Am 25.04.2024 um 00:06 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
In unserem Innersten „wissen“ wir soviel, was wir zumeist nur sehr unzulänglich in Worten wiederzugeben imstande sind. Ist es nicht auch so mit der Philosophie? Sie soll Erinnerung an das sein, was wir schon immer wussten. Nietzsches ewige Wiederkehr? Dèjà-vu?

in der abendlänischen philosophie übrigens bei meister eckhart:

Die Stufen der Erkenntnis

Die Seele gelangt auf unterschiedliche Weisen zur Erkenntnis verschiedenartiger Gegenstände. Die Sinnesorgane vermitteln ihr zwar Informationen aus der Sinneswelt, doch ihr Wissen über diesen Bereich entnimmt sie nicht der Sinneswahrnehmung, sondern sie trägt es bereits latent in sich und wird durch das, was über die Sinnesorgane hereinkommt, nur an dieses schon vorhandene Wissen erinnert. Hierfür beruft sich Eckhart auf Augustinus sowie auf Platon, der versucht hatte, das Wissen als etwas in der Seele bereits Angelegtes zu erweisen (Anamnesis-Konzept). Eine höherrangige Erkenntnis verdankt die Seele den fünf „inneren Sinnen“, die Eckhart gemäß dem gängigen Modell Avicennas, auf den er sich in seinem Kommentar zur Weisheit Salomos bezieht,[53] annimmt: dem Gemeinsinn (sensus communis), der Vorstellungskraft (vis imaginativa), der für die Begriffe zuständigen Denkkraft (vis cogitativa), der Beurteilungskraft (vis aestimativa) und dem Gedächtnis (memoria). Sie ermöglichen ihr, sich etwas nicht Gegenwärtiges vorzustellen und dessen Bedeutung einzuschätzen. Über den inneren Sinnen steht das auf äußere Dinge bezogene Erkenntnisvermögen des schlussfolgernden Verstandes (ratio) und über diesem als höchstes Erkenntnisvermögen der auf Gott hingeordnete Intellekt, den Eckhart auch „höheren Verstand“ (ratio superior) nennt und als Abbild Gottes bezeichnet. Mit „Intellekt“ bezeichnet Eckhart sowohl den intellectus agens, den „aktiven Intellekt“, der die Erkenntnisbilder abstrahiert, als auch den intellectus possibilis, den „möglichen“ oder „passiven“ Intellekt, der nicht handelt, sondern nur empfängt. Im Unterschied zur gesamten aristotelischen Tradition und insbesondere zu Dietrich von Freiberg fasst Eckhart jedoch den passiven Intellekt als den höheren auf.[54]


[ aus wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart ]


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