Am 26.02.25 um 16:54 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb:
Solange man berichtet, was bisher geschah, redet man von Erfahrungen.

(1) Ja, wenn man wie üblich denkt.

(2) Nein, wenn man anders denkt. Die von mir bevorzugte Methode ist diejenige des Betrachters und der betrachteten Person, am einfachsten eines allwissenden Betrachters. Für ihn wirkt das Geschehen auf die Person, für ihn ist Kausalität bei der Person vorhanden, bei sich selbst hält er dieses Denken fern, er abstrahiert von der Kausalität bei sich selbst, er denkt also wie vorhin im Satz mit dem "ja" bei sich selbst, aber "nein" bei der Person. Der Betrachter weiß nicht, was das Innere der Person ist, er weiß nur, dass darin etwas ist, und dass die Person nach dem Erlebnis nicht mehr so ist wie vorher. Sie könnte beim nächsten gleichen Erleben anders reagieren als vorher, es gibt viele Möglichkeiten, die der Betrachter feststellen kann, trotzdem weiß er nicht, was in der Person anders wurde, er braucht es auch nicht zu wissen.

Ist es so schwer, dies zu denken, nachzuvollziehen? Ich habe diese Vorgehensweise wiederholt beschrieben.

> Sobald man darüber hinausgeht, macht man Annahmen, z.B. solche der Kausalität.

ja, entsteht im Fall von (1) das Problem des unmöglichen "Sich-selbst", im Fall von (2) ist es per Vaihingerfiktion verlagert.

im Fall von (2) lässt nur der Betrachter seinem Denken freien Lauf, und stellt fest, was in der Person geschehen ist. Und wenn dort etwas anders wurde, oder eine beschreibbare Sache, die entstand oder der Änderung entspricht. Der Betrachter sagt sich korrekt, dass die Person anders tut als vorher, nach Anwendung kontrafaktischen Implikation geht die Kausalität im Denken der Person hervor: "Wenn die Person diese Sache nicht erlebt hätte, hätte sie so nicht gehandelt, wie sie handelte." Ist das so schwer zu denken, nachzuvollziehen. Das müsste auch aus meinem Dialog hervorgehen, ich zitiere die Stelle noch einmal: https://weltordnung.de/Kausal-Dialog.html Genügt dir die kontrafaktische Implikation als Nachweiskriterium für Kausalität nicht? Warum nicht?

> Hume fiel auf, dass sich aus Begriffen keine physischen Wirkungen ableiten liessen.

Das ist der umgekehrte Fall zu (1) oder (2). Wenn geschrieben wird: "Feuer", laufen dann nicht alle so schnell sie können? Ist das keine physische Wirkung? Oder wenn geschrieben wird "Ausverkauf", laufen dann nicht viele hin? Der Streit, ob das Begriffe oder Wörter sind, braucht nicht einmal begonnen zu werden.

Was Hume und Kant schrieben, war bezogen auf (1). Sicher kann noch weiter gedacht werden, nur enthalte ich mich des Fortsetzens nach der Art und Weise (1).

JH