„Die Information also bildet die eigentlich strukturbildenden Elemente aus: In-Form-bringen. „It‘s from bit“, das ist J. Wheelers bleibendes Vermächtnis.
Mein Unbehagen bezieht sich demnach vornehmlich nicht auf die Person E. Mach sowie großen Teilen seines Werks, sondern auf gewisse Aussagen und Festlegungen, die sich darüber hinaus im Nachgang - auch durch unzulängliche bzw. ideologisch bedingte Auslegungen seiner Thesen - entwickelt haben.“
Hi Karl,
womöglich ließen sich Wheelers Informationismus und Machs Elementenlehre zusammendenken. Aber dazu müssten wir auf die Quellen zurückkommen. Wheeler begann ja nach seiner Mitarbeit an der Entwicklung der Wasserstoffbombe mit der Geometrodynamik (1970: GRAVITATION), wandte sich dann dem quantenmechanischen Messprozess zu (1983: "Quantum Theory and Measurement") und gelangte daran anknüpfend in die Informationstheorie (1989: "Information, Physics, Quantum: The Search for Links“):
Ähnlich wie später Wheeler hatte sich bereits ein Jahrhundert zuvor Mach von der Hard- in die Softscience begeben und sich nach seiner historisch-kritischen Darstellung der Mechanik von 1883 in „Die Analyse der Empfindungen“ 1900 dem „Verhältniss des Physischen zum Psychischen“ zugewandt. Aber was sind seine Elemente eigentlich außer der Bestimmung, Komplexe bilden zu können?
Für Mach ist die Welt letztlich ein Komplex von Elementen: „Somit setzen sich die Wahrnehmungen so wie die Vorstellungen, der Wille, die Gefühle, kurz die ganze innere und äussere Welt, aus einer geringen ZahI von gleichartigen Elementen in bald flüchtigerer bald festerer Verbindung zusammen.“ Mir sagt der Monismus grundsätzlich zu. „Aus den Empfindungen baut sich das Subject auf, welches dann allerdings wieder auf die Empfindungen reagirt.“ Dabei betone man nicht „die Einheit des Bewusstseins. Da der scheinbare Gegensatz der wirklichen und der empfundenen Welt nur in der Betrachtungsweise liegt, eine eigentliche Kluft aber nicht existirt, so ist ein mannigfaltiger zusammenhängender Inhalt des Bewusstseins um nichts schwerer zu verstehen, als der mannigfaltige Zusammenhang in der Welt.“
Mach spitzt seine Analyse am Ende auf implizite Elementengleichungen zu: „Die Specialuntersuchung der sinnlichen physisch-psychischen Sphäre, welche durch diese allgemeine Orientirung nicht überflüssig wird, hat die Aufgabe, den eigenartigen Zusammenhang der Elemente A B C ... zu ermitteln. Dies kann symbolisch so ausgedrückt werden, dass man der Specialforschung das Ziel setzt, Gleichungen von der Form F(A,B,C...) = 0 zu finden.“ Das Subjekt mit seinem Bewusstsein bleibt ein Implex, den Wheeler dann quantentheoretisch im Anschluss an seine Messanordnung der verzögerten Entscheidung und kosmologisch als ein selbsterregtes Netzwerk behandelt, das für das Universum steht.
Zwei weitere Elementenlehren wären die nach Annila und Davidson. Für Annila sind aus den Atomen und der Leere die Quanten und das Vakuum hervorgegangen, denn alles sind Lichtquanten, gemäß "Statistical Physics of Evolving Systems" die fundamentalen Elemente der Natur, die als Wirkungen aus Energiedifferenzen zugleich Energie und Zeit verbreiten. Und für Davidson geht es "From Planck area to graph theory“, indem er "Topologically distinct black hole microstates" untersucht.