Am 28.03.2023 um 10:55 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

... für die meth. Konstr. ist das Grundsätzliche der Alltag, von dem sie hochstilisierend ausgehen. Aber hätten sich die anderen beiden darauf eingelassen? Wohl kaum. Deshalb hatte ich es ironisch gemeint. Tarski gilt ja als Begründer der Modelltheorie und Wiener schreibt in seiner Autobiographie "I AM A MATHEMATICIAM“, dass er in seiner Jugend zwischen Hilbert und Russell bzw. „Postulationismus" und „Konstruktivismus“ zu wählen gehabt hätte. Daraus gingen ja Formalismus und Logizismus hervor. Im Gegensatz zu Lorenzen hielten die beiden vom Intuitionisten Brouwer nicht viel. Im Unterschied zu Tarski und Lorenzen war Wiener Vollblutmathematiker, der nicht die Logik zu seinem Steckenpferd machte und neben den reinen auch die angewandten Gebiete der Mathematik behandelte.   

Philosophisch lässt sich der Intuitionismus auch mit der „Existenzweise des Seins“ in Verbindung bringen, indem etwa Brouwer und Fromm zusammengedacht werden. Siehe dazu „Mathematik, Intuition und die Existenzweise des Seins“ von Victor Pambuccian: 

https://www.fromm-gesellschaft.eu/images/pdf-Dateien/Pambuccian_V_1992.pdf

Von Fromms „Haben oder Sein“ bzw. "To Have or to Be?“ hatte ich auch 1976 erstmals gehört, es bisher aber nicht mit Brouwer zusammengebracht. 

IT