Am 23.06.2024 um 02:38 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Nichts geschieht ohne Grund! Also muss man solchen Tendenzen politisch entgegenwirken.

Moin Karl, 

meine erweiterte These wäre: Alles Handeln und Geschehen hat einen logischen Grund, eine physische Ursache oder entspringt dem Zufall. Du hast hinsichtlich des politischen Handelns die Massenmigration und das Radikalreligiöse genannt. Radikalreligiös sind die islamistischen Terrororganisationen, radikalideologisch die nationalistischen Kriegstreiber. Hinzu kommen Klimageschehen, Artensterben und weitere Externalitäten des Wirtschaftshandelns. Massenmigration ist die Folge. Wobei allerdings die von Bevölkerungsstatistikern und Wirtschaftsverbänden empfohlenen 400 Tsd. Einwanderer/Migranten zur Erhaltung des Wohlstands hierzulande jährlich im Langzeitmittel längst nicht erreicht werden.    

Als Hippie-Träumer plädiere ich für einen Aufbruch ins Sonnenzeitalter. Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann hält in „Das Ende des Kapitalismus“ eine Mangelwirtschaft nach dem Vorbild der britischen Kriegswirtschaft während des 2. Weltkriegs für plausibel. Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner fordert in „Radikal emotional" hinsichtlich eines „Wofür" statt „Wogegen“ radikale Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit und Verbundenheit. Und um „Die Faltung der Welt“ geht es dem Physiker Anders Levermann in "The folding of art: avoiding one’s past in finite space", der unendliches Wachstums innerhalb endlicher Grenzen für möglich hält (vgl. meine Mail vom 9.3.24). 

Keines dieser Krisenbewältigungsbeispiele wird von einer politischen Partei verfolgt und die Wählermehrheit entschied sich nach der Europawahl für schwarz-blau, d.h. für rückwärtsgewandte statt zukunftsoriente christlich Konservative und reaktionäre Nationalisten. Und so wird neben unzureichender Klima- weiterhin eine unzureichende Migrationspolitik betrieben; denn keine Partei traut sich die Propagierung einer Mangelwirtschaft geschweige denn eine Überarbeitung des Asylrechts zu. Spätestens wenn zur Mitte dieses Jahrhunderts mehr Flüchtlinge als Einwohner Europas unterwegs sein werden, wird es zu einem „Change  by Disaster and not by Design“ kommen. 

IT