Am 07.09.2024 um 03:20 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:


Am 05.09.2024 um 15:34 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



ich würde vorschlagen, den generellen entropie-begriff  der THD aufzugeben, und stattdessen mikro/meso/makro-entropie für jeweils gemeintes zu benutzen, und außerdem diese drei in lokal-entropie und nichtlokal-entropie zu differenzieren, also zb "lokale meso-entropie" dann, und zusätzlich diese e-begriffe immer (ww) mir den betreffenden evironments, innerhalb derer sie stattfinden, zusammen zu denken, denn der übliche thd-entropiebegriff scheint mir viel zu undifferenziert alles+nichts auszusagen, etwa für ein aus erwachsenensicht nicht-aufgeräumtes kinderzimmer: [ "meso-entropie des grades x + lokal + environment => aus sicht des erwachsenen" ]


Sehr wohl lässt sich jedoch eine Gesetzmäßigkeit im Naturgeschehen erkennen, wenn man den zweiten HS der Thermodynamik nicht aus üblichen Wahrscheinlichkeiten, sondern aus verschränkten Quanteneffekten abgeleitet betrachtet. Damit ist Entropie eine primordiale Zustandsgröße der Thermodynamik, die auf wechselwirkenden Informationstausch (Entanglement) zwischen Quantensystemen beruht. Insoweit ist Entropie weit mehr als eine simple Zustandsgröße, bezogen auf die wahrscheinliche Veränderung eines Systems ist sie mit ihrer stetigen Zunahme das Ergebnis einer Naturgesetzlichkeit, nämlich die der Quanteninformation.

 „It's all about information“ - mit diesem Spruch habe ich hier bereits provoziert und mit meiner nun dargelegten Sicht auf den Informationstausch zwischen quantenmechanischen Systemen und somit meine Zuschreibung von Quanteninformation als basale naturgesetzliche Ressource wird das hier ähnlich wahrgenommen werden. Zudem ich diese Sichtweise natürlich auch auf kosmische Dimensionen ausweite, ganz im Sinne einer „kosmischen Intelligenz“, also primordial angelegte Information und deren Austausch im gesamten Kosmos, damit selbstredend immer wieder neu entstehende "Inseln der Weisheit".


dann mache das bitte hier einmal (zumindest formal) vor, "entropie aus verschränkten quanteneffekten" abzuleiten ...

meine ansicht: es ist ein gegenstandsloser denkfehler, entropie/negentropie mit information zu verknüpfen, denn weder entropie noch negentropie enthalten irgendwelche "information", oder schließen solche aus, wenn ich als beispiel die ziffernfolge
[ 0110101000100111011010011 ]
als "nicht(nur)lokale meso-entropie" betrachten will, steckt keinerlei information darin = kann ich ihr keinerlei information (als semantik!) beilegen,

Der Zusammenhang zwischen Entropie/Negentropie und Information (aus nachrichtentechnischer Sicht) besteht bekanntlich in der Definition von Entropie als ein Maß für den mittleren Informationsgehalt einer Nachrichtenquelle. Allgemein (umgangssprachlich) beschreibt Entropie als physikalische Größe die in einem Quantensystem herrschende Unordnung. Der Informationsgehalt pro Zeichen einer Quelle steigt mit dem Maß für beseitigte Unsicherheit, die in einem Datenübertragungssystem vorherrscht. Je mehr Zeichen von einer Quelle empfangen werden, desto mehr Information erhält man und gleichzeitig sinkt die Unsicherheit bzgl. der gesendeten Nachricht.

Damit gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Entropie und Information. Soweit auf den informationstechnischen Bereich bezogen.

Entropie an sich ist eine physikalische Größe, welche die Unordnung in einem Teilchensystem beschreibt. Die Entropie steigt, je mehr Teilchen in einem betrachteten System vorliegen, und je höher deren Geschwindigkeit ist, sowie grundsätzlich mehr Anordnungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Die statistische Thermodynamik als die Entropie von Systemen im Gleichgewicht bedingt die Unterscheidung, resp. die Beschreibung der Makrozustände, also dedizierte Parameter (Zustandsvariablenwie etwa Temperatur, Druck, Volumen, und Mikrozustände eines betrachteten Systems, sowie der Mikrozustände der Teilchen, wie Orts- und Impulskoordinaten.

Zurück kommend auf Deine angeführte Bitfolge: Tatsächlich trägt diese keine Information, solange sie nicht einem festgelegtem – somit Ordungsmuster - folgt, z.B. dem ASCII-Code.

Würde Deine hier aufgereihte Bitfolge diesem Muster entsprechend angelegt sein, wäre sehr wohl eine Information mit dieser Signalfolge (in Bytes von rechts gelesen – die links stehende 0 ist sinnlos) verbunden:

1101 0100 0100 0111 1101 0011 = 0003 0013 0007 0004 0004 0025

Nur kann man damit nichts anfangen, ohne entsprechende Interpretationsmöglichkeit. Es kommt somit auf eine Verständigung, also ein vereinbartes Protokoll im entsprechenden Kontext an (hier beispielhaft der ASCII-Code), auf deren Grundlage ein Nachrichtensignal gesendet und empfangen wird und entsprechend seiner Codierung ggf. Information aus dem Signal zu dekodieren ist.

Dabei muss exakt zwischen den Bedeutungen von Signalen, Daten, Nachrichten und Informationen unterschieden werden.

Daten enthalten je nach Art Informationen, die von einem Sender mit analogen oder digitalen Signalen übertragen und als Nachrichteninhalt dem Empfänger durch geeignete Verfahren verfügbar gemacht werden.

Nachrichten sind eine Zeichenfolge, die gemäß festgeschriebener Vereinbarungen (Protokolle) Information beinhaltet. Nicht jede gesendete Zeichenfolge muss notwendigerweise Information übertragen, z.B. redundantes Rauschen zwecks Kryptierung.


lieber karl,
du schreibst mit obigem mir durchaus "redundantes" = altbekanntes, du beschreibst, was als "fertiggekochtes menue" auf dem teller liegt,
vergisst/übersiehst/blendest-aus aber alles, was auf dem teller-rand und jenseits des tellers das fertige menue auf dem teller stört (und/oder in frage stellt, oder in frage stellen könnte),
daher (für mich) sinnlos hier weiter dazu zu schreiben ...


Vielleicht noch zu Deiner Neigung, diese Lebenswelt in die Dimension des Planck'schen Wirkungsquantums zu „zerbröseln“. M.E beraubst Du Dich damit einer emergenten Sicht auf das jeweils Ganzheitliche, wie dieses sich selbstredend aus Myriaden von Schwingungsmustern tanzender Elementarteilchen zusammenfügt. Da geht es dann um Form und Gestalt.

Dazu haben wir uns schon beliebig ausgetauscht, können dieses Thematik aber durchaus nochmal vertiefen. Ganz in Deinem Sinne von WW.


nö, auch das: nicht mehr vertiefen - "es tut nicht not" (wie "werner" sagen würde)

wh.

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