es war nicht als argumentum-ad-hominem gemeint, und ich sehe es auch nicht so an, weil es sprachlich ja von dir weg weist "du schießt etwas", und eben nicht
"du wirst beschossen",
Ob das Bild mit dem "schießen" überhaupt im Gespräch passt, dafür
bräuchte es eine langes weiteres Gespräch, also denke an das
Potenzierproblem, in der letzten Mail von mir so bezeichnet.
denn es kommt beim kommunizieren nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch darauf, wie etwas
beim empfänger ankommt, wie es vom empfänger aufgefasst wird.
Ich weise von mir, zu kommunizieren, das geht mit Hostien so vor
sich, und ich bin auch kein Radioempfänger. Hier fängt das
Potenzierproblem bei mir an, nicht bei dir.
nochmal zum kompliziert/einfach:
um solche/diese begriffe sie-auseinandernehmend zu explizieren, müss(t)en sie "als objekte der betrachtung" erst einmal definiert werden/fest definiert werden:
was bedeutet/was meine ich mit "kompliziert" und "einfach", wo die unterschiede, wie die zusammenhänge, und diese definitionen der beiden begriffe müssten dann auch
nein, in den Wörterbüchern gibt es von vornherein keine
Definitionen, es kann trotzdem unter Personen gesprochen werden.
Du weißt, dass mit "Begriff" etwas Platonisches, Physisches oder
Psychisches gedacht werden soll, je nach Lust und Laune. Trotzdem
sehe ich "viel Wahres" an deinen Sätzen.
kontextuelle,
nein, dann hätten "wir" das Habermas-Problem, das ich allzu
kompliziert, aber korrekt aufgezeigt habe. Habermas meint, die
Ungläubigen sollten auf die Gläubigen zugehen, und umgekehrt, und
dann ... ja was dann? Sollen die Opfer und die Kriminellen auf
einander zugehen? Finden sie dann eine "kontextuelle"
Gemeinsamkeit? Das ist so wie den Apfel mit dem Dieb teilen. Und
sollten die Rechten auf die Linken zugehen? Die Eins auf die Null,
damit 0,5 herauskommt, frag mal einen Mathematiker.
zeitliche, skalenmäßige unterschiede zwischen beiden enthalten, also etwa so:
"kompliziert nenne ich: ...
"einfach" nenne ich: ...
Nein, es hängt nicht von der Person ab, das "ich" ist fehl am
Platz.
.... ich überspringe Teile ...
mein resume:
"nichts ist so, wie es erscheint oder aussieht, aber eben auch nicht genau anders,
und nichts ist überhaupt, sondern alles nur im immer-weiter werden,
deshalb hinkt jede beschreibung eines angeblich gerade seienden dem immer-nur-weiter-werden stets äonenweit hinterher =
auch alle wissenschaften beschreiben und schildern stets nur längst vergangenes, nur-einmalig, irreversibel gewesenes"
Dieser Absatz trifft genau auf etwas anderes zu, hat aber nichts
mit "kompliziert/einfach" zu tun. Es führt zu weit, hier weiter zu
schreiben, dir einen roten Hering zuzuwerfen oder eine Ignoratio
elenchi zu unterschieben, denn ich denke nicht, dass du das mit
Absicht geschrieben hast.
Auf jeden Fall haben mich deine Ausführungen gefreut.
Kurze Bemerkung: Ich habe die ersten Sätze zu
"einfach/kompliziert" nur als Anknüpfung für das genutzt, um auf
das "Mit-der-Sache-sein" zu lenken, in dem Sinne war ich
derjenige, der auf eine andere Fährte lockte, nicht die falsche.
Ich müsste mich also dafür entschuldigen, dass du schon auf dieser
Stufe hängen bliebst. Wieder das Potenzierproblem: Bald überbieten
wir uns mit dem Entschuldigen. Wenn das Potenzierproblem ständig
vorkommen würde, würde ich nicht weiter antworten. Dieses liegt
oft mir im Weg, auch bei anderen Gesprächen und anderen Themen, so
dass ich meist nur lesen kann, und mich dann als Schweigender vor
... entschuldigen müsste. Ich kann nur selten Entknoter werden.
JH