Am So., 15. März 2020 um 14:51 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>:
> konstruktive Mathematiker akzeptieren nichts aktual Unendliches.
Ist es nicht ein Problem, wenn man nicht klar definieren kann, was man
da nicht akzeptiert?
> Das ist genau ihr Kritikpunkt, zu hinterfragen, was das sein soll und die Mathematik so weit zu entwickeln, wie
> man ohne metaphysische oder etwa theologische Annahmen kommt.
Ist es nicht streng genommen auch eine metaphysische Annahme, dass
nichts aktual-unendliches existiert?
Wenn die Zahl Pi nicht aktual unendlich ist, dann verstehe ich
wahrscheinlich gar nicht, was genau mit aktuall unendlich hier gemeint
ist. Die Intuitionisten scheinen andere probleme mit der Mathematik
gehabt zu haben, in Sachen Negation, Bildung von Komplementärmengen
usw.
> Die methodischen Konstruktivisten knüpften wieder mehr an Kant an als es der Vorläufer des Wiener Kreises, Bolzano, tat.
Als Kant ist Raum und Zeit (und damit Zahl!) eine reine Anschauung des
Subjektes. Wir wissen nicht, ob dies dem "Ding an sich" entspricht,
aber es ist "Bedingung der Möglichkeit", also im heutigen
Sprachgebrauch "notwendige Bedigung" der Erkenntnis. Das lässt sich
dann umdrehen, B notwendige Bedingung für A, so ist A hinreichende
Bedingung für B. Raum und Zeit folgen also, laut Kant, schon daraus,
dass wir überhaupt etwas erkennen können.
Von Bolzano habe ich leider auch viel zu wenig gelesen.
Mit freundlichen Gruß
der Ratlose
> Am 24.06.2020 um 02:17 schrieb Claus Zimmermann <mail(a)clauszimmermann.de>:
>
> Es handelt sich nicht um eine Meinungsäusserung von Ingo M., sondern um die Wiedergabe eines fiktiven Gesprächs mit einem selbsternannten Querdenker.
Hi Claus,
so wird der Text ja eingeleitet, aber ähnlich wie bei so vielen anderen Worten auch, bedaure ich den Bedeutungsverfall. Verschwörungswahn wird beschönigend als Theorie bezeichnet oder schwachsinniges Geschwafel als Querdenken!? Quergedacht hatte einmal eine andere Bedeutung, wenn ich z.B. an die Querdenker Klaus Traube, Joseph Weizenbaum, Noam Chomsky oder Jean Ziegler denke. Was ist aus dem Denken geworden? Weltweit greifen Verblödung und Populismus um sich, obwohl Anzahl und Genauigkeit der Parameter in den quantitativen Experimentalwissenschaften nach wie vor monoton steigen. Reflexionen darüber sind ein genuin philosophisches Thema; denn wenn sich Staat und Pöbel gemein machen, droht Faschismus.
Es grüßt,
Ingo
Hallo Waldemar,
erstaunlich, warum nur einige Beiträge bei Dir ankommen. Da liegt vermutlich ein Problem mit dem Verteiler vor. Damit Du zunächst wieder auf den laufenden Stand der List-Beiträge kommst, könntest Du diese im Philweb-Archiv nachlesen. Website der Liste: http://lists.philo.at/listinfo/philweb - dort findet sich der Link auf’s Archiv.
Eigentlich gilt beim Mailversand: es du funktioniert ganz oder gar nicht.
So könntest Du mal bei einer geöffneten Mail in Deinem Mail-Tool (Thunderbird etc.) in die „Rohansicht“ wechseln. Dort kannst Du dann genau sehen, welchen Weg die Mail im Verteilersystem genommen hat. Meist gibt es z.B. Verteilerpeobleme, wenn die Mailadresse Philweb(a)lists.philo.at nicht im „mailto“ sondern im Copy steht.
Ein weiteres Problem könnte sein, weil Deine Beiträge meist als MIME-Anhänge (anstatt plaintext im üblichen Textkörperfeld des Mail-Tools) gesendet werden. Das könnte bei der Beantwortung dieser Mails dazu führen, dass Antwort-Mails vom philweb-Listserver nicht korrekt zugeordnet werden.
Derzeit ist‘s mit meinem Zeit-Budget etwas knapp. Ich melde mich bei Dir demnächst und wir können gemeinsam Troubleshooting betreiben.
Bester Gruß! - Karl
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> Am 25.06.2020 um 18:32 schrieb waldemar_hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
> [Philweb]
> <mime-attachment>
> _______________________________________________
> Philweb mailing list
> Philweb(a)lists.philo.at
> http://lists.philo.at/listinfo/philweb
> Am 15.06.2020 um 16:18 schrieb Claus Zimmermann via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
>
> Wenn das Erleben nur eine Art nebensächlicher Fassade anderer Umstände oder Prozesse wäre, wäre es doch mal einen Versuch wert, einen Roman zu schreiben, in dem statt menschlicher Erlebnisse ausschliesslich die physikalischen, chemischen etc. Prozesse vorkommen, die sie ja eigentlich ausmachen.
Hi Claus,
das scheint mir ebenso absurd wie Dir, aber mehrschichtig können wir es vielleicht ein wenig genauer betrachten. Im Roman werden Erlebnisse umgangssprachlich beschrieben. Der reine Text besteht nur aus Buchstabenfolgen. Erst beim Lesen entsteht dann so etwas wie eine mentale Simulation des Textes im phänomenalen Selbstmodell (PSM) des Lesenden. Beim Schreiben eines Romans ist es umgekehrt und ich nehme an, dass es bei allen Künsten so ist, egal, ob es sich um Literatur, Musik, Malerei oder Filme handelt.
Jetzt ist natürlich die Frage, wie unser Hirn eigentlich das PSM generiert, in dem ständig die Simulationen unserer (inneren und äußeren) Umgebung ablaufen und uns in Gedanken und Gefühlen erscheinen. Die Umsetzung eines Textes in eine mentale Simulation ähnelt ja einer Literaturverfilmung. Bei der wird der Roman in ein Drehbuch umgewandelt, nach dem der Regisseur dann den Film herstellt.
Weiter frage ich mich, ob eine Romanverfilmung nicht auch so automatisiert ablaufen könnte wie jeweils in unseren Hirnen? Das wäre die Herausforderung für eine künstliche Intelligenz (KI), die auch künstliche Emotionalität (KE) aufweisen müsste. Könnten ähnlich wie bei Musik und Malerei nach dem Auswerten der Korrelationen zwischen Romanen und Drehbüchern sowie Drehbüchern und Filmen automatisiert zumindest Animationen hergestellt werden?
Und so wie Groschenromane und Computerspiele schon lange nach standardisierten Grundmustern generiert und zur Abwandlung dann lediglich randomisiert werden, werden auch Romane und Filme wohl noch in diesem Jahrhundert automatisiert so generiert werden können, wie es unsere Gehirne bereits seit Jahrhunderttausenden können. Ob menschengemacht oder robotergeneriert, neben dem Unterhaltungswert der Spielereien machen die jeweiligen Simulationen Sinn, indem sie Gedankenräume ausprobieren und das Probefühlen ermöglichen.
Aber würden wir einem Roboter, der sich als Romanautor und Filmemacher betätigte und daran „erfreute", Intelligenz und Emotionalität zusprechen? Hinsichtlich des menschlichen Verhaltens in der Gesellschaft wird die Spieltheorie schon lange eingesetzt, indem das Verhalten an natürlichen Prinzipien ausgerichtet wird. Darüber haben Jani Anttila und Arto Annila 2011 einen Artikel über "Natural Games" veröffentlicht:
https://arxiv.org/abs/1103.1656 <https://arxiv.org/abs/1103.1656>
Und wie beispielsweise der Neid zur Schichtenbildung in der Gesellschaft beitragen kann, hat Claudius Gros gerade anhand eines verhaltensökonomischen Modells simuliert: "Self-induced class stratification in competitive societies of agents: Nash stability in the presence of envy":
https://royalsocietypublishing.org/doi/pdf/10.1098/rsos.200411 <https://royalsocietypublishing.org/doi/pdf/10.1098/rsos.200411>
Mit technischen Simulationen wird noch nicht die physiologische Basis der Hirnvorgänge erreicht, aber das ist auch nicht hinsichtlich der physikalischen Basis der Computer der Fall. Wie weit bestimmt die Hardware die Software und wie weit bestimmt die Hirnphysiologie das PSM? Könnten sich nicht dennoch Roboter-PSM und Menschen-PSM sehr ähnlich werden? Blieben gewachsene Strukturen grundsätzlich inniger verbunden als gebaute? Unterscheiden sich Organismen und Mechanismen grundsätzlich oder nur graduell?
Es grüßt,
Ingo
Am 23.06.2020 um 19:02 schrieb waldemar_hammel via Philweb:
> [Philweb]
>
>
> _______________________________________________
> Philweb mailing list
> Philweb(a)lists.philo.at
> http://lists.philo.at/listinfo/philweb
zwischenruf aus aktuellem anlass:(gegen den ich aktuell einspruch
erhoben habe und (natuerlich diese Drei anstössigen vorträge (Memos aus
der Badewanne)
auf "Privat umgestellt habe, bis zur endgültigen Klärung, was nun denn
genau
meinungsfreiheit und was pornografischer inhalt ist
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEzvYD3fgNtsZhjIK4tjkzQu0pa-STWmx…>
Hallo ingo,
unser Team hat deine Inhalte geprüft und leider festgestellt, dass sie
gegen diese Richtlinien verstoßen: Richtlinien zu Sex und Nacktheit. Wir
haben darum folgende Inhalte von YouTube entfernt:
Video: Radeln im Remstal Vortragsreihe Memos aus der Badewanne (3)
hauptteil
<http://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEx6ezGTPPieUAAanGJsM-4EHCHVhA3Di8…>
Uns liegt sehr viel daran, dass YouTube für alle Nutzer ein sicherer Ort
ist. Deswegen löschen wir Inhalte, die gegen unsere Richtlinien
verstoßen. Wenn du der Meinung bist, dass es sich bei dir um einen
Irrtum handelt, kannst du Beschwerde einlegen und wir prüfen den Fall
noch einmal. Weitere Informationen findest du unten.
Was an deinen Inhalten verstößt gegen unsere Richtlinien?
Inhalte mit Nacktheit mit dem Zweck der sexuellen Befriedigung sind auf
YouTube nicht erlaubt. Wir prüfen von Fall zu Fall, ob es sich um
bildende, dokumentarische, künstlerische oder wissenschaftliche Inhalte
handelt. Es gibt Ausnahmen für Inhalte, die ausreichend Kontext oder
einen eindeutigen Zweck haben.
WEITERE INFORMATIONEN
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEyT82-ODGTrDkdbNSxS7MgEKg9zWaigu…>
Was bedeutet das für deinen Kanal?
Da es dein erster Verstoß ist, ist dies nur eine Warnung. Wenn du eine
weitere Verwarnung erhältst, wird dein Kanal verwarnt und du kannst eine
Woche lang keine Videos hochladen, Beiträge posten und Inhalte live
streamen.
Was kannst du jetzt tun?
Wir möchten, dass du weiterhin bei YouTube bleibst. Bitte beachte daher
Folgendes:
- Es ist wichtig, dass du die Community-Richtlinien von YouTube
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEwkIiKZU3CL_y66fXlIMmaq8sQWkHBev…>
und die Grundlagen von Verwarnungen verstehst
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEw_mao85uH6oxpnMzA6z8Qfiug6CquYo…>.
- Überprüfe deine Inhalte unter Berücksichtigung unserer Richtlinien.
Wenn du deine Inhalte überprüft hast und der Meinung bist, dass wir
einen Fehler gemacht haben, lass es uns bitte wissen. Hier kannst du
Beschwerde gegen diese Entscheidung einlegen <$ {track('$
{stoot.appeal_url}','body_appeal_entscheidement_here')}>.
Viele Grüße,
Das YouTube-Team
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEx49UrbabM8Q7RSo2JND1x9ie4h4lL73…>
<https://www.google.com/appserve/mkt/p/AD-FnEx_E-_13dK4M2PqkcRjh8MhvkUKMzmdV…>
(c) 2020 YouTube, LLC 901 Cherry Ave, San Bruno, CA 94066
Mit dieser E-Mail informieren wir dich über Aktionen, die dein
YouTube-Konto betreffen.
-------------------------
sowie meine Beschreibung meines Internetauftritts:
ingo radeln im remstal
auf der seite
https://youtu.be/HRcACcN8z5k
den besucher der hier vermehrt rumrandaliert habe ich ausgeblendet.der
nächste randaleversuch an meinem hier entstehenden gesamtkunstwerkwird
bei Youtube von mirpostwendend zu Anzeige gebracht.DIES hier ist mein
Kanal (ingo Radeln im Remstal) auf dem ich ein GESaMTKUNSTWERKin
direkter Verbindung (links nach draussen, weltweit) zum weltweiten
Gespräch zur aktuellen Lagewie ich sie verstehe, anfertige.jeder der
anders denkt, darf gerne widersprechen, solange dies in respekt vollem
Ton und artgerechter Weise (in AUGENHÖHE zu MIR und meinen zur Zeit seit
Anfang März 2020ca 205 veröffentlichten Videos) geschieht.alles andere
kontraproduktive Gesabbel tue ich mir und meinen Absichten nicht mehr
länger mit an.klar?danke,gruss aus dem Remstalingo mack.respektierter
Besucher der Kriminalpolizei Dienststellen in Schorndorf, Waiblingenund
(vermutlich) Fellbach.sowie persoenlich bekannt mit einem
Sonderermittler im Rang einesdirekt dem BKA unterstellten Bundesbeamten
der Bundesbehörde in Wiesbaden.(Bundeskriminalamt) dessen Arbeits-und
Aufgabengebiet den Grossraum Stuttgart umfasst.danke.gruss aus dem
Remstalingo mack.
Am 23.06.2020 um 19:09 schrieb waldemar_hammel:
>
>
> Am 23.06.2020 um 10:20 schrieb Ingo Tessmann:
>>
>>> Am 21.06.2020 um 19:02 schrieb waldemar_hammel via Philweb
>>> <philweb(a)lists.philo.at>:
>>>
>>>
>>> diese ganze mathematisierung der probleme ist ja nur die verfeinerte
>>> art
>>> einfacher sprachlicher darstellungen derselben probleme in worten,
>>> zeichen und symbole sind halt die worte der mathematiker, und terme =
>>> formeln ihre sätze,
>>> aber beide darstellungsweisen sind letzten endes äquivalent = sie
>>> entsprechen sich,
>>> und man könnte es noch auf dutzende anderer arten darstellen
>>
>> Hi wh,
>>
>> Du schreckst selten vor kühnen Thesen zurück, aber etwas einfach
>> dahin zu schreiben ist leicht. Wie sieht es denn mit einem
>> Äquivalenzbeweis zwischen Mathematik und Umgangssprache aus? Ich wäre
>> äußerst verblüfft und bräche vor Erstaunen in lautes Lachen aus.
>> Ähnlich erging es Einstein nicht selten, ist doch von ihm der Satz
>> überliefert: "Weder geschrieben noch gesprochen scheinen Wörter und
>> Sprache irgendeine Rolle in meinem Denkprozess zu spielen.“ Dem
>> stellt Holden Härtl in seiner "Betrachtung des Verhältnisses zwischen
>> Sprache und Denken" den viel zitierten Satz Wittgensteins gegenüber:
>> "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
>>
>> Erheitert grüßt
>>
>> Ingo T.
>>
>>
>
> unsere gesamte heutige mathematik besteht im grunde aus zwei oder drei
> zufällig über einen acker verstreuten steinen,
> diese drei steine wurden dann in normalen sprachen (typisch affen)
> "beschwafelt" und besprochen,
> wobei diese normalen sprachen, weils einfacher kommt (aus gründen der
> sprachökonomie) , immer mehr durch zeichen, ziffern, symbole ersetzt
> wurden
>
> geometrie => arithmetik => dann die höheren "leistungen" wie zb
> algebra usw.
>
> ab irgendeiner höhe der abstrahierung mittels zeichen und symbolen
> kehrt sich das dann sogar wieder um,
> als die abstrahierungen dann ganz oder teilweise in alltagssprache
> zurück-übertragen werden müssen, um verständlich zu sein
>
> deshalb trifft der vielzitierte satz von wittgenstein, meiner meinung,
> vollkommen zu,
> und wir kommen da auch mittels symbol-zeichen-ziffern artigen tricks
> nicht heraus
>
> alles denken ist an die grenzen eines (zumal selbstähnlichen) 1,5
> liter hirns gebunden, und dieses hirn ist ein -produkt- dieses weltalls,
> nicht mehr wert und wertig als steine, sterne, mikroben usw.,
> deshalb auch kommen wir niemals an "die urgründe" der welt heran,
> zumal auch noch alles denken von der unvermeidlichen
> selbst-referentialität unseres seins dominiert und eingegrenzt wird
>
> nichtsdestotrotz fühlen wir uns natürlich völlig frei, zb in fantasien
> und kreativitäten,
> und wir sind es auch, aber eben innerhalb obiger grenzen ...
> (ein gefangener, der nie etwas anderes erlebt hat, erlebt seine zelle
> als DIE GANZE WELT)
>
> und der eigentliche unterschied zwischen glauben und wissen ist
> eigentlich nur der,
> dass wir glauben zu glauben, und glauben zu wissen,
> indem jedes "wissen" unendlich oft hinterfragbar sein muss, um als
> "wissen" betrachtet zu werden (die frage der letztbegründung usw)
>
> das ist alles ...
--
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https://www.avast.com/antivirus
> Am 21.06.2020 um 19:02 schrieb waldemar_hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
>
> diese ganze mathematisierung der probleme ist ja nur die verfeinerte art
> einfacher sprachlicher darstellungen derselben probleme in worten,
> zeichen und symbole sind halt die worte der mathematiker, und terme =
> formeln ihre sätze,
> aber beide darstellungsweisen sind letzten endes äquivalent = sie
> entsprechen sich,
> und man könnte es noch auf dutzende anderer arten darstellen
Hi wh,
Du schreckst selten vor kühnen Thesen zurück, aber etwas einfach dahin zu schreiben ist leicht. Wie sieht es denn mit einem Äquivalenzbeweis zwischen Mathematik und Umgangssprache aus? Ich wäre äußerst verblüfft und bräche vor Erstaunen in lautes Lachen aus. Ähnlich erging es Einstein nicht selten, ist doch von ihm der Satz überliefert: "Weder geschrieben noch gesprochen scheinen Wörter und Sprache irgendeine Rolle in meinem Denkprozess zu spielen.“ Dem stellt Holden Härtl in seiner "Betrachtung des Verhältnisses zwischen Sprache und Denken" den viel zitierten Satz Wittgensteins gegenüber: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Erheitert grüßt
Ingo T.
> Am 12.06.2020 um 15:01 schrieb waldemar_hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
>
> zu gepfadeten wechselwirkungen:
> (1)
> alle "dinge" um uns herum sind nur summen von eigenschaften, D = sum{eigenschaften}
> (2)
> zu diesen eigenschaften gehört auch zb die zeitlich-räumliche komponente,
> nennen wir sie ums einfach zu halten "t+r" (eigen-raumzeit),
> also D = sum{eigenschaften + "t+r"}
> (3)
> bewegt sich jetzt das ding zb um einen meter von A nach B,
> ändern sich nur die werte von "t+r", und zwar regelhaft (!), alle anderen eigenschaften bleiben gleich,
> dann haben wir eine schiene von gepfadeten wechselwirkungen bzgl "r+t", die das "ding" von A nach B verschoben haben
> (4)
> dabei, ganz wichtig, ist es nicht so, dass das ding in A dasselbe ding war, wie das ding in B nun ist, es ist ihm nur "ähnlich",
> denn auf planck-ebene hat das ding D=sum{eigenschaften + "r+t"} bei 1 m bewegung seine eigenschaften ca 10 hoch 35 mal gewechselt,
> ist also übergegangen von {eigenschaften +"r(1)+t(1)"} in {eigenschaften + "r(n)+t(m)"},
> und das bedeutet schlicht, ding in A war ein anderes als ding in B nun ist,
> weil die gesamteigenschaften, die das ding ja etablieren, alterniert sind
> (es gibt also zb keine bewegung des ein und selben dinges = keine selbstidentität - zeno von alea hatte recht)
> (5)
> gepfadete wechselwirkungen, zusammen mit unserer evolutionären anpassung an das, was wir als "wirklichkeit" erfahren,
> dürfte ein hauptgrund dafür sein,
> dass wir die welt als "irgendwie regelhaft" ablaufend erleben, so als würde eine höhere entität sie steuern, welt-vernunft, usw usw
Hi Waldemar,
seit Schrödingers grundlegender Arbeit „Über die Umkehrung der Naturgesetze“ von 1931 wird der Übergang zwischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen hinsichtlich des optimalen Transports (z.B. eines „Dinges“ von A nach B) als stochastischer Prozess behandelt:
https://arxiv.org/abs/1308.0215 <https://arxiv.org/abs/1308.0215>
In der statistischen Physik sind stochastische Methoden ebenso wie „Pfadmaße“ (im Sinne der mathematischen Maßtheorie) schon lange in Gebrauch. Umgangssprachlich wirst nicht weit kommen mit Deinem Ansinnen. Trau Dich doch mal ins Zahlenuniversum!?
Für Nichtmathematiker empfiehlt es sich, in oben verlinkter Arbeit mit der historischen Einleitung auf Seite 32 zu beginnen. Dabei ist interessant, dass Schrödinger zum besseren Verständnis der Mikrophysik ein makrophysikalisches Analogon untersucht hat, das von den Physikern allerdings jahrzehntelang ignoriert wurde, die Mathematiker es aber umgehend aufgriffen, es zur Fortentwicklung der Stochastik nutzten und bereits mehrfach die Äquivalenz von Schrödingers- mit Gleichungen aus der Diffusionstheorie bewiesen haben, z.B. in dem Buch „Schrödinger Equations and Diffusion Theory“ von Masao Nagasawa. Im Netz ist ein spezieller Fall daraus klickbar:
http://www.numdam.org/article/SPS_1993__27__1_0.pdf
Es grüßt,
Ingo