Am 06.03.2025 um 13:48 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
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in der gesamten historischen erinnerung treten immer nur "göttergleiche" große männer mit ihren leistungen auf, und das wird bis heute immer weiter perpetuiert,
beim nachdenken darüber wird einem aber seltsam klar, das kann so garnicht gewesen sein, denn die hälfte der menschheit fehlt einfach in diesen "fairy-tales", ist ausgeblendet,
nicht vorhanden oder höchstens als lässliches, verzichtbares, austauschbares "beiwerk"
daher mein schluss: ca die hälfte unserer geschichte ist erlogen und/oder nachträglich intensional zurechtgebogen, weil frauen nunmal die hälfte der menschheit ausmachen und ausmachten,
und offiziell-geschichtlich trotzdem kaum spuren hinterlassen haben
Das ist nun wieder einmal eine sehr eigenwillige Auslegung des geschlechterspezifischen Sprach-Usus. Zur historisch gegebenen patriarchalen Sprachform hatte ich eben geschrieben, die sich im ebenso historischen Gleichgang des Patriarchats vergangener Epochen entwickelt und bis heute erhalten hat. Das wird sich ändern, die Frage dabei bleibt, ob sich diesbezüglich kompliziert oder letztlich pragmatisch angelegte Sprachkonstrukte ausbilden werden.
Wenn künftig auch Männer Kinder zur Welt bringen, oder man diese in Reagenzgläsern züchtet, Forschende demnächst irgendwelche KI-gesteuerten Cyborgs
in die Welt setzen, einerlei, menschliche Sprachformen haben sich dann überlebt, denn KI denkt und spricht aus diesen trostlosen Gestalten. Damit ist nicht gesagt, dass es letztere nicht auch heute allerorts zu finden sind.
Kommst Du, seelen- und sinnbefreit nach wenigen Dekaden wieder auf diesem Erdenkügelchen zum Leben, wirst Du - wie jetzt auch - froh sein, Dich nicht an die vorgängige Existenz erinnern zu können. Da Du dann sehr wahrscheinlich nicht wieder in dem Dir verhassten Deutschland zur Welt kommst, brauchst Du Dir auch künftig keinen Kopf machen wegen Groß- und Kleinschreibung. Dein schriftlicher Ausdruck wird - wie hier und heute - klar und deutlich genug sein, um der üblichen Bedeutung von Großschreibung als Merkmal differenzierter Lesbarkeit keinen Ausdruck verleihen zu müssen, ganz so, wie es Normen folgenden Menschen (sog. Normalos) versuchen.
KJ