Am 04.04.24 um 14:14 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
Neue Gefühle oder Empfindungen allerdings kann es nicht geben, nur Verfeinerungen, etwa zum Geschmacks- oder Musikkenner. Aber die kann niemand sonst nachvollziehen. Anders in der Mathematik. Wer sich in sie einarbeitet erreicht ein (im Prinzip) für alle nachvollziehbares Verständnis, bspw. der Delta-Distribution oder der Dirac-Gleichung.

Das ist ein guter Vergleich.

Und im Gegensatz zu unserem beschränkten Gefühls- und Empfindungsspektrum ist die Mathematik unendlich vielfältig, so dass die Natur nicht nur zunehmend genauer, sondern auch vielfältiger untersucht werden kann. Per Literatur konnte noch kein neues Teilchen nachgewiesen werden, wohl aber per Mathematik.

Aufgeteilt:

> ist die Mathematik unendlich vielfältig

Genau stimmt das nicht: Die Formeln gehen in "viele Richtungen", die fehlerhaften werden ausgesondert, auch diese Arbeit gehört dazu. Mathematik ist nicht von vornherein die Menge alle richtigen Sätze, die falschen entstehen auch, sie gehören anfänglich bzw. vorläufig auch dazu, und die müssen nach Aschenputtelmanier aussortiert werden. Dass es immer weiter gehen kann, stimmt. Ab einer bestimmten Komplikation jedoch finden die Formeln, obwohl auf Richtigkeit geprüft, nicht so leicht Entsprechungen "in der Natur". Das fängt schon mit den Gleichungen höheren Grades als zwei oder drei an. Es ist von vornherein nicht bekannt, ob das Fortschreiten etwas bringt, das anwendbar ist.

Vielfältig vs. einfältig, das wäre überheblich gedacht.

> so dass die Natur nicht nur zunehmend genauer, sondern auch vielfältiger untersucht werden kann. Per Literatur konnte noch kein neues Teilchen nachgewiesen werden, wohl aber per Mathematik.

Richtig!

JH