Das ist schon eine sehr merkwürdige Argumentation, Waldemar. Wenn Du als Ausgangssituation maximal vermischte weiße und schwarze Sandkörner zugrunde legst, dann hast Du - auf Entropie bezogen - deren Maximum als Zustandsgröße dieses „Systems“ aus optimal vermischten Sandkörnern und damit einen Zustand höchster Unordnung.
Diese Unordnung wirst Du niemals auflösen, indem Du solchermaßen optimal vermischte Sandkörner aus einem Gefäß heraus laufen lässt; zudem vorausgesetzt, Du hast eine Auslaufeinrichtung, die technisch völlig neutral gegenüber der Stofflichkeit schwarzer und weißer Sandkörner aufgebaut ist und das ist technologisch nahezu unmöglich zu bewerkstelligen.
Also kann es sich bei Deinem Beispiel nur um ein abstraktes Modell als Vorrichtung handeln, ähnlich wie das für derartige Betrachtungen mit Würfeln gegeben ist. Über Regeln zum idealen Würfel hatten wir hier geschrieben und ich möchte es nicht wiederholen.
Einzig ein Maxwell'scher Dämon könnte die auslaufenden Sandkörner in einer gewissen Form anordnen, Entropie an sich kann hier niemals unmittelbar mit Form in Verbindung gebracht werden. Allenfalls wirst Du beim Auslauf der Sandkörner Strukturen wie etwa beim „Bleigießen“ nach dem Prinzip Zufall und Notwendigkeit vorfinden und damit sind die entstehenden Formen zwar aus diversen Wechselwirkungen, jedoch - als Ganzes gesehen - ungeordnet hervorgegangen, unbeschadet der Tatsache, dass diese Formen in sich bestimmte Muster und damit ein gewisses Maß an Entropie aufweisen.
Also wird man aus einem maximal durchmischten Sandhaufen schwarzer und weißer Körner, den man aus einem Behältnis auslaufen lässt, dort zwar durchaus in gewissen Formen auftretende Strukturen vorfinden, die aber unmöglich auf der Entropie der Ausgangsmischung basieren, sondern eine davon unabhängige Zustandsgröße haben, deren Informationsinhalt neu zu bestimmen ist.