Also wenn Du Dich Joseph von den zuletzt hier „geposteten“ Beiträgen bezüglich Information, Selbststeuerung und den ganzen Kontext dazu erschlagen bzw. erstickt fühltest, dann ergeht mir das nun ebenso mit Deinen jüngsten Ausführungen;
Es geht also um Deine Aussagen die mich verblüffen (vermutlich habe ich sie oder deren Intension gar nicht verstanden) wie etwa „Handel ist auch eine immaterielle Sache“. Da wäre es zu meinem Verständnis hilfreich, wenn Du mir darlegen würdest, was bzw. welche Elemente Du am Handel als immateriell annimst.
Handel im Ganzen gesehen ist doch immateriell sondern allenfalls Geldflüsse, die quasi virtuell abgewickelt werden, wo kein Einziger mehr auch nur ein Centstück noch in die Hand nimmt.
Ich darf wohl annehmen, dass du schreiben wolltest: ..im Ganzen
gesehen .. materiell ..
Meine Antwort also. Richtig schreibst du, dass ein Teil
virtuell vor sich geht, was ja auch stimmt. Wenn es eine Sache
gibt, die von zwei Sachen aufgebaut ist, dann ist sie eben aus
den zwei Sachen. Ein Tisch kann aus Holz sein, aus Eisen, und
wenn er aus beidem ist, kann jeder sagen, wie er es denkt: Der
eine sagt: er ist aus Holz, der andere sagt: er ist aus Eisen,
und beide haben recht. Oder es muss differenziert werden, wie
geschrieben. Es kann auch gesagt werden, dass er aus Holz und
aus Eisen ist. So auch mit dem Handel oder dem Handeln. Und
bevor differenziert wird, kann man sagen was man will. Das habe
ich getan, und gehofft, dass du differenzierst und mich
korrigierst. Beim Tausch ändert eine Sache den Ort, das ist
weder materiell noch immateriell, denn eine Ortsveränderung hat
nichts mit der Materie zu tun, es kann ja irgend eine andere
Materie oder sogar eine Nicht-Materie den Ort verändern. Du
könntest mich ja bekehren, dann würde dein Glaube auf mich
übergehen, das wäre auch eine Ortsveränderung. Das wäre sogar
zweifach immateriell. Doch beim Geld ist es so, dass gesagt
wird, der eine bekommt die Sache, und als Gegenleistung bekommt
er Geld, und damit geht die Hoffnung auf ihn über, auch mal was
anderes zu bekommen. Also hier ist doch etwas Immaterielles,
oder nicht? Du als Spezialist des Immateriellen kannst mir
Antworten geben, ich nicht dir. Denn ich differenziere nicht,
das habe ich schon geschrieben. Der Böse mit der Pistole bekommt
auch die Ware, also das Materielle, und er macht Angst, und die
scheint doch immateriell zu sein, oder etwa nicht? Und wie ist
es, wenn die Gewohnheit motiviert? Ist Gewohnheit etwas
Immaterielles? Wenn du jetzt noch "immateriell" in virtuell und
nicht-virtuell aufteilst, hast du noch weitere Schwierigkeiten,
ich nicht.
Jh: „Meine Frage geht auch an die Spezialisten, die für vieles eine Lösung haben oder vorgeben, sie in Papers vorliegen zu haben, auf einfache Fragen, die ich stellen kann, und keine Antwort habe“
Nun ich denke, dass die Menschheit im „Frage-Antwort-Spiel“ des Lebens sich inzwischen beachtliche Erkenntnisse über „Gott und Welt“ erworben hat. Und das eben (vermutlich sogar insbesondere) auch durch Menschen, die sich im Laufe der Zeit auf bestimmte Interessenfelder spezialisiert haben und forschender Weise zum jetzigen Wissenstand beigetragen haben.
Schön wär's. Einerseits wird ja alles vermischt mit dem, was
nichts nutzt, das habe ich auch schon in Erinnerung von dir, und
ich brauche es nicht zu wiederholen. Es gibt keine Stelle, an
der der "jetzige Wissensstand" verfügbar ist. Enzyklopädie oder
Bourbaki sind Versuche, sie bleiben aber stecken. Wie viele
Diskussionen gibt es, wo entsteht denn daraus das Wissen? Ich
müsste die ganzen Jahre Philweb lesen, ich könnte den Wald vor
Bäumen nicht sehen.
Es ist doch nur zu natürlich, dass der einzelne Mensch kaum in der Lage sein dürfte, alle Wissensgebiete hinsichtlich seines diesbezüglich eigenen Verständnisses abzudecken. Man muss, man braucht nicht alles wissen und mit Allwissenheit eines Maxwellschen Dämon ausgestattet könnten wir keinen Tag auf dieser Erde leben.
So einfach ist das auch nicht. Im Alltag finde ich immer wieder
Stellen, an denen ich nicht weiter komme. Angenommen ich wollte
wissen, was ich esse, etwa wenn ich Yoghurt kaufe oder mache.
Sicher gibt es Spezialisten, die es wissen. Allein der Versuch,
herauszufinden, was der Unterschied zwischen Yoghurtbakterien
und Käsebakterien zu finden, ist schwierig. Wie viele
Käsebakterien-Arten gibt es? Gibt es Bakterien, welche die Milch
ohne Lab dicklegen? Wie komme ich an eine Käsemutter? Auf all
diese Fragen könnte Waldemar vielleicht antworten. Andererseits
steht auf den kaufbaren Töpfchen nicht, welche Bakteriensorten
drin sind. Also mein Wissen wird mit dem was dort steht, nicht
abgedeckt. Das ist nur ein Beispiel.
Philosophie eigentlich das „Mittel der Wahl“ ist.
Schön wär's. Dann wären R.D. Precht und der Minister wohl
Leitfiguren.
So verblüfft mich ebenso Deine Aussage:„Dann laufe ich so schnell ich kann, und schreie ganz laut: Philosophie hat mich noch nie interessiert!
Diesen Satz habe ich so oft gehört, dass ich ihn auch mal
ausschreien musste. Haha. Alle sehen sich als Philosophen an,
jedes Unternehmen hat seine Unternehmensphilosophie. Ich geselle
mich dem Bildhauer Lucien Wercollier zu, der nicht als Artist
angesehen werden wollte, sondern, dass er nur versucht, sein
Handwerk gut auszuführen.
Ach so, die Mikro-Kenner wie die Makro-Kenner habe ich vergessen.“
Damit schränkst Du Dein Interessengebiet aber wirklich radikal, wenn nicht sogar gänzlich ein - oder etwa nicht?
Jaja, gegen Minimalismus habe ich nichts.
Karl, komm bitte wieder zurück zur Bearbeitung. Eine Sache
hatte ich vergessen: Ist Schmerz etwas Immaterielles? Und wie
ist es mit der persönlich erlebten Vergangenheit? Wirkt sie?
Immateriell auf materiell?
JH