Am 01.07.24 um 14:48 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Dieser jüngste Post von Waldemar (wh) ist in seiner undifferenzierten und diffamierenden Kritik am Christentum in Verbindung mit obszönen Beleidigungen eine klare Verletzung der Netiquette dieser Mail-Liste!

Ich habe in Erinnerung, dass eine Person ein Gericht sehr negativ mit Worten belegte. Es kam dabei heraus, dass eine Instanz nicht beleidigt werden kann. Ob es stimmt, dessen bin ich mir nicht sicher, bzw. kann ich jetzt nicht besprechen. Sicher können Personen beleidigt werden, wenn sie das so sagen. Es kommt oft auf die Symbole an, und auch dazu weiß ich nicht viel. Ein Straßenmaler hatte Heiligenbilder gemalt, vielleicht zu einem Fest, ich weiß es nicht mehr. Nun ärgerte sich ein Bekannter von mir über die Leute, die einfach über das Bild liefen. Einige Stoiker meinten, dass nicht einmal sie als Personen beleidigt werden konnten. Und auch heutzutage gibt es Unterschiede zwischen den Ländern. Ein falsches Wort hier, oder da, und schon wird viel Aufhebens gemacht. Öffentliche Bücherverbrennungen jedoch sollen schlimm sein. Das Feuer geht einigen vermutlich bis ans Innerste. Mir auch, aber schon wenn Bücher und andere Sachen sofort nach dem Gebrauch "entsorgt" werden, so als ob man sorgsam wäre, wenn man eine Sache wegwirft.

Die Instanzen sind vom gründlichen Denken besonders zu denken. Wo ist das Denken, wo ist der Staat, wo ist die Demokratie, das Leben, der Atheismus? Könnte es sein, dass dieses Denken mit einem naiven Realismus einhergeht? Wenn das der Fall sein sollte, dann könnte das "Naiv-Reale" geschädigt oder beleidigt werden, sonst eben nicht, weil kaum jemand angeben kann, wo das alles ist. Anderenfalls könnte ich sagen: W. hat mein Nichts jetzt gerade beleidigt.

Es ist in den Medien sehr verbreitet, andere Personen und Instanzen mit pejorativen Fremdbezeichnungen zu belegen, das sollen sie alles hinnehmen, sie können zudem nichts dagegen tun. Es sind zwar keine Beleidigungen, nur ist es so, dass der Leser ständig daran erinnert wird, wie schlimm eine Person ist. Dann wird von einem Lager gesprochen, dem Politiker X und dessen Lager. So als würden sie von Zeit zu Zeit ein Lagerfeuer machen. Dann wird immer erinnert, da wäre eine Instanz gestreift, und jeder soll denken, dass das nicht gut sein kann: Man soll Farbe bekennen, nicht jedoch Gestreifter sein. All das ist so üblich, dass ich als Dumpfkopf nicht einmal die Beleidigungen bemerke.

Dann kommt noch die Frage: Wo stehen denn die Regeln, wer macht sie? Wenn doch sowieso jeder macht, wie er will, bzw. nach seinem Glauben oder Nichtglauben, nach seiner Meinung oder seinem Willen lebt, all das versteckt in seinem Homunkulus, seinem Ich, in dem das steckt, was er erlebt oder gelernt hat? Kann er dafür, wenn sein Homunkulus die Rede übernimmt?

Noch was: Nicht nur im Philweb werden in den Kausalmaschen Sachen gefunden, die vorher waren. Und wenn sie nicht gewesen wären, wären die aktuellen Sachen so nicht wie sie jetzt sind. Kausalgespräche werden überall geführt. Es kann jedoch herausgefunden werden, wann diese ablaufen, und wann es andere sind. Gemäß dem kontrafaktischen Argument gibt es viele Sachen, die vorher waren, die kausal beteiligt waren, und es ist schwer, sie als nicht relevant anzusehen oder sie unter den Tisch zu kehren. Dazu kommt, dass bestimmte Kausalmaschen etwa Zeitraum-Sachen enthalten. So wird gesagt, der erste Weltkrieg hätte den zweiten bewirkt. Und dann werden noch die abstrusesten Wörter gesagt: Hier wird gesagt, eine Sache hätte eine andere nur ausgelöst, eine andere jedoch hätte sie bewirkt. Und dann wird die negative von der positiven Kausalität nicht unterschieden, und niemand weiß, dass die negative nicht zur positiven echten gehört. Zudem werden kunterbunt einmal Sachen in Kausalmaschen, ein andermal in Moral- oder Verantwortungsmaschen gefunden. Kann den niemand das alles merken, bemerken? Ist der Streit der Homunkuli untereinander denn so wichtig?

JH