgedanken [<= teils angeborene physio-psychologische ideologien] , die als /geistige Axiome [<= ideologie] /ewige Gültigkeit [<= krasse ideologie] haben, aus denen sich jeweils individuell angelegte /Ideenwelten [<= ideologien] herausbilden und somit prototypisch für eine /angestrebte Vollkommenheit [<= krass ideologisch] stehen.

hier oben wird fast ausschließlich -ideologisch- argumentiert - also perfektes beispiel, für was ich meine

Damit schließt sich der Kreis zum Thread Unvollständigkeit oder eben Unvollkommenheit. Ich schrieb zuletzt diesbezüglich, dass diese Welt notwendigerweise nicht vollkommen sein könne; wäre sie es, würde sie tot sein. Du Waldemar schreibst dagegen, sie sei durchaus „ingesamt voll-kommen und voll-ständig, weil zwangsläufig alle sub-welten darin unvollständig und unvollkommen“ sind. Diese Begründung erfordert m.E. einen Kontext, der zunächst erklärt, was Du unter „Welt“ und „Sub-Welten“ verstehst. Umgangssprachlich führt ein derartiger „Weltbegriff“ hier nicht weiter.  Eine diesbezügliche Betrachtung wird insoweit diffizil, als man dabei kosmologische von philosophischen Aspekten unterscheiden muss: Sind „Sub-Welten“ im Sinne von Everetts „many worlds“ oder etwa von Leibniz' Monaden zu sehen? Solltest Du mit „welt ist insgesamt voll-kommen“ das Universum (soweit es bislang gekannt ist) meinen, dann würde ich tatsächlich von einer gewissen Vollkommenheit sprechen wollen.

ich meinte damit folgendes:
die "kosmologische" gesamtwelt ist vollkommen u vollständig, während die teilwelten, aus denen das gesamt-konstrukt welt besteht, zwangsläufig unvollkommen u unvollständig sein müssen, und das lässt sich
auch nicht ändern oder denkerisch/philosophisch "heilen" - das denkerische problem ist dabei eigentlich nicht die unvollständigkeit der teilwelten, sondern wie man sich die vollständigkeit der kosmol gesamtwelt
vorstellen soll und begründen könnte, ohne dass jede begründung wie üblich eine darunterliegende begründung als unterfütterung benötigt (münchausen problem usw), eine sache, die letztlich daraus resultiert,
dass wir die welt beschreibend/schildernd immer "nacherzählen", und damit aus dem dabei auftretenden endlosen regress nicht herauskommen / das problem wäre m. ansicht ganz simpel lösbar, wenn wir
begreifen würden, dass wir in einer geradezu "epischen" planck'schen ww welt stecken, und daraus die richtigen schlüsse ziehen würden, zb den, dass diese welt keineswegs nur nach-erzählbar ist, sondern
auch vor-erzählbar u sychron-dem-ablaufen erzählbar, was das erzählen-an-sich erübrigt (und wer nacherzählt, bekommt dabei auch nur nach-welten/vergangene welten, bereits abgelaufene, als resultat)


 Hier auf unserem Erdenkügelchen ist definitiv nichts vollkommen, kann es auch nicht sein. Die Frage steht immer wieder im Raum, ob unsere Welt auf dem Weg zu einer Art Vervollkommnung ist bzw. dieses überhaupt sein kann.
Ich denke eher nicht, denn sie ist m.E. eine Art Transit, ein Entwicklungsraum. Womöglich sogar eine Emulation Außerirdischer.
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem angenommenen Gott mitsamt himmlischer Heerscharen, die diese Welt geschaffen haben, diese auch auf ihre Art und Weise beherrschen und einem - in welchen Übergefilden immer - residierenden  „Super-Programmierer“ mit Heerscharen von EDV-Hilfskräften, die unsere Welt - neben anderen – als Emulation laufen lassen? Da gibt es natürlich auch Hacker und Malware-Entwickler, Teufel genannt, die ihr Unwesen treiben.

mit den obigen fragen und vermuteten selbstantworten könntest du spielend eine neue art von "religio" aufmachen, juhu, wie leben in einem verschwörungswirklichen emuversum ...

da hab ich was besseres (schon öfter hier erwähnt). weißt du, was ein veritabler, wirklich auf erden existierender "blob" ist?
https://www.ardmediathek.de/video/arte/der-blob-schleimiger-superorganismus/arte/Y3JpZDovL2FydGUudHYvdmlkZW9zLzA4MjcyNi0wMDAtQQ
und dieser blob kann ungeheuerliches, zb an aller bisherigen mathe vorbei "thermodynamisch rechnen", ich nenne das "wechselwirkungsrechnen" = die zukunft der mathe,
blob ist ua deshalb beliebig teilbar unteilbar,
besteht nur aus einer zelle mit allerdings theoretisch unendlich vielen zellkernen, und weiterem wunderbarem,
und wo findet man diesen blob? nicht in labors oder anderen artificial facilities,
sondern ganz einfach im wald und auf wiesen, im feuchten, unterholz, totholz, baumrinden, etc, seit milliarden von jahren schon,
zb ich habe hier aus spaß an der freud aktuell drei unterschiedliche blobs, und füttere sie artig, und ab und zu spielen wir zusammen,
denn selbst "intelligenz" ist für blobs kein wirkliches problem,
man muss nur aufpassen, dass ein blob sich nicht aus dem gefäß heraus vom acker macht, denn mit 1-2-3 cm/h kann er wandern,
weshalb ich meine blobs stets leicht überfüttert halte, denn dann ruhen sie friedlich (als halbwegs fette pfannkuchen)

mit sicherheit kann der blob auch philosophische fragen beantworten, wenn man sie so aufbereiten könnte, dass sie beim blob für ihn verständlich ankommen,
und danach suche ich, und lade jeden interessierten ein mitzusuchen (kannst mich ruhig für verrückt erklären),
projekt: ein blob schreibt selbst ein buch, mit mir nur als eintipp-depp
(wird bestimmt besser als mit diesem komischen "chatGPD" = KI, das immerhin aber für eine leidliche dr.arbeit oä. gut taugen mag = es ist damit jetzt schon hoffnungslos altmodisch, selbst schreiben zu wollen),
weshalb ich demnächst chatgpd hier schreiben lassen werde,
und demübernächst einen meiner blobs

*
PS: Ach noch zu taktischen Nuklearwaffen. Dein Wohnort ist doch gar nicht so weit von Ramstein entfernt, oder?

nö nö, mein wohnort staudernheim liegt ca 80 km von ramstein air base entfernt, sodass bei einer sauberen taktischen a-waffe auf ramstein staudernheim unversehrt bliebe

wh.


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