Am 08.12.2022 um 22:07 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Traumhaft: „s‘Lebn is wia a Traum“ - so wusste es Spider Murphy Gang zu texten und auch ich empfinde dieses Leben oft genug, als sei es mehr Traum als Wirklichkeit.
Ruth Kastner (wir hatten sie hier thematisiert) definierte bildhaft Wirklichkeit im Gegensatz zu Realität als den nicht sichtbaren Teil eines Eisbergs unter Wasser, die real zu erlebende resp. konkret wahrnehmbare Lebenswelt hingegen als die Spitze dieses Eisbergs.
„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ - dieses Sprichwort könnte man im obigen Sinne umdeuten: was ich nicht sehe, interessiert mich nicht, resp. existiert nicht für mich. So könnte man „wirkliche Wirklichkeit“, somit alles Transzendentale als imaginäres Phänomen ausblenden und sich einzig der Lebensrealität - dieser Spitze eines Eisbergs - zuwenden. Ein essentiell erforderliches, wie gleichermaßen mühseliges Unterfangen, dem sich ca. 8 Milliarden Menschen täglich auszusetzen haben.
Gerechtigkeit, humaner und sauberer Lebensraum, hinreichender Wohlstand, damit auch ein Recht und oftmals der Zwang zu Mobilität etc. für alle Menschen dieser Erde, wird besonders von denen gefordert, die sich nun auf Straßen, Flughafen und wo sonst noch festkleben; es scheint, als würden sie nicht die Realität dieser Lebenswelt sehen und als solche mitleiden, sondern partout Kastners „Eisberg“ umdrehen wollen - welch sinnloser Kraftakt doch! Das musste - in anderer Metapher ausgedrückt - Sisyphus schon in der Antike erfahren und das bei aller Schlitzohrigkeit!