Ich denke, Tiere mögen Musik: Eine über diese Gegend weit hinaus bekannte Blasmusikkapelle („LaBrassBanda“) spielte in einem Kuhstall ihres Heimatortes ein Konzert „Kiaroyal“. Die Kühe (mia song Kia), lauschten fast andächtig den in ihrem Reich eher ungewohnten Tönen. Ebenso – und vielleicht sogar wirklich – andächtig stehen Kühe immer auch am Rande von Bergmessen, die oben auf hiesigen Almen abgehalten werden und ich glaube nicht, um die Predigt des Pfarrers oder die frommen Gesänge zu hören; es sind doch wohl eher die Klänge von Blasmusik und Alphörnern, denen sie lauschesn.
Nun und zur Musik generell – da liegt mein Interesse natürlich auch bei Klassischer Musik und dort vornehmlich Kammermusik. Etwas Hausmusik gibt’s auch hier ab und zu: Klavier, Gitarre, Geige. Letztere malträtiere ich und so ist das gute Stück froh, dass ich (viel zu) selten mit ihr spiele :-)
Und zur mundartlichen Sprache, da bin ich auch fast heimatlos. Eigentlich gebürtiger Münchener, nun etwas südöstlicher am Fuss des Wendelsteins beheimatet, gelte hier als „Isar-Preiss“ sprich: Isar-Preusse, so nennt man „liebgewonnene“ Zuagroaste (des Münchner G'schwerl) im Mangfallthal. Man glaubt es nicht, aber einige zehn Kilometer voneinander entfernt, unterscheiden sich Mund- wie auch Lebensart bisweilen schon recht deutlich.
Eine gewisse „sprachliche Entwurzelung“ kann sich durchaus auch durch die räumliche „Entwurzelung“ ergeben - seien es lange Auslandsaufenthalte oder in meinem Fall, beruflich bedingt, einige Jahre im „Ausland“ jenseits des „Weisswurst-Äquators“. Vom hohen Norden der Republik konnte ich mir irgendwann nicht mehr so richtig vorstellen, nochmal in Steilwänden herum zu klettern oder Ski-Touren zu gehen, und - wieder in heimischen Gefilden - brauchte eine Zeit, diesen Sport hier wieder aufzunehmen; „out of sight – out of mind“, da scheint was dran zu sein. „Subtil psychische Auswirkungen“ wegen Heimatferne habe ich glücklicherweise nicht erlebt, dazu bin ich vermutlich zu wenig „Hinterwäldler“.
Aachen-Kölner Mundart jedenfalls, habe ich in den letzten Faschingswochen ausgiebig vernommen. Dort kann man - im Gegensatz zu hiesiger Gegend – so richtig schön Fasnacht feiern, es war auch für mich eine Freude, das im TV zu sehen; doch das sollte ich Dir ja als Faschingsmuffel nicht sagen.