Am 15.01.2024 um 16:20 schrieb ingo mack über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Elektrodynamik am Rande, Grundlagen der Quantenmechanik,...
also Stoff genug zum Staunen, 

der bis in das Jahr 1912 zurückreicht als Planck das elmag. Nullpunktsfeld (ZPF) entdeckte, aus dem Luis de la Pena and Ana María Cetto die SED (stochastic electrodynamics) entwickelten, nach der die Quantenmechanik am Rande und die Elekrodynamik als Grundlage behandelt werden kann: "Completing the quantum ontology with the electromagnetic zero-point field“. Die SED hatten wir neben der Bohmschen Mechanik schon vor Jahrzehnten wiederholt als Alternative zur Kopenhagener Orthodoxie hier behandelt. Anbei ein kürzlich erschienener Übersichtsartikel: 


Die SED begann bereits 1963 mit der Arbeit "Random electrodynamics“, by T. W. Marshall: "This paper is a study of a statistical ensemble of classical harmonic oscillators which is stationary in time, and whose position and momentum distribution functions are those of the corresponding quantum-mechanical oscillator in its ground state. If the oscillating particle is charged, then in order to maintain the distribution stationary a certain random electromagnetic field must be present. The intensity distribution of the radiation field is calculated, and it is found to be identical with the ‘photon vacuum’ of quantum electrodynamics. It is suggested, therefore, that this radiation field, which in quantum field theory is treated entirely formally, might exist in the classical sense.“ 

Die dem fluktuierenden Untergrund des Universums entstammenden stochastischen Prozesse sind es, die womöglich das Leben im Universum und das Bewusstsein im Gehirn basieren. Dabei haben das Leben in der Biosphäre vom Universum wie das menschliche Bewusstsein im Gehirn von der Biosphäre jeweils nur die Innenansicht. Die Biosphäre können Menschen geschützt verlassen, nicht aber Gehirn oder Universum. Wie sinnvoll ist es, über ein jeweiliges Außerhalb zu spekulieren, wenn es das nicht geben kann, da Gehirn und Universum ihre eigene Raumzeit erst hervorbringen? Beide zu vereinen vermag die Mathematik, wie es ja Le Bihan vorgeführt hat in "The Dimensions of the Brain Connectome“. Sollten Universum und Bewusstsein jeweils ein Hologramm sein, wären es staunenswerte Illusionen.   

Vor 300 Jahren wurde Kant, vor 100 Jahren Feyerabend geboren. Beide werden in diesem Jahr mehr oder weniger gefeiert. "Wie schon Kant … Ach, hören sie doch auf!“ So setzte sich Feyerabend in einem Interview von der Kathederphilosophie ab. An der SciFi hatte er seine Freude, aber was hätte Kant zur Gegenwartsphysik geschrieben? Hätte er die Quantentheorien wie sein Nachfahre Lorenzen ironisch als Baustelle mit einem Verbotsschild versehen? Ebenso wie Bohm (der bei Oppenheimer promovierte) wurde auch Feyerabend im sonnigen Kalifornien an der Uni in Berkeley politisiert. Später sind die Aufbruchstimmungen der 1930er und 1960er Jahre in Kalifornien im Silicon Valley aufgegangen. Was wohl Kant oder Feyerabend im Internet gemacht hätten? Für Aufklärung bzw. Dadaismus geworben? 

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