Nimms leicht, Joseph! Und ich nehme wieder einmal wahr, dass man immer Neues hinzulernt:-)


Von meinem iPhone gesendet

Am 07.02.2025 um 11:10 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


Am 07.02.25 um 09:01 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Mal sehen, ob diese Replik auf Deine KI-gestützten Ausführungen, Joseph, hier grad  noch vom Server durchgeleitet werden.

 So interessant und reflexiv als korrektives Element in der Sicht auf sich selbst dieses „KI-Sprech“ auch sein mag, es wirkt maschinell kalt. Der Vorteil dabei ist, dass quasi stellvertretend Sachverhalte ausgesprochen werden können, die man selber in Rücksicht auf den Adressaten oder sonstig eingespielter Gepflogenheiten im Dialog nicht anbringt.
Mir selbst ist mein ureigener Sprachausdruck, sei er noch so kritikwürdig, lieber als von einer Maschine formuliert. 
Nun, wir können ja zukünftig hier einen „Maschinen-Chat“ laufen lassen.

Kein einziges Wort ist in meiner Mail KI-unterstützt, nicht einmal eine Korrektur wurde mit KI gemacht.

> Diesen Text wird es von „Menschenhirnen“ nicht geben können, da es keinen „Perzeptionismus“ gibt,

Ja ich meinte Perzeptionismus. Wenn es ihn nicht gibt, mache ich einen Satz dazu:
Perzeptionist ist jemand, der sagt, ein Wesen (Mensch, Tier, Maschine) könne die Welt perzipieren.
Perzeptionist ist jemand, der sagt, ein Wesen (Mensch, Tier, Maschine) könne die Welt wahrnehmen.
Zusatz zu den zwei Sätzen: Jeder Perzeptionist sagt etwas anderes: der eine sieht nur die Menschen als perzipierend an, usw.

Ob diese Sätze den Regeln des Definierens genügen, lasse ich offen. Der Schreibende dieser Sätze  weiß, dass jeder, der das Wort "perzipieren" oder "wahrnehmen" nutzt und zu verstehen meint, auch das Wort "Perzeptionist" verstehen kann, möglicherweise sogar ohne diese drei Zu-Sätze.

Die deutsche Sprache gibt die Möglichkeit, neue Wörter zu schaffen, auch wenn sie nur zwischen wenigen Personen verstanden werden können.
In dem Gesprochenen sind Wörter üblich, andere sind es nicht.

Es gibt Lemmata, für die das Wort mit dem Zusatz "ist" üblich ist, für andere gibt es das Wort mit Zusatz nicht.
Übliche Beispiele: Perfektion-Perfektionist, Religion-Religionist, Islam - Islamist
Gegenbeispiele: Geist - Geistist (nicht vorhanden)

Beispiele, bei denen die Sprache kein zusätzliches "ist" üblich machen kann, weil es schon in der Grundform vorhanden ist: Christ, Sozialist, Atheist. Auf welches Wort eine Abwertung üblich wird ist der Sprache egal. Nur stochastisch (würde IT sagen) geben Wörter mit "is" im Durchschnitt etwas Abwertendes zu denken, etwa mit dem Wort "Islamist".

Es war mir auch egal, ob das Wort "Perzeptionismus" nun abwertend wirken soll oder nicht. Ich könnte weiterfahren mit dem Aspekt Selbstbezeichnung-Fremdbezeichnung. Die Konstruktivisten wollen im Durchschnitt das Wort nicht auf sich bezogen haben. Die Islamisten übrigens auch nicht.

Mit dem Wort "Perzeptionismus" habe ich deutlich machen können, dass sowohl Karl als auch Waldemar das Wort "Perzeptionist" nicht ganz von sich weisen können, das habe ich genau geschrieben, meinetwegen perfektionistisch, aber warum darf Perfektion nicht angestrebt werden? Insbesondere an wichtigen Stellen, bei denen Uneinigkeit unter den "Perzeptionisten" besteht?

Wenn Karl diesen Absatz jetzt als Linguismus oder als Linguistikismus bezeichnet, verstehe ich es. Es ist jedenfalls bemerkenswert, zu sagen, dass bei einigen Wörtern einfach der abwertende "ismus" angehängt werden kann. Das habe ich mir einmalig erlaubt, und schon wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen, so wie es in Philweb üblich zu sein scheint, wenn nicht mit Abweichungen vom Thema voll daneben geschossen wird. Ständige Unterstellungen machen jedoch ein Gespräch sinnlos, ständige Abweichungen und Erweiterungen auch, insoweit kaum bei der Sache geblieben wird. Hier würde ich wirklich raten, sich in die Denkweise eines Straftäters "empathisch" einzudenken, sich vor Gericht vorzustellen. Der Richter würde immer wieder verlangen, bei der Sache zu bleiben, die Wahrheit zur Sache zu sagen, und nichts als die Wahrheit, also nicht zu sagen, dass man als Kind selbst schlecht behandelt wurde, und deswegen nur so wurde. Denn das sind für ihn Ausreden, mit der doppelten Bedeutung: ausreden, ohne dass ein Ende der Rede in Aussicht ist. Auf diese Weise kann der Beschuldigte alle Schuld von sich weisen.

Auch ich habe jetzt ausgeredet, einverstanden, meine Ausrede ist, dass ich dazu provoziert wurde. Nur mache ich nicht mit, wenn immer wieder neue Äste und Zweige hinzugefügt werden, das zu tun erlaube ich mir selbst im Normalfall nicht. Auch das Mich-Wiederholen kann mir unterstellt werden, das kann durchaus erlaubt sein. Nur geht die maschinelle Unterstellung mir zu weit. Dann kann ich keine einzige Zeile mehr schreiben.

JH


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