Am 23.11.2024 um 10:22 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 23.11.2024 um 03:03 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Mein Fachgebiet der Nachrichten-/Informationstechnik ...
ja eben, lieber karl,
und daher sieht dein persönliches genie heute und als deiner weisheit letztern schluss die welt als "it's all about information"
(und meines als "it's all about pure physical signals as the base of all")
Doch schon im NT/IT-Studium hatte ich Philosophie/Psychologie als Nebenfächer, um mich später noch für diese als Hauptfächer zu immatrikulieren.
der hang zur philosophie hat deinem persönlichen genie sowohl sehr genutzt, als auch andererseits aufgrund der vielerlei abwege und abstrusitäten, welche die phil. fächer bieten, aus meiner sicht geschadet, soweit du dich auf solchen abwegen in unwägbarkeiten verloren hast, zb in den meta-physischen bereichen
Ebenso gilt das für Wissenschaftsbereiche, in diesem Fall den natur- wie auch den geisteswissenschaftlichen Disziplinen
natur- und geisteswissenschaften sind gar keine getrennten "disziplinen", die trennung beider ist nur arbeits-stategische und taktische auftrennung, in wahrheit konfluieren beide, eines ohne das andere nichtmal denkbar, und auch historisch hat sich beides immer und stets in koproduktion entwickelt
Das ist aus Deiner Dir eigenen ausschließlich positivistischen Sicht auf Gott und Welt zutreffend. Für mein Teil versuche ich, beide Disziplinen zusammenzudenken. Wenn Du behauptest, Natur- und Geisteswissenschaften seien gar keine getrennten Disziplinen, ist das bezogen auf deren Konfluenz richtig, entspricht also dem „Zusammenfließen“, oder eben einer „Koproduktion“ von Geist und Natur (anima forma corporis) zu einem Ganzen; Schön somit, von Dir solches zu lesen!
der urmensch techne + religion,
nach ihm techne + philosophien + religionen
heute techne + technikphilosophien, und weit abgeschlagen religionen (wei man mit beten keine zb brücke bauen kann)
Man könnte dafür beten, das Brücken gebaut werden, seien es jene zwischen Menschen unterschiedlicher Kultur, Geisteshaltung etc. oder eben als Ersatz für marode Brücken in unserem Land.
Nach wie vor ist somit eine klare Abgrenzung zwischen den Bereichen der Physik (den messbaren, begreifbaren Phänomenen) und der diese Physik übersteigenden Phänomene als eben der Metaphysik gegeben. In diesem Zusammenhang steht auch die Suche nach einer großen vereinheitlichten Theorie (Grand Unified Theory).
das stimmt eben nicht. die (erhoffte) "gut" bezieht sich auf einen ganz konkreten naturwissenschaftlichen teilbereich (physik), und eben NICHT im geringsten auf metaphysisches, oder auf anderes nat.wissenschaftliches primär
Auch Waldemar sucht immer noch nach Wechselwirkungen (stark, schwach, elektromagnetisch -gravitativ-) und übersieht vor lauter (Wissens-)Körnchen dabei das emergente Geschehen von Gott und Welt.
stimmt auch nicht, denn ich suche viele zehnerpotenzen tiefer im planck-wechselwirkungs-laden herum, der manches, das auf höheren skalen als "probleme" glänzt, als pseudoprobleme auflöst
Ernsthaft suchen wir alle, fragt sich nur, nach was. Der eine nach Glück, der andere nach Geld, wieder ein anderer nach Liebe usf.; Endet dieses Suchen stets mit Erfolg im Hinblick auf den biblischen Hinweis? - Wer suchet, der findet!
da könnte der original buddha weiterhelfen, der den verzicht aufs herumsuchen als lösung des problems vorschlägt, denn das problem liegt nicht an welt und/oder fatum, sondern im menschen selbst, indem alles, das er wirklich "wissen" muss, ihm evolutionär bereits von geburt an mitgegeben ist, wir suchen gewissermaßen am falschen ort, den orten außerhalb von uns selbst, statt in uns, wo "rationales wissen" und emotionales begreifen dieses wissens automatisch zusammenfallen. die orte, an denen wir ständig suchen, die außenwelt, sind eh nur projektionen unseres innenlebens nach außen, sodass wir beim suchen letztlich schimären hinterherlaufen, und das ist natürlich endlos und aussichtslos, weshalb wir ad infinitum regelrecht manisch immer weitersuchen müssen, ohne der urgrund aller gründe jemals zu finden.
Wissenschaft, insbes. Philsophie aber auch Religion, all dieses nur zur Suche nach Schimären? Dazu würde kein Staat dieser Erde auch nur einen Cent für Lehr- und Forschungsaufträge ausgeben. Doch ich weiss ja, Du würdest als erstes die phil. Fakultäten der Unis abschaffen, nach dem Motto: “Don‘t ask - just live! Ganz wie die Tiere. Ja, es gibt sie - Menschen, die wie Tiere oder zu Tieren geworden sind.
Warum und wozu bist Du eigentlich auf dieser Welt? Nur, um von Deinem Vater grundlos verprügelt und damit schon in Dir der Grundstein für Deine Misanthropie gelegt worden zu sein?
Bei all Deinen von Dir hier schon beschriebenen Lebenssituationen verwundert es nicht, dass Du Dich den Tieren näher als dem Menschen siehst. „Der Hund ist dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde“, so Schopenhauer, der große Philosoph und Misanthrop. Trotz letzterem steh‘ ich ihm nahe. Vom Vater geerbt, diese Nähe zu Schopenhauer, von einem Vater ohne jegliche emotionale Nähe aber auch ohne nur eine einzige Ohrfeige. Kaum auszuhalten, was Du von Deinem Vater hier schreibst.
Apropos Tiere. Kürzlich habe ich eine Dokumentation zur Tierforschung (i.W. Primaten) gesehen und dabei natürlich an Dich und Deine diesbezüglichen Beiträge hier gedacht.
Die erstaunliche Intelligenz von Tieren als das Vermögen Probleme zu lösen, angefangen von selbstsichernder Tarnung, raffinierten Methoden der Futtersuche (z.B. Raben) bis hin zu erstaunlicher emotionaler Kompetenz, vornehmlich im Rudel (etwa der Wölfe) usf., lässt es nur schwerlich zu, den Menschen als sog. „Krönung der Schöpfung“ zu sehen. Dennoch trifft das selbstredend zu, denn es ist das Vermögen zu kulturellem Handeln, das den Menschen als solchen auszeichnet und eben nicht nur die naturwissenschaftliche Bestimmung des Begriffs des Menschen als ein Säugetier, als ein Primat der Spezies Homo sapiens.
Doch was ist der Mensch in seiner spezifischen Eigenschaft als ein sich selbst reflektierendes, selbst denkendes Wesen? Kant hielt diese Frage als die wichtigste aller philosophischen Fragestellungen. Würde Deiner Meinung nach, die Suche nach Antworten auf diese Frage lediglich als das Phänomen einer „innen-nach-außen-projektion“ aufscheinen, wäre das eigentliche Kriterium zur Definition des Menschseins, hinsichtlich biologischer Sichtweise dessen spezifische Individualität und - philosophisch gesehen - die Entstehung, bzw. das Vermögen von (Selbst-)Bewusstsein sein, eben im Sinne des „ego cogito, ergo sum“
Nun wären wir wieder bei all diesen Versuchen angelangt, das genuine Wesen des Menschen, wie es sich aus dem Tier entwickelt hat, zu ergründen. Ist es also nur das Vermögen des Menschen, sich selbst als denkendes, schließlich als ein von Geist beseeltes Wesen zu erkennen, was ihn mit seiner Menschwerdung vom Tier unterscheidet.
Nach Schelers Definition der „Entwicklung des Lebens in vier Stufen der biopsychischen Welt“ bedingt das potentielle Vermögen des Menschen zur Trieb-Beherrschung und damit die Differenzierung zwischen deren Funktion und Zustand von Trieben den Unterschied zum Tier: „Der Mensch könne immer mehr oder weniger als ein Tier sein, niemals aber EIN Tier.
Das sind m.E. wesentliche Kriterien zur Unterscheidung von Mensch und Tier, unbenommen verschiedenster Theorien zur Menschwerdung (etwa der Übersprung vom Tier zum Menschen).
Erst nach seiner Menschwerdung und entsprechend mentaler Reifung ist der Mensch in der Lage, sein „Innenleben“, oder genauer, sein Seelenleben zu reflektieren. Damit erst war der Mensch zu „innen-nach-außen-projektionen“ und im weiteren Verlauf der Ontogenese befähigt, die permanent wiederholt wahrgenommenen Phänomene im Verhalten der Natur als quasi gesetzmäßige Ereignisse zu werten, sie schlechthin als Naturgesetze anzunehmen. Dabei spielt es für diesen Erkenntnisprozess keine Rolle, ob der Mensch diese Gesetzlichkeit lediglich als Projektion oder als Konstruktion seines Gehirns/ZNS annimmt. Es ist schlicht und einfach die konkrete Wahrnehmung von (Lebens-)Realität; Diese als solche in ihrer Ganzheit hinreichend erkennen zu können, zeichnet den Menschen eben als solchen aus.
KJ