Am 04.07.2024 um 03:42 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb:

Der Dritte im Streit

Diese Überschrift würde ich einem Text geben, für den ich zu beginnen keine Zeit habe. Und doch würde ich wohl folgendermaßen anfangen:

Jedem (C) kommt es vor, dass er zwei andere (A und B) sieht, die streiten. Als Dritter wird er von vornherein nicht beachtet, insbesondere bei einem heftigen Streit. Angenommen C findet heraus, wie A denkt und auch wie B denkt, dann kann er eventuell herausfinden, wo der Streit begonnen hat, oder immer wieder beginnt. C kann auch herausfinden, wie Streit abläuft, welche Arten Streit es gibt. Aber das interessiert A und B möglicherweise nicht. Sie finden Personalismen in der Vergangenheit ihres Gegenübers, sie tun den anderen in eine Personengruppe, und damit sind sie zufrieden.

geistige/mentale streite muß man garnicht schlichten, oder in kompromissen beilegen,
denn gerade zwischen den beiden (angenommenen) antinomen extremalpostionen A+B gibts ein riesiges feld "von unbestimmheit" = das eigentliche spielfeld, wie beim fußball gerade zwischen den beiden toren,
auf dem sich das eigentlich-interessante abspielt

das ist genau wie in physik,
wo man zb welle-teilchen als extremalpositionen hat,
sich das eigentlich-interessante aber auf dem feld dazwischen abspielt (wahrscheinlichkeiten, zusammenbruch der wellen- oder teilchen- funktion, wechselwirkung, usw)

körperliche streite sollte man immer beenden, damit der dahintersteckende geistige/mentale streit als "konflikt" ungestört weiterlaufen kann,
denn gerade das ist (meist) sehr produktiv und weiterführend,
während "friede-freude-eierkuchen" = kein streit, ja tote-hose ist

karl + ich haben unseren streit um gott ja beigelegt, sogar sehr gut beigelegt und implikativ sogar in form "gott ist ein gefühl bisher unbekannter (hirn)ursache",
wir streiten jetzt (lediglich) um die bedeutungen und auswirkungen "organisierter religiösität" = massenreligionen,
wobei ich exemplarisch das christentum "missbrauche", aus dem einfachen grund, dass zb die islamer noch bekloppter sind, und dass wir halt im sog "christl. abendland" wohnen,
also jeder das christliche kennt, während karl, selbst christl engagiert, dagegenhält, und somit eigentlich für alle massenreligionen spricht

meine meinung ist sehr einfach, dynamische entwicklung, mtbf = medium-time-before-failure, evolution und absterben auch der religionen:
sobald aus dem privaten "god as feeling" eine massenbewegung wird = eine organisierte religion, beginnt die sache schiefzulaufen, zu pervertieren, in dann missbrauchbare macht auszuarten, usw =
sobald aus den privaten staubkörnchen ein ponderabler berg geworden ist, haben ALLE beliebigen religionen, obwohl äußerlich "strahlend", sich innerlich überlebt, "haben fertig", sterben ab, gehen unter und verschwinden, indem
sie sich beispielsweise in panglosserien auflösen (wie am christl zu sehen, von dem es heute schon 1000de unterschiedliche fraktionen und esoteriken gibt/privatglauben/privat-wahne)

wh.


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