Am 10.03.2023 um 02:29 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:,
Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Du schreibst von Armseligkeit und ich sage Dir, dass Du in meinen
Augen ein armseliges Erdwürmchen bist, das da so im Planckstaub
sein jämmerliches Dasein fristet. Ich will das einfach nicht mehr
hinnehmen, dass Du jede Diskussion hier, bei der es sich um
Geistiges und damit um Philosophie geht, mit den immer gleichen
Einwürfen zum Erliegen bringst.
hallo karl,
es lag und liegt mir völlig fern, dich in irgendeiner weise zu beleidigen oder herunterzuputzen, dazu sollten wir uns nach all den jahren auf philweb einfach zu gut kennen !
Das geschieht bei Dir auf subtile Weise, indem Du meine Weltsicht mit der von „Animisten und Magie-Gläubigen“ gleichsetzt. Da geht es natürlich nicht um deren verschrobenes Weltbild, sondern schlichtweg um die Assoziation mit Geistigem, die bei diesen Gesinnungsträgern dann wirklich mit Geistern und Göttern zu tun hat und somit möchte ich keinesfalls damit in Verbindung gebracht werden.
Deiner Vorstellung von Geistigem als „NUR ausfluss der natur, und nicht umgekehrt“ kann in dieser undifferenzierten Ausdrucksweise getrost widersprochen werden. Soll die Begrifflichkeit von Natur als Überbegriff allen Weltgeschehens, also des materiellen wie immateriellen umfassen, ist die Aussage zutreffend.
Du willst jedoch definitiv damit zum Ausdruck bringen, dass Natur ausschließlich ein Stoffliches, nämlich eine aus „Planck-Körnchen“ gebildete Ganzheit ist. Daher Deine vehemente Ablehnung der Platon'schen Ideenwelt, die letztlich nichts anderes als dessen Annahme bedeutet, die materielle Welt sei von Ideen geformt, somit das formgebende Prinzip (forma) aller Körperlichkeit ist. Ich hatte das seinerzeit mit der Analogie zu einem Bildhauer zu verdeutlichen versucht, dessen Ideen Voraussetzung dafür sind, eine genuin! geschaffene Skulptur zu formen.
Doch all diese Beispiele blieben und bleiben von Dir unbeantwortet, Ansätze ersticken quasi in Deiner reflexartigen Ablehnung alles Geistigen.
Es ist doch mittlerweile Stand der Wissenschaften, dass man Information, also in Form gebrachte geistige Inhalte, substratunabhängig betrachten muss.
Ein Beispiel hatte ich von Computern gebracht: Auf Deinem Computer befinden sich von mir geschriebene Texte wie exakt dieselben auf meinem. Die Texte, sofern sie beiderseits im Original erhalten sind, bleiben exakt die gleichen, obgleich sie sich auf unterschiedlicher Hardware befinden. Das Gehirn ist nichts anderes als Hardware und jedes Gehirn hat im Kern dieselbe neurologische Grundstruktur, deren spezifische Regionen jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt sind und damit auch unterschiedliches Resonanzverhalten mit sich bringt, d.h. eine kollektiv gegebene Information kann zu sehr unterschiedlichen Ausbildungen von Inferenzen führen.
In allen Gehirnen findet, ähnlich dem einer Computerhardware, Informationsverarbeitung statt, deren semantische Inhalte nicht einer intrinsich im Gehirn „völlig leblos-geistlose eiweisse-suppe“ entstammen, sondern durch neuronale Interaktion (sinnliche Rezeption durch Resonanz) mit der Außenwelt. Tragendes Medium derartiger Interaktion sind elektromagnetische Felder unterschiedlichster Frequenzbereiche.
Ein Beispiel unbewusst vollzogener Interaktion zwischen Gehirn/ZNS und der Außenwelt sind sog. Schuhmann-Resonanzfelder. Darüber hatte ich hier kürzlich geschrieben; wird diese Interaktion gestört, d.h. wird die „Taktung“ mit dieser ca. 7,8 Hz-Frequenz unterbrochen oder gestört, kommt es zu neurologischen Ausfällen im Gehirn/ZNS.
Das alles sollte doch jedem gebildeten Menschen verdeutlichen, sofern er sich mit dieser Thematik beschäftigt, dass neben purer Körperlichkeit auch ein immaterielles, sprich geistiges Geschehen stattfindet.
Wie lächerlich doch Deine diesbezüglich hier vorgebrachte Analogie: „unser hochgelobter "geist" ist lediglich biochemie/biophysik/physiologie und damit materie … völlig leblos-geistlose eiweisse-suppe, also könnte ich den "geist" statt im gehirn, auch im "geheimnisvollen" sauerstoff oder noch geheimnisvolleren traubenzucker vermuten“
* aber das mit dem planck-staub scheinst dir ja angetan zu haben, dabei habe ich nur gesagt, dass ich die plank-länge + planckzeit als "echtes teilchen" an der basis allen seins annehme,
einfach weil sich daraus gar manches ganz zwanglos erklären lässt, also aus ganz pragmatischen gründen. deshalb verstehe ich den widerstand gegen diese annahme nicht.
Auch ganz einfach deshalb, weil Du es bei dieser Annahme belässt, d.h. Du letztlich alles von Geist beseelte Leben auf diese Ebene von „Hammelkörnchen“ reduzierst. Wir sind NUR ….
Habe ich in diesem Zusammenhang nicht schon Max Tegmark zitiert, der sich diesem „I'm just...“ entgegenstellt?:
„We are not just a collection of atoms; our mind, our brain is the most butyfull complex pattern in all of space time, the hole universe.“
Und zum Verhältnis von Geist (quasi als Software) und Gehirn/ZNS (als Hardware) :
„We can think of life as a self-replicating information-processing system whose information (software) determines both its behavior and the blueprints for its hardware.“
Mit diesen Zitaten habe ich mir's jetzt leicht gemacht und Zeit gespart, um meine Ablehnung Deiner eingeschränkten materiellen Sicht zu begründen.
Nichts sei damit jedoch gegen Deine Annahme gesagt, dass „Planck-Teilchen“ als "echtes teilchen" die Basis allen Seins sind. Vollkommen richtig, es ist die materielle Basis aus der alles Leben per Formung hervorgeht: „anima forma corporis“.
Soweit für den Augenblick - zu den anderen Einlassungen komme ich später …
KJ