Am 29.02.2024 um 12:47 schrieb ingo mack über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Was wäre wenn, Kant heute auf Feyerabend treffen würde? Können diese beiden sich schon allein aufgrund der weiterentwickelten Vorstellungswelt '(einer 'entfalteten Aufklärung') tatsächlich auf Augenhöhe gegenübertreten?Zitat:
Vor 300 Jahren wurde Kant, vor 100 Jahren Feyerabend geboren. (..) Ebenso wie Bohm (der bei Oppenheimer promovierte) wurde auch Feyerabend im sonnigen Kalifornien an der Uni in Berkeley politisiert. Später sind die Aufbruchstimmungen der 1930er und 1960er Jahre in Kalifornien im Silicon Valley aufgegangen. Was wohl Kant oder Feyerabend im Internet gemacht hätten? Für Aufklärung bzw. Dadaismus geworben?
I.T. 20.01.2024 Zitat Ende Kant würde mit der Quantentheorie vermutlich wenig bis nichts anfangen können; Feyerabend wäre empört darüber, daß ihm sein Gegenüber fortlaufend den kategorischen Imperativ als Stoppschild vorhält. Eine konstruktive Unterhaltung zwischen den Beiden halte ich für unwahrscheinlich. Der Königsberger Privatlehrer kann sich nicht vorstellen, daß es einem Mitglied der philosophischen Elite erlaubt sein könnte sich über die Bedeutung von Moral, Sitte und regelkonformes Verhalten einfach so (öffentlich) hinwegzusetzen. Die Vorlesungen von Herrn Feyerabend waren sehr gut besucht, seine Studenten begeistert von seinen gelegentlichen Humor-geprägten Provokationen der althergebrachten Sichtweisen auf Mensch und Moral. Wie kann es ein ernstzunehmender Wissenschaftler wagen, den Plebs freizustellen, bspw. an Gott zu glauben oder auch nicht? „unter dem Muff der Talaren“, die 68er hätten Herrn Kant bis ins Mark erschüttert. Feyerabend hat diese Denkweise befeuert. Vermutlich würde in Kant Verbitterung entstehen, die in einer tiefen Depression enden würde. Aber dies sind nur ein paar gesammelte Stichworte, der Vergleich akademischer Welten über diesen Zeitraum (200 Jahre Philosophie- Geschichte) ist für mich ein nicht erfassbares Vorhaben, also werde ich lieber meine Zeit auf andere Dinge verwenden. Interessant ist es jedoch allemal, da es andere Arten von Recherchen erfordert und sehr viele Nebenwirkungen erzeugt.