Liebe  - vor allem Physik-Interessierte und Physik-Wissende,

ich platze in die Diskussion mit einer Frage.

In meinem Ansatz verstehe ich „Objekte“, z. B. „Körper“ als Potenziale möglicher Verwirklichung, das heißt als Zeitgefäße.  Kann ich unter Nutzung diesers Verständnisses Folgendes zum Welle-Korpuskel-Dualismus sagen?

Ich beginne mit einem Wikipedia-Zitat, dann meine Milchmädchen- (oder, Geschlechtsneutral zugleich Mlchmännchen-)-Rechnung, dann meinen Senf dazu:
The probability that experiments will measure particles at a point in space is the square of a complex-number valued wave.
 
Wenn jede Zahl als eine Seitenstrecke eines Vierecks mit Streckenlänge gemäß dieser Zahl gesehen wird, ist ihre Multiplikation mit sich selbst wie eine senkrechte Achse aus z. B. drei Streckenabschnitten, die auf der waagerechten Achse aus z. B. drei Streckenabschnitten errichtet wird. Das Innen, das dadurch geschaffen wird besteht dann aus neun Quadraten.

Das Quadrat einer complex-number wave erzeugt somit einen temporalen Innenraum der  - zunächst Zeitraum, zugleich ein buchstäblicher, mit räumlichem Innen ausgestatteter Raum-Raum ist.



(This is a remark on the wave-corpuscle dichotomy, or wave-particle duality in physics. Corporeality, or corpuscular nature are seen here as sources of change, which may be realized in the form of spatial motion, such as in a flight. What is flying here, is both the material, localized and this way centered physical realization together with its immanent, as well centering, materially inborn potentiality. The latter has no space, only its realizations perform spatiality).

Vorab Danke für die Hilfe, 

viele Grüße Thomas

mitschwingende Ladungen bereits optische und mechanische Schwingungen koppeln. Zu sehen und zu fühlen ist das bspw. in der Kopplung von Wärmestrahlung und -leitung beim Schmieden. In den Projektionszentren kommen die Sinneseindrücke in gleicher Weise an und werden in gleicher Weise weiter verarbeitet. Das zeigt sich auch in den Synästhesien, wenn bspw. mit Tönen auch Farben gesehen werden. Zudem integriert das Bewusstsein alle Sinneseindrücke im Anschauungsraum des Erlebens. Diese Integrationsleistung ist mathematisch nachvollziehbar und knüpft an die Bewegungsvielfalft in den Sinnesdaten an, aus denen immer wieder invariante Muster entstehen, die eine Orientierung in der dynamischen Sinnesfülle ermöglichen.     

Am 23.05.2025 um 09:09 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



Am 22.05.2025 um 17:21 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

in beiden Fällen handelt es sich um Satzwahrheit, egal ob es sich um einen Erfahrungs- oder einen formalen Satz handelt. Ein Satz ist wahr, wenn er bewiesen wurde. Das kann durch Erfahrung oder Ableitung erfolgen. 

ok, so kann man sich ausdrücken, wenn man nicht vergisst, dass man dann sehr verschiedenes unter einem Begriff zusammenfasst. (Die beiden "Stämme des Wissens", wie Kant sagte, wenn ich nich richtig erinnere)


Moin Claus, 

ich gehe nicht statisch von Wissen aus, sondern folge konstruktiv seinem Herstellungsprozess; wie in der Wissenschaft, die Wissen schafft. Darauf bezogen, können dann bspw. Wissensstämme unterschieden werden, gleichsam als Verzweigungen des einen Stammes, der dem Alltag erwächst. Aber Kant war transzendentaler Idealist und knüpfte an die philosophische Tradition an, nicht primär an den Alltag.      

Der Ausdruck „Regen“ ist ein invarianter Abstraktor, der bezüglich äquivalenter Situationen, in denen es regnet, abstrahiert wird. Dir sche „Erfahrung“ ein Zauberwort zu sein. Dagegen steht die These von der Theoriebeladenheit der Erfahrung — oder wie Goethe sich ausdrückte: „Das Höchste wäre, zu begreifen, daß alles Faktische schon Theorie ist.“ Aus den „Grundlagen einer pragmatistischen Wissenschaftsphilosophie“ hat Tina Massing „Die Logik der Erfahrung“ herauszuarbeiten versucht: 

Vielleicht stehe ich da auf dem Schlauch. Sagte Uli Gneiting nicht sowas wie "schon die einfachste Erfahrung metapysiziert"? Vielleicht dachte er dabei an Hegels "sinnliche Gewissheit" als erster Erfahrung eines Neugeborenen, bei der von selbst, wenn man "darüber reflektiert", Subjekt und Objekt "herausfallen". Meiner Meinung nach setzt das aber die Körpererfahrung voraus als, wie mir scheint, unverzichtbare Voraussetzung, einen Unterschied zwischen sich und der Welt zu machen. Die dann später gebildeten Personalpronomina sind nicht metaphysisch, sondern diesseitig.

Ich denke dabei ebenfalls an den Körper und nicht an die Metaphysik. Das Gedächtnis entsteht schon sehr früh, aber die Erinnerung daran reicht nur bis ins Alter von etwa drei Jahren zurück. Dann sind Kinder längst heraus aus der Symbiose und haben ihre Innenwelt von der Außenwelt abgegrenzt und nennen es später Subjekt/Objekt-Trennung.  

Da Erfahrung nicht nur theorie-, sondern auch subjektbeladen ist, halte ich für empirisch ja nur die Quantitäten. Je nach Wasserdichte und Zeitmaß reicht die Spanne von Nebel über Nieselregen, Dauerregen, Regenschauer und Starkregen bis zum Extremregen oder Wolkenbruch.   

Die Qualitäten bzw. der Sinn dafür wie der Farbsinn sind angeboren oder vielleicht auch im Lauf der Entwicklung zugeflogen und können nicht gelehrt, sondern nur ausgebildet werden, oder? Sie sind das Erfahrungsmaterial mit wechselnder (quantitativer) Intensität und Anordnung.

Und wie sind die Sinnesmodalitäten entstanden? Basis aller Sinnesempfindungen sind Bewegungen, wobei mitschwingende Ladungen bereits optische und mechanische Schwingungen koppeln. Zu sehen und zu fühlen ist das bspw. in der Kopplung von Wärmestrahlung und -leitung beim Schmieden. In den Projektionszentren kommen die Sinneseindrücke in gleicher Weise an und werden in gleicher Weise weiter verarbeitet. Das zeigt sich auch in den Synästhesien, wenn bspw. mit Tönen auch Farben gesehen werden. Zudem integriert das Bewusstsein alle Sinneseindrücke im Anschauungsraum des Erlebens. Diese Integrationsleistung ist mathematisch nachvollziehbar und knüpft an die Bewegungsvielfalft in den Sinnesdaten an, aus denen immer wieder invariante Muster entstehen, die eine Orientierung in der dynamischen Sinnesfülle ermöglichen.     
  
Ohne Befolgung technischer Regeln, ist keine „Wolkenimpfung“ sinnvoll. Und die technischen Regeln folgen sowohl Erfahrungen als auch formalen Regeln.  

Man stellt sich aber nicht vor die Wolken wie der Lehrer vor die Klasse. 

Aber kann nicht auch der Pilot so unterrichtet worden sein?  

Ich meine mit Satzwahrheit Satzbeweisbarkeit. In der Mathematik sind Beweise nur formal, in den Realwissenschaften zudem experimentell zu führen.                        

Da scheinen sich unsere Ansichten weniger zu unterscheiden als die Ausdrucksweise.

Wir scheinen wechselseitig in den Unterscheidungen und dem Zusammendenken voneinander abzuweichen. Ich beginne methodisch mit Regelhaftigkeit und Beweisbarkeit, sehe mich eher im Fluss als an den Ufern. Wissen haben wir nicht einfach, es ist der Phylo- und Ontogenese folgend aus der Vielfalt der Ideen und Sinnesdaten erst durch Worte und Zahlen herstellend nachzuvollziehen. 

Was Formalisten mit dem Aktualunendlichen meinen, geht implizit aus dem Formalismus hervor. Konstruktivsten begnügen sich mit dem potentiell
Unendlichen, das ohne Axiome konstruierbar ist.  

Dann könnte ich mir vorstellen, dass dieser Formalismus mitsamt dadurch definiertem oder axiomatisch vorausgesetztem Aktualunendlichen nicht dem der Umgangssprache entspricht, so wie der von Gödel bewiesene Gott, wie hier gesagt wurde, auch nicht der der Religionen ist.

So sehe ich das auch; denn die Umgangssprache bleibt schlicht auf den Alltag beschränkt. Das einzusehen, könnte umgekehrt dazu beitragen, keinen Ideologien mehr einfach unreflektiert gläubig folgen zu müssen.  

IT 




  


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