Am 20.01.2024 um 04:06 schrieb Karl
Janssen über PhilWeb:
du gehst eher den top-down weg, von zb "kosmischer
intelligenz" nach unten,
ich die down-top richtung,
und wir treffen uns dann beide im mensch-meso-bereich,
um den es letztlich geht.
Ich denke, beide Sichtweisen sind
bedeutsam, sowohl auf die Mikro- als auch auf die
Mesa-Ebene (hier nicht die soziologischen) und vermutlich
liegt es an bestimmten Neigungen von Menschen, sich
vornehmlich der einen oder andern verstärkt zu widmen. Für
mich sind beide Bereiche von großem Interesse,
gleichermaßen deren Physis betreffend, wie auch jene
Phänomene, die das Materielle übersteigt. Auf den Menschen
bezogen also Leib und Geist betrachtend. Dabei ist
ersterer nicht meine Domäne, das überlasse ich den
entsprechenden Fachleuten, was nicht heißen kann, dass
mich beispielsweise leibliche Gesundheit unbekümmert sein
ließe. Die grade halbwegs überstandene Corona-Attacke
würde mich Lügen strafen, da ich Paxlovid (oder wie das
Zeug heißt) schlucken sollte und es tatsächlich auch tat.
An karl,
es gibt nach meiner ansicht gerade bzgl "leben" nichts, das
materielles übersteigt, insofern als auch das lebendige
ausschließlich aus materiellem entsteht und an materielles
gebunden ist, auch das "höchste geistige" ist nach meiner ansicht
lediglich energetisch, etwa elektromagnetisch, und verbraucht auch
energie, zb kostet jeder gedanke traubenzucker-äquivalente im hirn
(und energie und materie sind nur zwei verschiedene
erscheinungsformen desselben, nennen wirs "energiematerie", oder
"materie ist eingefrorene energie und vice versa")
* wobei ich mit dem energie-begriff probleme habe, denn dieser
begriff ist abstraktion, insoférn real nicht existent, was man
beobachten kann, sind nur flüsse von irgendwas, das man summarisch
"energie-fluss" nennt, "energie" selbst ist nicht beobachtbar oder
messbar
Das
eigentlich große Thema ist für mich der menschliche Geist und
damit das (mehr oder weniger ausgeprägte) Vermögen des
Menschen, kraft seiner intellektuellen und mentalen
Fähigkeiten essentiell erforderliche Informationsverarbeitung
zu realisieren, die auf substanziell gehirnliche Funktionen
der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis (Integrierung,
Speicherung und Abruf von
Information),
Inferenz und Koordination aufsetzen. Vor allem aber auch das
potentielle Vermögen menschlichen Geists, die pur materielle
Ebene dieser Lebenswelt zu übersteigen.
„Its
all about information“, diese Formel hatte ich hier schon
öfter eingebracht und damit kontroverse Diskurse befeuert.
Den Begriff von Geist beziehe ich nicht nur auf den Komplex
intrinsisch ablaufender Gehirnprozesse, sondern insbesondere
auch auf die Befähigung zu verschiedenen Formen der
Interaktion mit der Außenwelt, die üblicherweise über
Sprache (gleichermaßen unmittelbar oder proxemisch) abläuft.
Proxemik als spezifische Form nonverbaler Kommunikation ist
jedoch nicht die einzige Möglickeit paraverbaler
Interaktion. Es sind Emotion und Gefühle, die der Mensch
nonverbal auszutauschen vermag und dieses über beliebige
Distanzen.
wenn der geist traubenzucker
verbraucht, um vorhanden zu sein und abzulaufen, müsste man doch,
wenn überhaupt, das geheimnis nicht im am ende der reaktionskette
stehenden geist suchen, sondern redlicher weise im traubenzucker.
hat der traubenzucker also geheimnisse, die dann nicht mindestens
alle anderen zuckerarten auch teilen? kann ich nicht sehen, denn
es sind (nur) die ww-en der molekularen elektroniken die ablaufen,
und das führt zur einsicht:
es ist keineswegs "all about information", sondern es ist "die
aktion zwischen entitäten" = wechselwirkungen, "its all about
interaction" (was schon newton zwar teils erkannte, aber in seiner
bedeutung-fürs-gesamte völlig unterschätzte) - "information"
entsteht aus physikalischen "signalen" erst, wenn diese signale
von rezeptoren detektiert werden in den rezeptoren, und
information selbst ist für den betrieb, das ablaufenkönnen des
geistes zwar notwendige voraussetzung, aber erst die umwandlung
dieser information im hirn und peripheren ganglien in "nachricht"
macht den kern des geistigen aus, zb "die gedankenflüsse", sog
"erkenntnisse", "ich habe schmerz", "bin satt", "will trinken",
usw
Damit
wird es nun kritisch mit unserem Austausch hier, da ich Bezug
nehme auf sog. morphische Felder. Sheldrake comes to mind und
damit auch ein CLM für den klassischen Wissenschaftsbereich.
Das interessiert, bzw. stört mich jedoch wenig, denn ich bin
von der Existenz dieser Felder und der Möglichkeit zu
nichtlokaler Interaktion zwischen diesen überzeugt.
(1) die scheinbare nichtlokalität morphischer felder ist auf keinen
fall mit der sog physikalischen nichtlokaliät zu analogisieren oder
zu verwechseln = sind zwei getrennte paar schuhe, die nur zuällig
denselben begriff "nichtlokal" teilen
(2) ich bestreite die existenz "morphischer felder" als "nullten
versuch" ein mögliches reales phänomen zu erfassen und zu erklären
garnicht, gehe aber davon aus, dass im zeitverlauf bessere
erklärungen dafür gefunden werden können, als das bisher rein
esoterische geschwurbel (ähnlich homöopathie, wo der simple
placebo-effekt einfachst erklärt, warum homöopathie durchaus wirksam
sein kann, während vorher ebenfalls esoteriken zur erklärung
herhalten mussten)
(3) "nichtlokale interaktion" ein großer begriff für physikalisch
mittlerweile "fast altbekanntes", als wir langsam uns zur ansicht
bequemen müssen, dass "lokal" garnicht so lokal ist, wie bisher fest
geglaubt (auch das war "glaube", vorurteil, weil wir selbst in
unserer wahrnehmung scheinbar lokale körperlichkeit sind, haben wir
das dann generalisiert, war aber nie echtes wissen (zumal es
plank'sch einen simplen ausweg gibt, um aus dem schein-dilemma
lokal-nichtlokal herauszukommen, wenn mans mit dem "nichtlokalen"
nicht übertreibt) )
Nun
wird es auch noch esoterisch: „Alles ist mit allem verbunden“.
Gegen diesen Ausspruch habe ich mich immer gesträubt, ganz im
Sinne dieser mir lächerlich erscheinenden Pose von Esoterikern
nach dem Muster „Wir haben uns alle lieb“. Dabei bleibe ich
auch heute noch.
jaaa, "alles ist tatsächlich mit allem verbunden, und zwar über und
allerdings auch in den grenzen planck'scher ww
Wenn
ich also von einem universellen, sog. morphischen Feld
ausgehe, das nach fernöstlichem Denkmodell der Akasha-Chronik
gleichkommen könnte, so bin ich potentiell nicht nur mit
Feldern meiner unmittelbaren Umgebung (z.B. Schumann
Resonanzfeld) verbunden, sondern kann mit diesem universalen
Feld in Verbindung treten, resp. in Resonanz kommen. Jedes
Feld ist Träger von Information und bietet damit die
Möglichkeit, darauf zuzugreifen, bzw. damit interagierend in
Beziehung zu treten.
(1) dazu brauchts keine "fernöstlichen" esoteriken !
(2) hier missbrauchst du den klar def physikalischen feld-begriff
(und resonanzbegriff) um esoteriken aufzumachen
(3) beweise für ein "universalfeld" mit dem man sich (per resonanz?)
verbinden könnte (was physik ein "einkoppeln" wäre) ?
(4) physik-felder sind träger von physik-SIGNALEN, nicht von
information !
(5) physik-resonanz ist ein klar def zustand/verlauf/vorgang, es ist
daher mehr als fragwürdig den physik-resonanzbegriff auf alles
mögliche andere aufzuweiten
(6) was du esoterisch denkend willst, ist klar, du möchtest dich an
ein universalfeld per resonanz ankoppeln, um dann an der
"information" dieses universalfeldes teilzuhaben, indem du dann teil
des universalfeldes wirst -
träume weiter ...
---
du denkst und erörtest hier erneut esoterisch, und das ist
"hypersemiotisch"
Somit kommen die kürzlich hier von Dir
angeführten gehirnlichen Mikrotubuli ins Spiel, deren bewusstseinsbildende Mechanismen von Stuart Hameroff et.al. erforscht und entsprechend publiziert wurden. Ich hatte vor einiger Zeit hier
schon dazu geschrieben.
tubuli und mikro-tubuli sind
zellen-weite strukturen, die zellen aus verschiedensten gründen
zum strukturen-erhalten und stoffwechseln benötigen, es gibt
sichtbare vorgeformte tubuli und mikros, und unsichtbare, die nur
letztlich elektromagnetisch und nur bei bedarf jeweils
ausgebildet/gebahnt werden, alles kein geheimnis, auch, dass
wassermoleküle, als dipolmoleküle in mikro-strukturen eingesperrt
zu pseudo-eis werdend, zum digitalen rechnen genutzt werden
können, kein geheimnis (vielleicht gibts zukünftig wassercomputer
statt auf silizium-basis?), die große frage ist, nutzt die natur,
und das vielleicht schon sehr lange, das rechnen mit wasser, zb
auch und gerade in biologischen systemen, die immerhin zu 75% und
mehr aus wasser bestehen?, denn wäre wirklich sehr naheliegend, da
simples wasser die vierthäufigste chem verbindung im uns heute
bekannten weltall ist, und natur spielt immer die minimalst
möglichen spiele (das wasser in unserem körper also weit mehr als
nur "lösungsmittel"?)
* ein teelöffel wasser hat mehr potentielle rechenkapazität als
alle heute weltweit installierten silizium-rechner
zusammengenommen ! (so armselig ist, was menschen "in ihrer
selbst.zugeschriebenen großartigkeit" machen)
Streng
wissenschaftlich gesehen liegt alles hier diesbezüglich
Angeführte im Bereich der Hypothese. Das kann jedoch nicht
bedeuten, dass man keine Gedanken anstellen könne, die über
bisher gesicherte naturwissenschaftliche Erkenntnisse
hinausgehen.
sobald man gesichertes wissenschaftliche terrain überschreitet,
steht man im bereich "tellerminenartiger" hypothesen, und diese sind
(1) entweder als "tragbar" mit dem wissenschaftlichen gesicherten
noch sinnvoll verknüpft, (ua, weil sie im weiteren verworfen werden
können, "falsifiziert")
(2) oder sie sind jenseits von gut und böse esoterische
hauptsächlich hypersemiosen, und als solche nichtig/irrelevant (wie
etwa "gott" und damit zusammenhängendes)
(3) "über naturwissenschaftlich gesicherte erkenntnis hinausgehende
hypothesen" sollten immer dennoch naturwissenschaftlich basiert
sein, sonst wirds zu wolkenkuckucks-spekulation = "allbedeutende
hypersemiosen",
und mit "wissenschaftlich basierten hypothesen" ist auch nicht
gemeint, wissenschaftlich def begriffe, wie etwa den feldbegriff,
ins nirgendwo hinein aufzuweiten
---
du, lieber karl, neigst sehr zu (2)
Menschlicher
Geist ist in üblicher lebenspraktischer Weise immer noch weit
entfernt von der Erkenntnis der eigentlichen Realität, oder
besser gesagt, der Wirklichkeit von Welt und Kosmos. Mit
besagtem kosmischen Geist in Verbindung zu treten, ist
menschlichem Geist potentiell möglich. Nur wenige Menschen
machen davon Gebrauch.
(1) dass übliches menschendenken und erwägen dem
konstruktivistischen denken fast diametral gegenübersteht, ist ein
alter schuh, der aber aus der überlebensnotwendigen selbstreferenz
aller lebewesen leicht erklärlich ist, denn erst bei hinterfragen
dieser (primär immunologisch-bedingten) selbstreferenz wirds
konstruktivistisch
(2) aus dem (1) folgt, dass wir tatsächlich vom erkennen "der
wirklichen wirklichkeit" noch sehr weit entfernt sind, und das
sowohl naturwissenschaftlich als auch alltags-praktisch - das
weitaus meiste, was wir vermeintlich über welt und uns selbst
wissen, denken, hypothetisieren beruht auf gut eingeschliffenen und
angepassten/adaptierten "vorurteilen", die allerdings unser
überleben-können sichern, also allerwichtigste funktionen haben
Nun
also Waldemar, mache Dir keine Sorgen um mich wegen meiner
Kontakte zum kosmischen Geist. Noch bewege ich mich auf
irdisch festem Boden, obendrein ganz nach einer von Dir eher
verschmähten Tradition sozialer Interaktion. Würde ich oben
Geschriebenes am Stammtisch zum Besten geben, würde mir ein
Bierkrug auf den Kopf geschlagen werden mit der Begründung:
„Besser so, bevor du noch ins Irrenhaus kommst!“
ich gönne dir deine kontakte zum kosmischen geist, und freue mich
für dich, dass du dabei auch gut sozialisiert bist.
ich selbst habe solche kontakte leider nicht, weder zum kosmos, noch
zu inbesondere mitmenschen, weil ich diese im grund ihres wesens für
bestialisch halte (ua. zu lange und zu tief ins forensische glas
geschaut, und wenn ich mir die heutige menschenwelt anschaue, wird
das keinen deut besser, im gegenteil, es bestätigt sich, mensch ist
nur oberflächlich höflich und nett als camouflage, in wahrheit
blutig-bestialisch grundveranlagt)
wh.