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Am 07.04.2025 um 14:14 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:



Am 07.04.2025 um 13:13 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Schlimmer noch als Gantefoer ist der zukünftige Bundeskanzler Merz, der bereits populistisch Söder und Weidel das Wort redet, indem er Windräder „hässlich“ findet und die Zukunft der Stromerzeugung in der Kernfusion sieht. Als ob „Hässlichkeit" ein energiepolitisches Kriterium sein könnte und die Kernfusion demnächst nutzbar wäre. Wann der Forschungsreaktor ITER dauertestbar sein wird, ist noch gar nicht absehbar und dann bleibt die Frage, ob die Materialen den extremen Fusionsbedingungen überhaupt dauerhaft standhalten werden. Erst wenn das der Fall sein sollte, wäre an einen Gebrauchsfusionsreaktor zu denken. Noch Jahrzehnte werden also ins Land gehen und viele weitere Milliarden verschwendet werden, die sinnvoller für Windparks und PV-Anlagen einsetzbar wären. Es schaudert mich, wenn ich daran denke, von welchen ignoranten und beschränkten Ideologen wir demnächst regiert werden!   

Beim MPI für Plasmaphysik ist zu lesen: „Verläuft die Forschung nach dem derzeitigem Plan, dann könnte – mit je 20 Jahren Planungs-, Bau- und Betriebszeit für ITER und ein anschließendes Demonstrationskraftwerk – die Fusion in etwa 50 Jahren wirtschaftlich nutzbaren Strom liefern. Mit etwa 1000 Megawatt elektrischer Leistung wird ein Fusionskraftwerk dabei insbesondere für die Grundlast-Stromversorgung geeignet sein."


Ja prima - so hoffnungsvoll wie (geradewegs bei Naturaposteln) umstritten ist diese Aussicht! Und wer sorgt für die Finanzierung, resp. staatliche Förderung dieser Vorhaben? Merz und Söder („die beschränkten Ignoranten“) werden erklärtermaßen ihren Beitrag seitens der Politik dazu leisten und das nachholen, was in den vergangenen Jahren geradewegs von mehrheitlich rotgrüner Politik versäumt, bzw. nicht angegangen wurde. Das kann aber nicht heissen, dass nichts geschehen ist. Wir haben bereits riesige Solarpanel-Felder entlang von Autobahnen und Bahntrassen, ganze „Wälder“ von Windkraftanlagen offshore und ebenso im weiteren Umfeld von Ortschaften. Eine zur signifikanten Minderung des Alpentransits geplante zusätzliche Bahntrasse, wird hier geradewegs von Naturschützern massiv kritisiert und mit entsprechenden Eingaben bekämpft. Froschwanderung und geplante Biotope vs. sinnvoller Verlagerung von Autostrassen-Schwerlastverkehr auf Bahntrassen. Geht‘s noch, ihr Grünlinge? Nebenbei: Auch ich wäre hier durch massiv zunehmenden Güterzugverkehr lärmbelastet, dennoch protestiere ich nicht dagegen. Der Preis ist eben zu zahlen.

KJ