Karl Janssen über PhilWeb schrieb:

Ich denke, Tiere mögen Musik: Eine über diese Gegend weit hinaus bekannte Blasmusikkapelle („LaBrassBanda“) spielte in einem Kuhstall ihres Heimatortes ein Konzert „Kiaroyal“. Die Kühe (mia song Kia), lauschten fast andächtig den in ihrem Reich eher ungewohnten Tönen. Ebenso – und vielleicht sogar wirklich – andächtig stehen Kühe immer auch am Rande von Bergmessen, die oben auf hiesigen Almen abgehalten werden und ich glaube nicht, um die Predigt des Pfarrers oder die frommen Gesänge zu hören; es sind doch wohl eher die Klänge von Blasmusik und Alphörnern, denen sie lauschesn.

solche berichte gibt es auch von viel früher, dass tiere zusammenkamen um predigten zu lauschen, wahrscheinlicher ist aber, dass sie des "klamauks" wegen zusammenkamen, und da auch früher schon "gottesdienste" von musik und/oder gesängen begleitet waren, dürften die weidetiere usw wohl deshalb sich versammelt haben, und nicht, um predigten zu hören - wenn ich heute an einer pferdekoppel oder kuhweide stehe, und egal welchen lärm, musik, oder reden mache, kommen die tiere allermeist auch angetappt = schiere neugierde und für sie abwechslung vom weide-alltag

und tiere sind emotio-wesen viel stärker als mensch, da ihnen die menschentypische "ratio" weitgehend fehlt (wobei mich interessieren würde, ob und/oder wieweit tiere auch animisten sind = also an gespenster, götter, oä glauben können?, können tiere "glauben"?, und wenn ja, was und was nicht?, denn "emotio" ist teils ein spinoff des animistischen basislayers - alles noch unerforscht)

Nun und zur Musik generell – da liegt mein Interesse natürlich auch bei Klassischer Musik und dort vornehmlich Kammermusik. Etwas Hausmusik gibt’s auch hier ab und zu: Klavier, Gitarre, Geige. Letztere malträtiere ich und so ist das gute Stück froh, dass ich (viel zu) selten mit ihr spiele :-)


das musikinstrument, welches ich "spielen" könnte, muss erst noch erfunden werden = ich kann selbst musikalisch garnichts, habe mich fürs selbstspielen auch nie interessiert, sodass mir diese ausdrucksform völlig fehlt, meine ausdrucksform war immer die worte-sprache (anstelle der tonalen (musik)sprache), und ich schrieb schon pubertär kleine texte, gedichte, usw, und späterhin begann ich mit sprachlichen experimenten und komponierte dann in sprache, wie andere in musik (einer meiner jugendsträume: ich wollte tatsächlich "schriftsteller" werden, aber nicht als "steller", sondern als sprach-kompositeur, denn man kann in sprache zeichnen, malen, sprachliche holzschnitte fertigen, usw)

Und zur mundartlichen Sprache, da bin ich auch fast heimatlos. Eigentlich gebürtiger Münchener, nun etwas südöstlicher am Fuss des Wendelsteins beheimatet, gelte hier als „Isar-Preiss“ sprich: Isar-Preusse, so nennt man „liebgewonnene“ Zuagroaste (des Münchner G'schwerl) im Mangfallthal. Man glaubt es nicht, aber einige zehn Kilometer voneinander entfernt, unterscheiden sich Mund- wie auch Lebensart bisweilen schon recht deutlich.


schrieb ich ja. die mundarten sind tatsächlich auch "an die scholle" gebunden, schwarzerde, lehmböden, sandböden usw, zusammen mit dem lokalen pflanzenbewuchs, nadelwald, laubwald, wiesen, steppen, bedingen bei darauf und darin lebenden menschen auch wesentlich deren mundart "organisch mit", und das kann sich sogar auf ein paar km distanz schon unterscheiden, hier im hunsrück ist das so, zb meddersheimer platt und odernheimer platt unterscheiden sich graduell in teils worten, wortendungen, und teils auch bei intonation/aussprache gleicher worte, obwohl die beiden ortschaften nur ca 10 km voneinander entfernt.

Eine gewisse „sprachliche Entwurzelung“ kann sich durchaus auch durch die räumliche „Entwurzelung“ ergeben - seien es lange Auslandsaufenthalte oder in meinem Fall, beruflich bedingt, einige Jahre im „Ausland“ jenseits des „Weisswurst-Äquators“. Vom hohen Norden der Republik konnte ich mir irgendwann nicht mehr so richtig vorstellen, nochmal in Steilwänden herum zu klettern oder Ski-Touren zu gehen, und - wieder in heimischen Gefilden - brauchte eine Zeit, diesen Sport hier wieder aufzunehmen; „out of sight – out of mind“, da scheint was dran zu sein. „Subtil psychische Auswirkungen“ wegen Heimatferne habe ich glücklicherweise nicht erlebt, dazu bin ich vermutlich zu wenig „Hinterwäldler“.

Aachen-Kölner Mundart jedenfalls, habe ich in den letzten Faschingswochen ausgiebig vernommen. Dort kann man - im Gegensatz zu hiesiger Gegend – so richtig schön Fasnacht feiern, es war auch für mich eine Freude, das im TV zu sehen; doch das sollte ich Dir ja als Faschingsmuffel nicht sagen.



in köln, aachen, düsseldorf gibts in wahrheit zwei karneval-sorten:
den anspruchslosen, welchen das gemeine volk "feiert", zb auch den sog "straßenkarneval", kneipenkarneval, uä, und den anspruchsvolleren k. für die elite aus unternehmern und lokal-politikern, zb sog "prunksitzungen" und eher komplett private events - in köln ist hr. kuckelkorn samt familie das gesicht des karnevals seit jahren, und kuckelkorn ist fast großunternehmer, obwol rein formal nur bestatterdynastie - der berühmte "kölsche klüngel" verbindet , und nicht nur im karneval, die katholischen + unternehmer + lokale politmafia als "klumpatsch" miteinander seit alten zeiten zu einem eigentlich giftigen gebräu - in düren, zwischen aachen und köln, wo ich früher wohnte, dasselbe, nur nennt man da "klüngeln" = "maggeln" - hier in mainz gibts zwar karneval der art "eingeschlafene füße", aber hunsrück = linksrheinisch von mainz, g-o-t-t-s-e-i-d-a-n-k fast kein karneval, was daran liegen mag, dass wir hier lange genug franz besetzt waren (napoleon etc) - immerhin hatten wir hier hunsrück, nahe-tal, unseren "andreas hofer" in form des "volkshelden schinderhannes" (reale vita: war ein ganz primitiver krimineller und mehrfachmörder), der hatte seinen ganz privaten karneval, als er durch persönlichen befehl napoleons samt ca 20 mordgesellen in mainz unter dem schafott endete (genau wie a.hofer/tiroler marodeur, ebenfalls auf persönl befehl napoleons in mantua endete)

wh.

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