> i- und a-Denken wirst Du neutral denken, während ich
sogleich an Einfälle und Berichte denke, denen wir ständig
ausgesetzt sind. Aber wie kommen wir zu unseren Einfällen und sind
nicht viele Berichte manipulativ? Zudem wirst Du auch ia-Denken
angenommen haben, da sich beide Denkweisen häufig überlagern.
Alles ist korrekt so. Die Unterscheidung kann ich leider nur
umschreiben, aber sie hilft sehr. Gemäß Rudolf v. Carnap würde nur
ein komparativer, noch kein qualitativer Begriff vorliegen. Ich
freue mich, dass du den Unterschied schon mindestens teilweise
denken kann. Sollte es nur eine Vaihingerfiktion sein, wäre das
auch ok. Es könnte sein, das die meisten Tiere kaum i-denken
können, es müsste immer ein Anlass von außen vorliegen, oder einer
von innen, etwa vom Magen und von sonstwo innen, was per
Definition nun doch nicht so recht vom i-Denken getrennt werden
kann. Das i-Denken gehört das, was die Person gerne tut, und sie
denkt dann nicht nur an den Magen. Das "überlagern" ist demnach
korrekt gedacht, schon allein weil die Unterscheidung schwierig
ist.
> ... manipulativ ...
Kausalität wird primär außen gedacht. Dort gibt es keine Manipulation. Kein Stein manipuliert den anderen, es gibt dort nur Wirkungen. Dort gibt es Rangunterschiede, Primar- und davon abhängige Prozesse bei komplizierten Gerätschaften, aber keine Manipulation. Das habe ich gerade nur ungenau geschrieben, ich kann es nicht besser, ich freue mich also um eine Korrektur.
Die innere Kausalität gibt den Personen die Möglichkeit, die
Manipulation zu denken. Hier geht es von Lug zu Betrug. Nietzsche
dachte mehr daran, sich nicht belügen zu lassen als nicht zu
lügen. Wenn Selbstbetrug bei den Sprechenden vorliegt, kann ihnen
schwerlich Manipulation vorgeworfen werden. Das ist dir alles
bekannt, nur ist dies unter anderem zu denken, bevor es zur Sache
geht. Mit dem was zu Manipulation gedacht wird, wird beim anderen
ein Ziel gedacht, was aber von der Kausalität her nicht in der
Zukunft liegen kann. Auch bei gedachten Vorhaben gibt es kein
Ziel, sondern es ist etwas in der Gegenwart vorhanden, das eben
zur Realisierung strebt. Die Sätze dieses Absatzes zeigen nur
ungenau darauf, aber ich denke, es kann so gedacht werden. So
gesehen sind auch Ziele, die eine Person für ihre Zukunft hat,
Vaihingerfiktionen. Manipulation bedarf auch der Ziele, und ist
damit ein Sonderfall.
> ... Berichte manipulativ ...
ungenau geantwortet, auf jeden Fall. Hier muss dann die Frage
entstehen, ob der Text (Bericht) wirkt oder nicht. Es kann gedacht
werden, dass der Autor mit etwas Gutem manipulieren wollte, wie
etwa Waldemar mit den Planckteilchen, oder ob er ohne Rücksicht
auf den anderen etwas bei ihm in Gang setzen wollte, nicht
unbedingt direkt, um von ihm zu profitieren, sondern eben in der
Zukunft.
>
Ich hatte an Worte auch als Sätze gedacht, ebenso wie bei Zahlen auch an Sätze zu denken ist. Denk dabei bspw. an die Zahlen e oder pi, die durch Reihen definiert als konvergent nachzuweisen sind.> Den meisten fällt dabei auf, dass Worte und Zahlen primär nicht von ihm selbst stammen ...korrekt, ich denke es müsste heißen "Wörter" statt "Worte", denn Worte können Sätze sein, nach Sprachgebrauch.
Kinder, mit denen nicht gesprochen wird, wachsen nicht zu Menschen heran, weil Genbereiche nicht aktiviert werden. Menschen sind von Natur aus Kulturwesen. Ich denke also nicht an Entelechie, sondern an Evolution. Erst sind die Lebensimperative zu erfüllen, dann folgen die Indikative oder Konjunktive.um überleben zu können.Das wäre eine Vermutung, denkst du da an eine Entelechie?
Korrekt
Ausgehend von Alltagsregelmäßigkeiten gelangte ich zum Bedenken von Ursache-Wirkungs- und Mittel-Zweck-Beziehungen in die Theorie der technischen und politischen Vernunft,gut gedacht, mach weiter so!
Leider denken nur wenige Menschen methodisch-konstruktiv.
Jammern hilft nicht.
Bei Lorenzen werden Politik und Technik gleichermaßen durch Mittel-Zweckbeziehungen bzw. Zweckrationalität bestimmt.
Es kann sein, dass dieses Vorgehen zu kompliziert ist oder wird,
ich denke hier an die viel zitierte ökonomische Rationalität und
die "daneben" ablaufenden Sachen.
Umgewandelt, und auf viele Personen zutreffend: "Jeder hat einen (subjektiven) Wörterkorpus, der sich leicht oder stark von demjenigen der anderen unterscheidet, zudem vom Wörterkorpus der Sprache, die von den jeweiligen Personen gesprochen wird." Hoffentlich ist das "verständlich", wenn auch vielleicht nicht konform in der linguistischen Sprache ausgedrückt.
Diese neutrale Formulierung kann ich nachvollziehen. Wesentlicher im Leben als Beschreibungen sind Entscheidungen. Warum hast Du Dich für Worte und nicht für Zahlen, Bilder oder Töne entschieden?
... weil ich mich von diesen abgewandt habe - eine schlechte und falsche Antwort - Ich war nie gut im Lesen und Schreiben, vor langer Zeit fand ich, dass Romanschreiber doch lieber Wissen von sich geben sollten statt es verklausuliert in Romanen abzugeben, ... zu verkaufen.
> Kausalmasche ist eine schöne Metapher für das
Alltagsgewusel, bei dem an Strickmuster gedacht werden kann. Aber
geht es unter Menschen nicht eher um Rationalmaschen gemäß
Mittel-Zweck- anstatt Ursache-Wirdkungs-Beziehungen?
Richtig, so ist es.
Menchen stricken mit Absicht, die Natur geschieht ursächlich.
Gleichwohl können aus ihr Rationalmaschen herausgeklaubt werden,
wie Kirchhoff es in seinem Maschensatz bewiesen hat. Aber das ist
Technik und nicht Natur. Und nach H.P. Dürr werfen Menschen der
Natur gerne Netze über.
Leider bin ich hierzu unbelesen.
Die Mathematik kommt bei Unsicherheiten ins Spiel, die immer bestehen und nur vereinfachend übergangen werden, wenn sie als irrelevant angesehen werden. In Experimenten werden Unsicherheiten minimiert, so dass Kausalketten gleichsam als Fäden angenommen und durch Verlaufsgesetze mit ihren Einschränkungen formalisiert werden können. Beide ermöglichen mathematisches Simulieren, technisches Funktionieren und natürliches Prognostizieren.
Danke für die Formulierung.
> Wann kommen dabei Ursachen ins Spiel?
Es kommen in der Umgangssprache Ursachen ins Spiel. Wie schon
geschrieben bleibt es bei den Sachen, den Sachen vorher und
nachher, in den Kausalmaschen. Dass es immer weitere Vorsachen
gibt, störte bekanntlich Platon, mich nicht.
> Soweit ich sehe, nur durch Übertragung der logischen
Folgerungen aus den eingeschränkten (stochastischen)
Verlaufsgesetzen auf das Naturgeschehen, wie bspw. bei der
Wettervorhersage.
Nein, dann würde das gemalte Bild die Ursache der Landschaft
sein, siehe Kratylos.
> Die Ursachen darin sind flüchtig, was bleibt sind die
Gründe, wie es Havemann so schön ausgedrückt hat, den ich
wiederholt zitierte.
eben nicht, es sind zwei verschiedene Sprachen. Sicher gehört
auch die Sprache, in der Kausalität vorkommt, zur bildlichen
Seite. Aber es ist eine andere als diejenige, in der Logik und
Mathematik vorkommen.
Zur Erinnerung: "Kausalität ist eine einseitige, eine einmalige, vorübergehende und flüchtige Verbindung in der Wirklichkeit. In der Kausalbeziehung erscheint das Wirkliche, hervorgehend aus seinen Ursachen. Im Möglichen aber erscheint nicht die Ursache, sondern der Grund der Erscheinungen. Der Grund ist das Bleibende in der Erscheinungen Flucht.“ In der zeitlogischen Perspektive von Weizsäckers folgt die Doppelstruktur der Rede aus der Unterscheidung von Vergangenheit und Zukunft bzw. Wirklichkeit und Möglichkeit: „Die Illokution ist futuristisch, die Proposition perfektisch.“ Havemann scheint daran angeknüpft zu haben.
Ist das nicht eine Variante des Ideen-Platonismus?
> Mir erscheint Deine Herangehensweise durch Worte
grundsätzlich übervereinfachend angesichts des Alltagsgewusels und
Naturgeschehens. Du folgst ja offensichtlich der analytischen
Philosophie, aber die ist nur ein Anfang des Philosophierens, da
sich Wesentliches sprachlos ereignet und es nicht auf Worte
ankommt, sondern darauf, wofür sie stehen sollen. Gleichwohl
können weniger Worte, auf die sich mehr Menschen einigen könnten,
zur Mehrung des Verstehens beitragen, wie es ja Lorenzen mit
seiner Orthosprache vorgeschlagen hat. Nur wenige sind ihm damit
gefolgt und auch Dir wird es so ergehen. Aber das gehört zur
Absurdität des Lebens.
ungenau, aber ok. In dem Sinne denke auch mal an Ludwik Lejzer Zamenhof, der versuchte, mit seiner Kunstsprache eine bessere Ordnung in die Sprache zu bringen.
> ... da sich Wesentliches sprachlos ereignet und es nicht auf
Worte ankommt ...
Mit dem, was zum Wort "Mystik" gedacht wird, könnte dieser Satz
auch gesagt werden.
JH