Am 06.02.2025 um 05:17 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 05.02.25 um 23:41 schrieb Karl Janssen über PhilWebzu einigen Sätzen des Wh:
> Schwachsinnige Reduktion auf die elementare Form unilateral sinnlicher, d.h. pur neurobilologischer Wahrnehmung.
1. Angenommen eine Person reduziert irgend eine Sache auf seine elementare Form und hat dabei Erfolg, ist die Bezeichnung "schwachsinnig" dann angebracht?
2. Wäre sie nur schwachsinnig, wenn sich kein Erfolg einstellen würde? Immerhin wäre die Reduktion ein Versuch gewesen, eventuell sogar ein kindlicher Versuch.
3. Zudem könnte es ja sein, dass (irgend) eine Reduktion das Wichtige der Sache schon herausstellen würde, in diesem Fall von Verhalten von Tier und Mensch oder auch das Gemeinsame von Tier und Mensch. (Die zwei wurden hier geschrieben, weil KJ es so vorsieht.)
Die darauf folgenden Sätze des KJ zu kommentieren würde viel Zeit brauchen, so dass hier nur einige Hinweise und Fragen zwischengerufen, zwischengestellt werden.
(1) > Der vom Erschaffer eines Kunstwerks (sei es darstellende oder literarische Kunst) intendierte mittelbare Zugang zur Idee, somit zur genuinen Bedeutung seines Werks, die ein Rezipient (selbstredend) subjektiv perzipiert.
Das wäre ein Blick auf das Bild. Bei Kratylos wurde die Frage gestellt, ob es denn besser ist, das Bild zu betrachten oder die Vorlage, also die Landschaft, und darauf wurde eine Antwort gegeben. Im Satz (1) vorhin kommt die Landschaft nicht vor. Also kann in der Folge ein Vergleich mit dem Sehen der Landschaft nicht mehr in Betracht gezogen werden.
(2) Wie ist es, wenn die Landschaft auch "erschaffen" wurde? Wie wäre es, wenn die Landschaft nicht erschaffen worden wäre? Wenn sie selbst ein Produkt des Zufalls gewesen wäre, etwa nach einem Erdbeben? Könnte dann auch gesagt werden, der Rezipient könnte durch den Erschaffer des Zustands die Idee erfassen, die der Erdbeben bewirkende hat geben wollen, um die "Bedeutung seines Werks" "perzipieren" zu geben. Auch wenn es keinen Erdbeben bewirkenden Schaffenden geben würde, oder gar gibt?
Derselbe Absatz (2) vorhin kann auch bezogen werden auf das Kunstwerk, was dann auch ein Zufallsprodukt sein könnte.
Das weiter Geschriebene geht mit zu vielen Wörtern vor, die abwechselnd für dieselbe Sache gebraucht werden, so dass mit ihnen egal was "behauptet" werden kann. Es ist so wie bei KI, sie kann das auch. Einerseits sind Zirkel mit dieser Schreibweise möglich, wenn nicht auch sonstige Fehler entstehen können.
Nachweisbeispiele:
Perzeption - ist das ein Fremdwort, ein unübliches Wort, das in der Umgangssprache kaum genutzt wird, muss das sein? "Ich habe dich auf der anderen Straßenseite perzipiert."
Erfassen - warum nicht begreifen, was genauso fragwürdig wäre?
Erfassen mit allen Sinnen - warum genügt ein Sinn nicht?
wahrnehmen - warum nicht falschnehmen, wird der Irrtum ausgeschlossen?
ganzheitliches Wahrnehmen - warum nicht teilheitliches Wahrnehmen?
Wahrnehmen hinsichtlich Intention (Idee)- also mehr noch als Wahrnehmen?
Wahrnehmen hinsichtlich Informationsinhalt (Bedeutung) - noch ein Sahnehäubchen?
dieser Prozess der Perzeption - warum zwei Wörter, warum beide zusammenrechnen? Es könnte ja auch noch ein zusätzlicher Name für beide gegeben werden: Möglich ist es einen Namen für Birnen und Äpfel zusammen zu geben, etwa ÄB-Obst, auch mit zwei Wörtern.
JH
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