Zeitenwende. Mit diesem Wort wurde als Antwort auf den Ukraine-Überfall
sogleich und tatsächlich ein epochaler Wechsel in der geopolitischen
Beziehung zu einem Regime proklamiert, dem man sich über die letzten
Jahrzehnte vertrauensvoll, aber doch (wie es nun offenkundig wurde) naiv
angenähert hatte. Nahezu ungläubig, aber auch mit gewisser Zustimmung
folgte man den wohlgesetzten Worten, mit denen eine für dieses Land
nicht mehr vorstellbare militärische Aufrüstung zu dessen Schutz
angekündigt wurden.
Beide eingetretene Situationen, Putins Aggression und Drohung mit
Atomwaffen wie auch die verkündete Zeitenwende erschienen mir wie ein
Albtraum, aus dem man möglichst schnell erwachen will. Doch er endet
nicht und nach Wochen dieses Horrors wird spätestens klar, dass Putins
Traum von einem Großrussland, den er sich mit Hitlers Blitzkrieg-Methode
erfüllen wollte, ebenso nicht enden will und niemals seinem Wunsch gemäß
enden kann.
Ein anderer Traum jedoch wird für ihn ergötzlich enden, nämlich der
Eintrag in die Geschichtsbücher mit einem Platz neben genau jenem,
dessen Geist er zu bekämpfen vorgibt. Brüder im Geiste, posthum -
versteht sich, hingegen lebende Brüder in seiner Nachbarschaft
abgeschlachtet werden.
Das ist meine Sicht auf diese Dinge und ich liege insoweit falsch, als
ich (dem gescholtenen Westen zugehörig) aus Sicht des großen Führers der
stolzen russischen Nation nicht in der Lage sein soll, dessen Anliegen
zu verstehen.
So bleibt mir nur im Einklang mit Ingos zuletzt beschriebener
Gefühlslage, diese erdrückend-lähmende Stimmungslage zu überwinden, die
es mir unmöglich machte, dieses unglaublich schreckliche Geschehen
gedanklich zu verarbeiten, geschweige denn darüber zu schreiben.
Letzteres erübrigt sich ohnehin, denn es wird ja alles dazu Erdenkliche
bereits geschrieben, jede Spekulation, jede Gewalttat publiziert;
unglücklich nur, dass es jenen, die darüber informiert sein sollten,
gewaltsam vorenthalten wird.
Doch auch hier gilt (wie für das China-Virus). „die Sonne bringt es an
den Tag“.
Waldemars Furor gegen Ideologien kommt mir in den Sinn. Das Ideal, als
Urbild aller Ideologien, hat wieder seine große Zeit. Und es war die
Zeit, über die ich eigentlich hier schreiben wollte. Doch es fanden sich
(wie gesagt) weder Gedanken, noch Worte, so bleibt nur die Musik - sie
heilt wie die Zeit alle Wunden. So hörte auch ich (in Anlehnung an Ingos
erwähnten traurigen Song "Morning Dew“ von Bonnie Dobson) immer wieder
„Brothers in Arms“; Mark Knopflers Lied, das mir in Joan Baez‘
Interpretation zutiefst nahe kommt und ich dabei nicht verstehen kann,
warum dieses Bekenntnis „We're fools to make war - On our brothers in
arms“ sich immer noch nicht in die Herzen der Menschen eingebrannt hat.
Tröstlich dabei mag sein: Kein menschliches Tun und Erleben hat Bestand.
Vorübergehend sind Unglück wie auch das Glück, letzteres als ein Moment
des Kairos, den es beizeiten zu erfassen und zu schätzen gilt, verweilt
er doch jeweils ungleich kürzer wie jener der Trauer.
Nichts ist für die Ewigkeit, dennoch bleibt die Ungewissheit bezüglich
der Frage von Ewiger Wiederkehr: Geboren werden und sterben, abbrechen
und aufbauen, weinen und lachen, verlieren und finden, schweigen und
reden, lieben und hassen. Man muss nicht biblische Zitate bemühen, um
diese Tatsache für sich persönlich zu erkennen. Dennoch vermittelt es
Trost wie auch Optimismus zu sehen, was zu allen Zeiten bisher gegolten
hat: die Zeit heilt alle Wunden.
Aber was ist Zeit, was ist ihr Wesen, wie wird sie zum Heiler?
Nun wie gesagt, darüber wollte ich hier im Forum schreiben, das
allerdings unter einem gänzlich „anderen Stern“, derzeit stehen die
Sterne schlecht und man möchte Astrologen fragen, wann sich diese
Unglückskonstellation wieder auflöst. Womöglich erhält man darauf
ähnlich verschiedene Antworten, wie auf die Frage nach dem Wesen der
Zeit, die gleichwohl besser an Astronomen und Kosmologen gerichtet ist.
Stellt man sich diese Frage zunächst selbst, könnte es passieren, dass
man tatsächlich der diesbezüglichen Schilderung des Kirchenvaters
Augustin beipflichten muss, wonach er sicher zu wissen glaubt, was Zeit
sei, jedoch dieses Wissen nicht zu erklären vermag, wenn er danach
gefragt wird.
Dieser so oft zitierte Passus aus Augustins Bekenntnissen zeigt m.E.
deutlich, dass Zeit hinsichtlich ihrer subjektiven Wahrnehmung als eine
Einheit empfunden und somit als fundamentale Größe angenommen wird. Bei
objektiver, insbesondere naturwissenschaftlicher Betrachtung jedoch
zeigt sich, dass Zeit keine elementare, wenngleich jedoch eine
bedeutende Größe ist. Bedeutsam vor allem hinsichtlich dem Phänomen der
Raumzeit.
Damit komme ich zu Waldemars Anregung: „hier mal ein script "raum+zeit"
zum stöbern ...
http://www.mathphys.uni-freiburg.de/physik/filk/public_html/Skripte/Texte/R…
Ich habe es (hunderte Seiten) kursiv durchgesehen und mir dabei
gewünscht, zu meinen Studienzeiten eine derart fundierte
Zusammenstellung zum Thema Raumzeit in dieser Form verfügbar gehabt zu
haben. Daher sollte ich mich wirklich fragen, warum ich hier über Zeit
resp. Raumzeit schreiben will, wo doch zu diesem Thema (neben o.a.
Schrift) bisher abertausende Abhandlungen verfasst, Erklärungen und
Definitionen postuliert wurden und diverse Theorien entwickelt sind.
Womöglich ist es aber diese nahezu unübersehbare Vielfalt, die zwar
immer wieder Anreiz ist, sich mit diesbezüglich unterschiedlichsten
Denkansätzen zu beschäftigen, jedoch durch die Fülle verschiedenster
Denkansätze dem Wunsch nach einer im gewissen Sinn hinreichend
abgeschlossenen und damit befriedigenden Erklärung des Phänomens Zeit
entgegensteht.
Über Zeit zu schreiben könnte demnach dadurch motiviert sein, zunächst
sich selbst noch einmal klar zu werden über diesen Begriff in seiner
ganzen Ambivalenz, um vor allem die im Alltagsdenken und damit auch in
den eigenen Denkmustern diesbezüglich verankerten Vorstellungen zu
hinterfragen und ggf. zu korrigieren. Diese Korrektur gelingt
vornehmlich im Dialog resp. in der Diskussion.
Im einfachsten - der Lebenspraxis sicherlich sehr nahe kommendem - Fall,
könnte man sich auf Einsteins Antwort auf die Frage an ihn, was denn
Zeit sei einigen: „Zeit ist, was ich auf der Uhr ablese“.
Nun denn – wer wollte dem Genie widersprechen!?
Beste Grüße! - Karl
Am 12.03.22 um 11:57 schrieb Ingo Tessmann:
> „Man kann nicht nicht kommunizieren“ ist ja das 1. Watzlawicksche Axiom —
Watzlawick habe ich versucht, vor einigen Wochen wieder anzugehen,
leider bringt er mich nicht weiter, obwohl ich sehr an ihm hänge. Er hat
einen Wühltisch hinterlassen, der schwer in Ordnung zu bringen ist, so
denke ich, du kannst anders dazu denken, das ist in Ordnung. Schon der
Satz oben ist für mich als Form nicht in Ordnung. Wer ist "Man", was ist
nicht nicht? Du kennst ja meine Ersetzungsmethode:
Man kann nicht nicht vorwärts gehen.
Man kann nicht nicht reden.
Ein Stein kann nicht nicht da sein.
Bald wäre ich bei Heidegger, wenn ich so weiter machen würde. Anders
gesagt: Watzlawick hätte eine andere Sprache sprechen können. Da hilft
das Wort Axiom auch nicht weiter. Wenn du mit seiner Sprache klar
kommst, bin ich selbstverständlich damit einverstanden, ich komme leider
nicht mit ihr voran.
> und Kommunikation kann natürlich auch nichtverbal sein, egal ob sich
> Tauben oder Menschen nahe kommen.
Und Steine? Wenn Steine sich nahe kommen? Ich mache hier keine Witze,
entschuldige wenn das so erscheint. Bis mir jemand das Gegenteil sagt,
nutze ich die Fiktion, nach der es wirklich zwei Ebenen geben könnte,
die materielle und die informationelle. Das kann ich nicht so genau
sagen, behaupten, aber oft denke ich diese Ebenen nebeneinander,
übereinander. Fiktiv, also im Gedankenexperiment, mit dem eine Person
oft leben kann. Wenn ich nicht zufällig allein an der Sache bin und mit
ihr eins bin wie die Statue des Condillac. Das war ziemlich ungenau,
denn ich gehe benötige die zwei Ebenen nicht mehr für das Immaterielle
habe, weil ich das Geschriebene als materiell denke. Es bleibt das
Denken nicht als Rätsel, sondern eher als etwas Uninteressantes übrig.
Was es tut, ist mir vielleicht egal. Worauf es ankommt, das alles ist
außerhalb. Ist das verständlich? Ich weiß es selbst nicht. Aber eine
Fiktion, das ist ein guter Anfang. Als Ideologie oder Verrücktheit?
Vielleicht benennen diese zwei Wörter nichts Zusätzliches zu
Wörter-Satz-Text-Menge oder -System, in Analogie zur Situation von
mathematisch-linearer Abhängigkeit. Frage: Was ist zuerst: Die
Verrücktheit, und dann die verrückten Sätze oder umgekehrt? Auch das ist
eine ernste Frage und keine Huhn-Ei-Frage mit Antwort: Die kennen wir schon.
Du siehst schließlich auch die mathematische Ebene, wenn Steine im Raum
fliegen, als Planeten, Meteoriten usw.
Analog zu dieser gedachten Ebene Logik-Mathematik-Information
Kommunikation zu denken hat bei mir nicht gefruchtet. Wenn du das
kannst, ok, ich kann es nicht, sondern ich bleibe in dem Fall bei
Gilbert Ryle.
> Die Ebenenstruktur der Umgangssprache gehört zu den Regeln, wie Wörter
> zu gebrauchen sind.
Da kann ich eben wie schon gesagt, nicht mit. Eine Diskussion
anzufangen, wie Regeln mit Strukturen in Verbindung gebracht werden
können geht hier wohl zu weit. Mir macht schon ein semiotisches Dreieck
Schwierigkeiten, um so mehr Strukturen. Schon die "Grundlagen" wackeln mir.
> Ich kann über sinnliches und fühliges Außersprachliches schreiben oder
> nur über Wörter.
Nur das Wort "über" stört mich. Die Fiktion "Wissen" liegt vor dem
Schreiben vor, das "über" erhebt die Person aus der Realität heraus, aus
der Ursachekette, sie tut so, als würde die Person auf einmal "über den
Wassern schweben."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesang_der_Geister_%C3%BCber_den_Wassern
Ich gehe nicht von diesem Gedicht aus, und sehe eine ganz andere
Interpretation, nämlich die genannte Fiktion. Und nach (zeitlich nach)
dieser Fiktion etwas auszusagen beinhaltet einen Zirkel. Mehr
interpretiere ich nicht hinein, ich sehe nur den Zirkel, dh. ich kann
ihn feststellen, denken. Das Ganze bleibt harte komplexe Fiktion.
Deswegen teile ich die Fiktion in mindestens zwei, das müsste hier schon
bekannt sein. Ich lasse die Person sprechen, und den Betrachter, der
sich erlaubt, von oben herab die Person zu beschreiben, damit entstehen
mehrere einfache Fiktionen, so wollte Descartes schon vorgehen, und so
ging Condillac auch vor. Und dann ist das Wort Kommunikation unnütz. (im
Sinne der o.g. Abhängigkeit). Es sind zwei verschiedene Sprachen, nicht
Ebenen: In der einen geht es mit fliegenden Gedanken, in der anderen
geht es um "vestiges" (Spuren) bei den Franzosen, "impressions" bei den
Engländern, die von Empfindungen bewirkt werden. Also zeitlich von den
Empfindungen (immateriell) zu den Spuren, die hinterlassen werden
(materiell). Empfindungen kann aber mit Nervenströmen korrespondieren,
denn ist eine materielle Ebene da. Aber in beiden Fällen ist die
Kausalität nicht weggedacht. Wie denkst du dir die Sache mit dem Denken
und der Kommunikation? Sicher wenn du Wissen zeitlos über dem Geschehen
denkst, dann ist Kausalität fiktiv nicht erforderlich, schlimmer noch:
sie kann nicht mehr gedacht werden, es bedarf des Links, und wie soll
der sein? Dann sind wir wieder beim Okkasionalismus, oder etwa nicht?
Das ist die Frage, der sich die Kommunikationisten zu stellen haben. Das
ist ihnen egal? Na dann!
Gerne würde ich deine Definition von Kommunikation hören, keine
Begriffsbestimmung! Die Definition von Information ist schließlich
bekannt. Bedarf die Definition von Kommunikation der Definition von
Information? Wie ist es mit Sender und Empfänger? Alles weitere
erforderliche Spezifizierungen? In der Technik ok, aber bei der
Verwendung des Wortes Kommunikation wird das Gespräch mir schon
lächerlich, ich müsste ja eine Stelle haben, an der die Übersetzung
gemacht werden würde, wenn ja, hat Sigmund Freud sie nicht
vorgeschlagen, und wenn, dann ganz anders als in der Nachrichtentechnik.
Und Gilbert Ryle hat in dem System nur ein System "Geist in der
Maschine" gedacht. Ich wittere Anthopomorhisierung im allgemeinen Sinne,
oder umgekehrt, von der Technik aus. So wie das Gehirn als
Telefonzentrale mit Hebdrehwählern und 10 mal 10 Stellen und
komischerweise nur einem Finger funktioniert. Haha. Jetzt nur binär, ok.
Aber die Synapsen, die reden auch noch mit.
> Du fragst: „Kommt das Zusammen-sich-Ertragen aus einer realen oder
> fiktiven Instanz Kommunikation heraus?“ Aurel hätte womöglich
> geantwortet: „Die Menschen sind für einander geboren. So lehre oder
> dulde, die's nicht wissen.“
Ok, das ist schön gesagt.
> Es gibt keine „reale oder fiktive Instanz Kommunikation“; denn Wörter
> erzeugen nichts Außersprachliches. Viele geister- oder göttergläubige
> Menschen sehen das so — und wir haben sie zu ertragen oder zu
> belehren. Obwohl Du mir nicht geister- oder göttergläubig scheinst,
> bleiben mir neben dem stoischen Ertragen gelegentlich Versuche zum
> Belehren.
Einverstanden. Sogar Ungläubige können zu Fischpredigern werden.
Vielleicht werden sie dann stumm wie Fische. Zum Glück sind wir es noch
nicht ganz. Zudem wirft Gilbert Ryle die Götter- und Geistergläubigen
mit den Kommunikationisten in einen Topf. Oder irre ich damit? Insgesamt
weist alles zur Bearbeitung des Problems, wie denn ein neues oder altes
Wort allein durch seine Existenz etwas erklären kann. Ich denke hier an
die Wörter, die in der Geschichte nicht mehr erforderlich sind, oder
ganz anders als vorher gebraucht werden, etwa die Temperatur als
Beispiel, dem wirklich etwas gegenüber steht. Zentral war das Wohlgefühl
(100 Grad Fahrenheit), dann ging es auf einmal anders. Als Fiktion ist
sie bei den Berechnungen sehr erforderlich. Und auf atomarer Ebene? Die
Abstandsmaßeinheit: Die Elle, und dann ein Teil der Erde und dann? Ich
zittere dabei, wenn ich Max Planck zitiere. (Ironie gegenüber Waldemar?
- Nein - wahr oder gelogen?). Dann die Wörter: Kellergeister, Äther,
Entelechie, Phlogiston, Gedanken, Obergeister, Götter, Melissengeist,
Vernunft, Spunk, Bewusstsein, Gottesinstanzen, Staat,
Gerechtigkeitsinstanz, usw. Es gibt, zumindest fast kein Ende. Sogar das
Wort Phlogiston und die gedachte Gegenüber brachte das Wissen voran,
aber es unnütz geworden. Also nicht einmal ein "an den Früchten sollt
ihr sie erkennen." hat dem Wort zum Überleben geholfen. So kann es auch
mit dem Wort Kommunikation sein. Diese Frage "Wie hilft ein Wort
allein?" und Umgebung will ich weiter bearbeiten. Für Links bin ich
dankbar. Ich vermute, dass auch RFs Betreff "Die Sprache Kants" in
dieselbe Richtung geht. Denn wo Sprache ist, sind Wörter, Sätze, Texte.
> Werbungsüberladene Services nutze ich nicht und die Filterprofis unter
> den Nachrichtentechnikern und Bildverarbeitern benutzen zumeist
> Matlab; aber Rod Serling’s Patterns sind public domain und hier ohne
> Untertitel klick- und downloadbar:
>
> https://ia801507.us.archive.org/14/items/patterns-1956-restored-movie-720p-…
Danke, ja, ich ärgere mich von morgens bis abends über die Verschmutzer
mit Werbung und Sachen, die ich nicht sehen und hören will. Vielleicht
bin ich noch schlimmer als du. Ärger statt Langeweile.
nur Technik, bitte überlesen:
(Danke auch für den Hinweis auf matlab,
https://de.mathworks.com/help/audio/ug/speech2text.html, ich versuche,
dort weiter zu kommen. Also die im Film vorliegenden Dialoge und auch
andere mündlich gesprochene und aufgenommene Dialoge möchte ich als
Texte vorliegen haben. Mir geht es darum, wie ich ein
open-linux-speech-to-text-Software einsetzen kann, mit Anleitung vom
Film zum geschriebenen Text. Oder aber vom youtube-Portal, wo der Text
schon als Untertitel vorliegt. Wie schon geschrieben, versuche ich mit
dem matlab weiter zu kommen. Ich bräuchte eine Anleitung in Rezept-Form,
also ein Rezept-Wissen, jetzt versuche ich deepspeech.)
> Falls nicht ironisch gemeint, solltest Du Angst nicht dabei haben,
eher darüber lachen können.
Ja! Hoffentlich freut sich Karl über die aktuelle Geschäftigkeit.
Jh
Trotz meines Unwillens, mich fortwährend mit Deinem Gejammer, Deinen Widersprüchlichkeiten hier auseinander setzen zu sollen, will ich Dir noch einmal diese (für mich kaum zu ertragende) Inkonsequenz Deiner Argumentation vor Augen führen:
Ich schrieb, dass es unbedingte Voraussetzung für die eigentliche Aufgabe der Menschheit als Ganzes sei, diese Erde als einen kostbaren Lebensraum zu begreifen; überhaupt das Geheimnis der Kohärenz zu verstehen (Die Verbundenheit dieser Erde mit einem kosmischen Energiefeld, das ich als Informationsfeld deute). Letzteres muss in den Ohren von Positivisten wie esoterisches Geschwätz klingen, obgleich ich damit nichts anderes zum Ausdruck bringen will, als dass der Mensch das Geschenk dieses Lebensraumes und seine Verantwortung dafür erkennen sowie sein Handeln danach ausrichten muss; ein Handeln, dass auch (dem Kohährenzprinzip zufolge) den Kosmos beeinflusst. Diese Darstellung hat nichts mit Esoterik oder irgendeiner religiösen Schöpfungserzählung gemein, dennoch kommt von Dir postwendend der altbekannte Sermon:
wh: „das scheitert daran, dass auch mensch keine (höhere) "aufgabe" auf diesem planeten hat, als einfach sein leben abzuspulen, wie alle anderen lebewesen auch, und das macht er auch nur, mit dem problem allerdings, dass er sich dabei und mittlerweile wie eine zunehmende giftwolke über die gesamte ökosphäre legt, die sich selbst dabei mitvergiftet - die einsicht, oder besser gesagt, die sensibilität ins einssein alles lebendigen, dass ich nichtmal eine wanze töten kann, ohne mich selbst mitzuverletzten, fehlt völlig, da mensch sich so gut wie nur um sich selbst dreht, er ist der größe, der schönste, der klügste usw = das gottgleiche tier halt, dem sich alles andere unterzuordnen hat = welch ein skurill-fantastischer (und letztlich tödlicher) irrtum !..“
Der Mensch soll also „einfach sein Leben abspulen“!?? Das genau kritisierst Du doch, denn was anderes als dieses unbedacht arglose „einfach sein Leben abspulen“ bewirkt denn die von Dir bejammerte Zerstörung dieses habitablen Lebensraums Erde??
Und um das Urprinzip des EINEM resp. das VIELE in EINEM (und vice versa) oder die Metaphorik der Genesis zu verstehen, muss man aus anderem Holz geschnitzt, d.h. eines anderen Geistes Kind sein, als Du es ganz offensichtlich nicht bist. Da reicht's eben nicht hin, sondern nur zu tierisch irdischer Lebensangst und dem Horror vor einem gewaltsamen Tod, dem persönlichen, wie dem kollektiven.
Mich jedenfalls kannst Du mit diesem Angstgeschrei nicht beeindrucken.
Karl
Ich ziehe das wieder in den "Physis vs Psyche" Thread, da wir
Mailverteilung doch separat behandeln müssen.
/wh: meta-kommunikation: //
//
//hallo karl, //
//"teilnehmend" an der liste sind ja ca 70, aber sie äußern sich nicht =
keine beiträge ... //
//
//jetzt lese ich oben verblüfft, dass man sich auch über "ein zuviel an
beiträgen" "beschweren" kann = dass man auch das moniert/anmerkt ... //
/
Joseph hat sich aber nicht beschwert, er fühlte sich eher erstickt
angesichts unserer länglichen und doch recht abstrakt geführten
Diskussionen zum Informationsbegriff. Nun gut, das Thema haben wir erst
mal hinter uns gebracht. Vermutlich wird es aber irgendwann wieder
auftauchen. Wie eben auch das Thema bezüglich Geist und Materie uns
immer wieder einholt.
/wh: die pantoffel-saugroboter-sache war ja nur ein spinoff des überaus
interessierenden themas "psyche versus physis" = hardware versus
software der welt = materie versus "information", //
//wobei eine seite grob gesagt "alles" ist "info", die andere seite
"alles ist materie" meinte = geist gegen matter halt, oder anders
gesagt: wie "emergiert" geist eigentlich aus materie?, //
//oder ist es etwa genau anders herum, und geist ist primordial? //
//
//und meine ansicht dazu aufs wesentliche heruntergebrochen: JAEIN, denn //
//
//1) entsteht der "geist" ohne jeden zweifel (= beweisbar) aus
neuronaler physiologie und elektromagnetismus der materie (ist die weg,
ist auch der geist weg) /
Vordergründig scheint das - bezüglich des Absterbens von neuronaler
Physiologie und Materie - ein gültiges Argument zu sein. Und es findet
sich sogar in theologischen Kreisen, etwa in Karl Barths Lehre über das
Wesen des Todes (Ganztod-Lehre), wonach (selbstredend) alle geistigen
Vorgänge im Gehirn mit neurologischen Prozessen verbunden sind und mit
deren Absterben der Tod endgültig ist.
Was sollte da auch überleben, sprich in ein (wie immer angenommenes)
Jenseits eingehen!? Sollte es die Seele sein, wäre zu klären, was sie
denn sei. Seele gilt als ein Innerstes, doch wo befindet sich dieses
Innerste in des Menschen Körperlichkeit? Meine Vorstellung von Seele ist
die eines Symbols, welches das ICH abbildet und sich lebenspraktisch als
„persona“ selbstreferent als ureigenstes SELBST wahrnimmt und auch dem
sozialen Umfeld gegenüber zeigt.
Im Tod jedoch wird dieses ICH zum WIR. Das ist allerdings ein verwegene
Annahme von „Unsterblichkeit“, die eben nicht jeder anzunehmen vermag!
In Platons Sokrates-Dialog mit Simmias drückt sich meine Vorstellung von
Unsterblichkeit aus (sinngemäß zusammengefasst):
Wenn aber der Klang einer Leier gebunden ist an die Schwingung ihrer
Saiten und du Sokrates sagst, die Seele ist wie eine Melodie, stirbt
dann die Melodie nicht mit der Leier?
Sokrates antwortet: Es würde gar keine Leier geben, gäbe es keine Melodien.
Das führt zu Platons Ideenlehre: Musik als primordiale Idee von Melodien
resp. Harmonien. Harmonien sind hier nicht verstanden als harmonische
Schwingungen, die von den Saiten der Leier erzeugt werden. Sie sind (wie
es im Dialog weiter heißt) etwas Unsichtbares und Unkörperliches und gar
Schönes und Göttliches, die Leier selbst aber irdisch und dem
Sterblichen verwandt .
Auf dieses „Bild“ bezogen, wäre des Menschen Körperlichkeit
einschließlich seines Gehirns mit dem Korpus der Leier und deren Saiten
vergleichbar.
In Schwingung versetzte Saiten könnten im übertragenen Sinne mit
neuronalen Prozessen (bewusst wie unbewusst) im Gehirn vergleichbar
sein. Diese Prozesse werden nicht ausschließlich durch bewusst sinnliche
Sensorik (Hören, Sehen etc.), sondern auch durch unterbewusste
Beobachtung resp. Wahrnehmung (Spiegelneuronen) ausgelöst. Was sowohl
bewusst wie unbewusst apperzipiert wird, unterliegt aber einer
evolutionär sehr sinnvoll angelegten neuronalen Selektion
(Metakognition). Diese wirkt wie Ockhams Rasiermesser, um das Gehirn
nicht mit unnötigem Ballast zu füllen. Auf die noch wenig erforschten
metakognitiven Prozesse des Gehirns will ich aber nicht hinaus, vielmehr
auf die mentale Befähigung, durch Aufmerksamkeit in Resonanz mit dem
Gehirn/ZNS anderer Menschen (aber auch Tieren) und nicht zuletzt mit
übernatürlichen Wesenheiten zu kommen. Vornehmlich zeigt sich das bei
sehr eng emotional verbundenen Menschen, wie etwas das
Mutter-Kind-Verhältnis. Eine Mutter „spürt“, wenn es ihrem Kind (wo
immer es sich aufhält) nicht gut geht. Hier muss ich hoffentlich keine
Quellen angeben, sondern lediglich meine eigene (als Elternteil)
diesbezügliche Erfahrung glaubhaft versichern. Wer es nicht glaubt,
dessen „Saiten“ sind hierauf bezogen nicht gestimmt, also nicht im
Einklang mit der Harmonie seines engsten sozialen Umfeldes.
Und so komme ich nicht umhin, wiederholt zu erwähnen, dass Meditation,
autogenes Training oder das Gebet der Christen nichts anderes ist, als
in Resonanz zu treten mit der eigenen Wesenheit, gleichwohl der anderer
Lebewesen und letztlich auch jener der göttlichen. Diese Zusammenhänge
sind mittlerweile in das Wissensgebiet der Psychologie und zu Teilen in
die Neurowissenschaft eingedrungen, nicht jedoch in das der klassischen
Naturwissenschaft, was schlichtweg nicht in deren Kategorie fällt, d.h.
unter diesem Aspekt nicht diskutiert werden kann und sich damit ein
diesbezüglicher Disput erübrigt.
Bezogen auf Dein „aufs wesentliche heruntergebrochen: JAEIN“ möchte ich
Martin Buber anführen, der diesen lebenspraktischen Ratschlag in seinen
Erzählungen der Chassidim gab (sinngemäß:)
Du solltest zwei Taschen haben, in jeder ein Zettel. Auf dem einen steht
geschrieben : nur Staub der Erde bin ich (Hammelkörner sic!), auf dem
anderen: aber Gottes Odem atmet in mir.
Wenn du hochmütig bist, dich erhaben über Mensch und Tier fühlst, dann
hole den Zettel der „Staubgeburt“ aus der Tasche. Liegst du aber im
Staub niedergestreckt, ohne Lebensmut, ohne Perspektive, dann nehme den
anderen Zettel: Gottes Odem atmet in mir.
„Geist“ entsteht keinesfalls aus „neuronaler physiologie und
elektromagnetismus der materie“, letztere sind lediglich jeweils
prozessuales Trägermedium für mentale Vorgänge, die ihrerseits eindeutig
immateriell und den oben benannten Harmonien (bzw. in Resonanz mit
diesen sein) entsprechen. Ohne Harmonien braucht es keine Leier - ohne
Geist braucht es kein Gehirn. Das Geheimnis des Lebens ist die Synthese
beider Substanzen.
Soweit für den Augenblick – more to come.
Bester Gruß! - Karl
Ratfrag, nun möchte ich eine Antwort geben auf Deine zuletzt aufgeworfenen Fragen zum Wahrheitsbegriff des Aristoteles und dessen Unterschied zu Aquinus‘ entsprechender Definition;
darüber hinaus aber auch den Begriff von Wahrheit generell erörtern, wie man ihn im Alltagsleben benutzt (denn darauf kommt es ja lebenspraktisch an).
Bezogen auf die von Aristoteles und Thomas v Aquin überlieferten Aussagen zum Wahrheitsbegriff bin ich davon ausgegangen, jener von Aristoteles sei in der Philosophie (wie sie heute gelehrt wird) geläufiger ist als der des Aquinus. Und Du hast sehr zutreffend darauf (in Frageform) hingewiesen, dass beide Begrifflichkeiten eigentlich bis auf die Formulierung dieselben sind. Ich denke auch, dass sie sich gleichen, da Aquinus‘ Überlegungen hierzu offensichtlich auf die Definition von Aristoteles aufsetzen.
Bleibt dann die Frage, warum ich schrieb, Aquinus‘ Definition läge mir näher. Dazu später und zunächst nochmal zu Aristoteles‘ Version, die der sog. Korrespondenztheorie (als eine der gängigen Wahrheitstheorien) entspricht:
„Zu sagen, dass das Seiende nicht ist oder dass das Nichtseiende ist, ist falsch; dass das Seiende ist und dass das Nichtseiende nicht ist, ist wahr.“ (Aristoteles: Metaphysik IV, 1011b23‐28.)
Das erscheint zunächst wie eine selbstredende Binsenweisheit. Und somit besagt die Korrespondenztheorie (also auch die These des Aristoteles), dass eine Aussage (Proposition) nur dann wahr ist, wenn sie genau mit einer Tatsache übereinstimmt also damit korrespondiert. Dieser logisch-semantische Zusammenhang kommt offenbar der Alltagserfahrung von Wahr und Falsch bezogen auf einen Sachverhalt rational am nächsten und somit gilt die Korrespondenztheorie als die bekannteste Wahrheitstheorie.
Deshalb ist sie aber nicht sogleich frei von kritischer Hinterfragung hinsichtlich der Beziehung zwischen behaupteter Aussage (als dem Wahrheits-Werteträger) und zugrunde gelegter Tatsache (als dem eigentlichen „Wahrmacher“). Diese Beziehung ist bei Thomas v Aquin als „Angleichung“, bei Kant als „Übereinstimmung“ und in der Gegenwartsphilosophie als „Entsprechung“ definiert. Dabei bleibt jedoch das Problem, dass diese Beziehungsbegriffe hinsichtlich ihrer wahrmachenden Bedeutung nicht apriori eindeutig geklärt sind und darüber hinaus besonders bei kontrafaktischen Konditionalsätzen (wäre dieses nicht geschehen, wäre jenes nicht passiert) kaum zu interpretieren sind.
Die Korrespondenztheorie setzt somit die Vergleichbarkeit von Aussagen mit der Wirklichkeit resp. Faktizität eines Sachverhalts voraus, was aus philosophischer Sicht durchaus kritisch zu sehen ist. Weiterhin bestimmt sie Wahrheit ohne Rückgriff auf epistemische Begrifflichkeit wie etwa auf Fakten bezogene Aussagen, unabhängig davon, ob andere objektive Betrachter zu gleichen Annahmen und dementsprechenden Propositionen kommen. Die Unzulänglichkeit dieser Theorie liegt darin, dass Wahrheit lebenspraktisch einen Bezug zu dem haben muss, was vernünftigerweise allgemein als konsensfähige Überzeugung angesehen oder (wenn auch nur) geglaubt resp. angenommen wird.
Natürlich ist eine epistemische Interpretation immer auch kontextabhängig und man muss beachten, dass nicht epistemisch verwendete Modalverben einen Sachverhalt resp. Tatsache grundsätzlich als möglich bzw. gewünscht beschreiben und dabei kontextuell zu beschreiben ist, was die eigentlich wahrmachende Beziehung bestimmt.
Zusammengefasst kann man festhalten:
Gemäß der Korrespondenztheorie (Aristoteles) gilt das „Wenn-dann-Prinzip“. Wenn eine Aussage wahr ist, dann gibt es etwas, demzufolge sie wahr ist, die Aussage ist nur dann wahr, wenn sie eine dediziert relationale, exakt zu bestimmende Eigenschaft aufweist.
Bezogen auf dieses Wenn-Dann-Prinzip lässt sich für alle gebräuchlichen Wahrheitstheorien hinsichtlich einer Aussage (A) ableiten:
1) Aussage A ist in der Korrespondenztheorie wahr, wenn A in Beziehung einer „Entsprechung“ zur Realität resp. einem eindeutigen Faktum (als Wahrmacher) steht.
2) In der epistemischen Theorie ist A wahr, wenn die Aussage unter idealen Gesichtspunkten zu rechtfertigen ist; die epistemische Wahrheitstheorie sagt demnach aus, dass eine Proposition genau dann wahr ist, wenn sie unter epistemisch idealen Bedingungen gerechtfertigt ist. Damit ergibt sich ein Problem für diese Theorie, da Wahrheit zwar unauslöschliche Eigenschaft einer Aussage ist, die dennoch ihre Rechtfertigung (etwa durch sich veränderndes Wissen über Zeitepochen hinweg) verlieren kann. Daher gibt es kritische Einwände gegen die epistemische Theorie, in dem Sinne, dass sie keine Wahrheitstheorie darstellt, da Rechtfertigung erkenntnistheoretisch seine Relevanz verliert, wenn man sie vom Wahrheitsbegriff schlechthin abkoppeln muss. Das führt zu weiteren kritischen Aussagen bezogen auf die Begrifflichkeit von Wahrheit, die im positivistischem Kontext zwar eine Theorie der Rechtfertigung, jedoch keine der Wahrheit legitimiert. Demnach sei der Begriff von Wahrheit leer (wie das Waldemar hier ebenso postuliert) und überdies nicht das Ziel von Erkenntnisgewinnung.
3) Eine Aussage ist in der Kohärenztheorie wahr, wenn A als Element einer optimiert kohärenten Menge von Aussagen zu definieren ist.
Die Kohärenztheorie vertritt demnach die These, dass eine Aussage genau nur dann wahr ist, wenn sie mit der Gesamtheit vorhandener Aussagen zu einem Sachverhalt etc. übereinstimmt resp. wenn sie in dieses Ensemble von Aussagen einzugliedern ist.
Im Gegensatz zur Korrespondenztheorie (wo ein Vergleich zwischen Proposition und Faktum erfolgt) werden in der Kohärenztheorie Aussagen mit Aussagen bzw. mit der auf einen Sachverhalt bezogene Gesamtheit von Aussagen verglichen. Dabei ist entscheidend, ob sich Aussagen damit in Einklang, also in das gesamte Aussagen-Ensemble eingliedern lassen. Somit werden Aussagen mit anderen bzw. einem System von Aussagen, jedoch nicht mit einer (angenommenen oder geglaubten) Wirklichkeit verglichen.
Und damit sollte sich, Ratfrag. Deine Frage beantworten lassen:
„Fügen Kohärenztheoretiker Kriterium und Definition von Wahrheit zusammen?
Es geht in der Kohärenztheorie nicht um Wahrheit schlechthin, sondern um die Gültigkeit von Aussagen, die man gegeneinander stellt und im Vergleich hinreichende Kohärenz feststellt oder eben nicht.
Soweit zunächst dieser Überblick mit der abschließenden Bemerkung zu o.a. Ähnlichkeit der Korrespondenztheorie mit der Wahrheitsdefinition des Thomas v Aquin. Diese ergibt sich durch dessen vorausgesetzte „Angleichung“ zwischen Aussage und Tatsache, wie auch Kant Übereinstimmung ("Adäquation") zur Bedingung einer gültigen Beziehung zwischen Werteträger und Wahrmacher definiert. Dem schließen sich die gegenwärtigen Vertreter der Korrespondenztheorie an und definieren „Entsprechung“ zwischen Proposition und Faktum als entscheidendes Wahrheitskriterium.
Zurück zur Frage, warum mir Aquins Wahrheitsbegriff näher liegt:
Im Gegensatz zu Aristoteles‘ Wahrheitsbezug auf „SEIN und NICHT-SEIN“ steht mir Aquinus Begriff von Wahrheit als die Übereinstimmung zwischen dem was man denkt und dem was ist. Habe ich wirklich einen Sachverhalt objektiv zutreffend erkannt (einerlei ob durch eigenes Denken oder exakt aufgenommenes Wissen) gehe ich davon aus, diesen als wahr ansehen zu können. Damit verbindet sich ein Stück Autonomie der Erkenntnis, um durch eigenes Denken frei zu sein bzw. zu werden von objektiv unzutreffenden oder ideologisch resp. dogmatisch verfassten Aussagen. Heute würde man sagen, sich von „Fake-News“ frei bzw. unabhängig zu machen. Das wäre im Sinne Deiner präferierten Vorstellung von „Korrespondenz von Intellekt und Sache“
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
> Am 30.09.2022 um 07:22 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <
> philweb(a)lists.philo.at>:
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> Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
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>> Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was ich - bezogen alleine schon auf die ersten - Themenbilder , von Dir als diesen zugeschriebene Interpretation zu hören bekäme. Selbst das äußerst säkulare Bild zu Folge 6 „Gemeinschaft als Normalität“, Liebermanns „Münchner Biergarten“ würde Dir sehr wahrscheinlich alle erdenkbar negativen Aspekte dieses Bildes eines zu damaligen Zeiten üblichen gesellschaftlichen Zusammenseins entlocken.
>>
>> Beispielsweise ist im Bildvordergrund eine Mutter dargestellt, die ihrem Kind aus einem Glas zu trinken gibt; es wird kein Wasser, sondern sehr wahrscheinlich Bier gewesen sein. Den Aufschrei heutiger Entrüstungs-ApostelInnen kann ich mir nur zu gut ausmalen, doch dieses Mädchen wird (gedanklich aus diesem Bild in die damalige Lebenswelt versetzt) diesen Schluck mit Sicherheit gut überlebt haben.
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> Am 30.09.2022 um 07:22 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
> Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
>>
>> Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was ich - bezogen alleine schon auf die ersten - Themenbilder , von Dir als diesen zugeschriebene Interpretation zu hören bekäme. Selbst das äußerst säkulare Bild zu Folge 6 „Gemeinschaft als Normalität“, Liebermanns „Münchner Biergarten“ würde Dir sehr wahrscheinlich alle erdenkbar negativen Aspekte dieses Bildes eines zu damaligen Zeiten üblichen gesellschaftlichen Zusammenseins entlocken.
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>> Beispielsweise ist im Bildvordergrund eine Mutter dargestellt, die ihrem Kind aus einem Glas zu trinken gibt; es wird kein Wasser, sondern sehr wahrscheinlich Bier gewesen sein. Den Aufschrei heutiger Entrüstungs-ApostelInnen kann ich mir nur zu gut ausmalen, doch dieses Mädchen wird (gedanklich aus diesem Bild in die damalige Lebenswelt versetzt) diesen Schluck mit Sicherheit gut überlebt haben.
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> WH: so schlau sind wie auch schon:
Das macht uns halt aus, einer schlauer als der andere! Doch wie wohltuend, die übliche Thematik (für einen Moment) hinter sich zu lassen und sich den Freuden des Lebens zuwenden zu können, wenngleich nur in Schriftform, da Biergenuss – etwa auf dem Okktoberfest - heute Freitag in Hexenkesseln gleichenden Biertempeln (genannt Bierzelte) jedenfalls für mich keine Freude wäre. Mein Sohn ist grade mit Arbeitskollegen dort und das obligate Bild aus dem Hexenkessel zeigt eben … genau diesen :-))
Zum Bier und dessen Brauhistorie von einem (immerhin) „Teilbayern“ aufgeklärt zu werden, kommt für mich, der hier am Ort von mindestens 10 namhaften Brauereien umgeben ist und ebenso mindestens zehn Brauereiführungen erlebt hat, dem berühmten „Eulen nach Athen tragen“ gleich.
Kaum verwunderlich, dass ich in diesem Umfeld auch Menschen erlebt habe, die ein tragisches Siechtum infolge Alkoholmissbrauchs durchgemacht und ihr Leben letztlich viel zu früh verloren haben. Ein von Lymphe gefüllter Bauch infolge irreversibler Leberzirrhose ist eine der Extremformen eines fürchterlichen Krankheitsverlaufes, die jedem, der diesen persönlich bei Menschen beobachtet (hat), jeglichen übermäßigen Alkoholgenuss vergällen müsste.
Woher übrigens Dein ausgezeichnetes Wissen über historische Braukunst, stammt es etwa doch auch von Hildegard von Bingen? Dieser großartigen und klugen Frau, die (wie Du eben auch) über nahezu alles Wissen ihrer Zeit verfügte sowie dieses auch maßgeblich ausbaute; und eben - bezogen auf die Braukunst - in „causa et cura – cervisiam bibat“ das Trinken von Bier zur Heilung von Krankheiten, insbes. aber zur Aufmunterung und Belebung der „Seelenkräfte“ schwermütiger Menschen empfohlen hat?
Du solltest demnach diese „Heilige“ in Deiner Nachbarschaft als „Heilende“ hoch schätzen und keinesfalls mehr geringschätzig aburteilen, unbeschadet Deiner Affinität zu Bernhard von Clairvaux.
Bleibt uns also hier zuletzt fröhlich anzustimmen: lubentum cervisiam!
Bester Gruß! - Karl
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Wh: das/ein grundproblem ist m.M. nach (auch), andere lebewesen als mensch sind weitgehend "perfekt" an ihre umwelten angepasst, in diese regelrecht "eingeschmiegt", und diese umwelten verändern in form von modifikationen ihrer selbst rückkoppelnd die gene der lebewesen, und bilden neue unterarten usw.
bei mensch ist es genau umgekehrt, er ist ein biologisches defektwesen (kann garnichts wirklich gut), und versucht deswegen ununterbrochen die umwelten an sich anzupassen, zb haben wir kein fell,
und nutzen deshalb original die haut von tieren oder äquivalente davon, brauchen heizung usw, und dies anpassen der umwelten an uns kollidierte von anbeginn damit, dass wir so natur letztlich zerstören,
und uns somit ab einem gewissen (kipp)punkt auch die eigenen grundlagen entziehen
umwelten => modifizieren tierarten/pflanzenarten
mensch => modifiziert umwelten, um sie an sich anzupassen, mit dem effekt, dass er sich ab einem gewissen punkt die eigenen grundlagen entzieht
insofern bezeichne ich mensch als "amokläufer" in natura, der gerade mittels und aufgrund großem hirn sich letztlich selbst mitsamt allem anderen zerstört = gerade das große hirn des menschen
scheint eine fehlentwicklung zu sein, die auf dauer mit einem überleben auf diesem planeten nicht kompatibel ist ( = es wäre ein "segen" für mensch "dümmer" zu sein) - da wir aber sind, wie wir sind,
müssten wir unser hirn eigentlich tunlichst im zaum halten, was über "religio's" oder ähnliche (seelisch-animistische) methoden möglich wäre, wenn diese wirklich gelebt würden, was aber in der realität
in keinster weise der fall ist, sodass diese immerhin mögliche lösung in der realität ausscheidet, weil unser hirn immer und stets 1000 möglichkeiten findet, diese "künstlich" aufgestellten schranken der "selbstbeschränkung" zu umgehen
die andere kategorie von möglichkeiten wäre rationale schranken aufzustellen, die unserem hirn selbstbeschränkung auferlegen, "einsicht in notwendigkeiten" letztlich, und dann freiwilliges befolgen und
leben nach diesen "einsichten", zb "du sollst nicht töten und ertöten (nichts "kaputtmachen")" aus einsicht, dass alles leben eins ist (superorganismus oekosphäre usw), aber auch das funktioniert in realität
nicht, wie der zustand unserer welt beweist..“
Also mit Verlaub, Waldemar, Du wünschst Dir den Menschen noch dümmer, als Du ihn ohnehin fortwährend hier beschreibst und daher radikal kritisiert. Das „große Hirn“ des Menschen hebt ihn geradewegs vom Tier ab, offensichtlich zu Deinem Leidwesen, da „wir uns“ ja nicht in die Natur „einschmiegen“, deshalb „uns“ schnellstes wieder zum fellbesetzten Tier zurückbilden sollten.
Nochmal ein Vorschlag: Inkarniere Dich im nächsten Leben hier als Tier Deiner Wahl und Du findest endlich zu innerer Ruhe und Lebensglück.
In allen Lebensgemeinschaften dieser Welt wird man Freude und Leid, Glück und Unglück erleben. Viele Menschen wissen sich damit zu arrangieren und das Bestmögliche daraus zu machen. Bettelarme Jungs und sicher nun auch Mädels spielen mit einem billigen Plastikball auf einem heruntergekommenen Hinterhof Fußball. Ich bin mir sehr sicher, dass sie um Längen glücklicher sind, als hiesige auf ihren Smartphones herumschiebende Kids.
Glücksmomente des Lebens zu sehen, ist offensichtlich nicht Deine Sache und mir geht Dein ständiges Niederreden, Deine Misanthropie ebenso Dein Relativieren, wo Du keine klaren Gegenargumente mehr vorbringen kannst, derart gegen meine Gemütsart, dass ich nicht mehr Willens bin, auf alles weitere hier von Dir vorgebrachte Malheur dieser Welt einzugehen.
Joseph hat zuletzt auf Pentti Linkola verwiesen, der als Ökofaschist mit mit seinen menschenverachtenden Ideen die Weltbevölkerung radikal dezimieren wollte. Wo – um damit anzufangen - hätte er seine Atombomben werfen sollen, wenn nicht im von Dir angeführten und ob seines Kommunismus (auf die Wirtschaft bezogen nichts als Raubtierkapitalismus) geschätzten China? All dieses verquere „Gedankengut“ führt zu einer Radikalisierung, deren Auswirkung wir noch bitter zu spüren bekommen werden. Nur weiter so, ihr träumenden Weltverbesserer, kann man da nur sagen.
Nüchtern sachliche Analyse der durch Industrialisierung sowie durch Rücksichts- und Sorglosigkeit verursachten Schäden an der Umwelt (vor allem auch in Asien wie beispielsweise im vergifteten Südchina!) und dementsprechend entwickelte Gegenmaßnahmen z.B. Reduzierung von Plastik, Ressourcenschonung durch Materialminimierung von Bauteilen, Wiederaufbereitung, Rückgewinnung hochwertiger Rohstoffe aus Altgerät und viele Möglichkeiten mehr; das ist der einzige Weg, um aus dieser Umweltkrise herauszukommen. Dem stehen jedoch nach wie vor ein durch brutale, mit allen Psycho-Tricks ausgeführte Produktwerbung angetriebenes Konsumverhalten, Profitgier, fehlende Nachhaltigkeit usf. entgegen. Das sind die üblen Ausprägungen des sog. Raubtierkapitalismus und wenn ich hier so weiterschreibe, würde ich in Dein „Fahrwasser“ geraten, Waldemar. Doch das Gejaule bringt keine Abhilfe, sondern - wie beschrieben - aktives Entgegensteuern, das schon im Kleinen, d.h. in den Familien, den Kommunen beginnen muss und auch längst begonnen hat.
Karl
Sehe grad jetzt erst Deinen Hinweis, Joseph! Ja, zwischenzeitlich war der Listserver mal „down“, nun scheint wieder alles zu funktionieren, da das EDV-Team der phil. Fakultät univie sehr „auf Zack“ ist. Besten Dank an Euch dort von uns Kämpfern hier im Gestrüpp der alltäglichen Besorgnisse für bestes „Hosting“ von philweb!
Schicke Deinen Beitrag, Joseph, einfach nochmal ab.
Bester Gruß! - Karl
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> Am 27.09.2022 um 17:27 schrieb Joseph Hipp <info(a)weltordnung.de>:
>
> Mail ist noch immer nicht da!
>
>
> -------- Weitergeleitete Nachricht --------
> Betreff: Achtung: Die Mail konnte noch nicht versendet werden
> Datum: Tue, 27 Sep 2022 14:16:12 +0200 (CEST)
> Von: Strato Mail <MAILER-DAEMON(a)smtp.strato.de>
> An: info(a)weltordnung.de
>
>
> *** DIES IST NUR EIN HINWEIS - SIE BRAUCHEN DIE MAIL NICHT NOCH EINMAL ZU SENDEN. ***
>
> Die E-Mail wurde eingeliefert am Dienstag, 27. September 2022 13:11:04 +0200 (CEST)
> von Host [IPV6:2a02:908:1a9:300::8ff] .
>
> Betreff: Re: [PhilWeb] Re: Leben und leben lassen
> Absender: info(a)weltordnung.de
>
> Achtung: Die Mail konnte noch nicht versendet werden seit: 1 Stunde.
> Es wird weiter versucht die Mail auszuliefern bis Mittwoch, 28. September 2022 13:16:12 +0200 (CEST).
>
> Der folgende Empfänger ist betroffen:
>
> philweb(a)lists.philo.at
> Letzter Fehler : 451 4.4.1 Erklärung: No answer from lists.philo.at
> Letzter Weiterleitungsversuch war: Dienstag, 27. September 2022 14:16:06 +0200 (CEST)
>
> Mitschnitt der Session:
> ... während des Weiterleitungsversuches zu lists.philo.at [2001:62a:4:2700:131:130:46:82]:
> >>> CONNECT lists.philo.at [2001:62a:4:2700:131:130:46:82]
> <<< 451 4.4.1 No answer from lists.philo.at
>
> Re: [PhilWeb] Re: Leben und leben lassen.eml
> Betreff: Re: [PhilWeb] Re: Leben und leben lassen
> Von: Joseph Hipp <info(a)weltordnung.de>
> Datum: 27.09.22, 13:11
> An: philweb(a)lists.philo.at
> <Nachrichtenteil als Anhang>
> <ForwardedMessage.eml>
Krieg als quasi Oberbegriff für Auseinandersetzung zwischen Menschen aber auch Tieren, ist unzweifelhaft ein unausweichliches Faktum und da kein Krieg auf unbegrenzte Zeit andauern kann, gibt es selbstredend Friedenszeiten. Das Warum eines Krieges wurde hier thematisiert und ich hatte Nietzsches Zitat: „Hat der Mensch ein WARUM zu leben, kann er jedes damit verknüpfte WIE ertragen“ sinngemäß angeführt und gefragt, ob es ggf. geeignet ist, eben dieses WARUM eines Krieges zu begreifen.
Du, Waldemar, kommst in Deiner Replik zumeist mit Argumenten, die durch ihre grundsätzliche, vor allem aber pauschalierende Negativsicht auf den Menschen, jeglichen erklärenden Denkansatz im Keim erstickt; im gegebenen Fall des aktuellen Kriegs im Osten Europas begründest Du diese Redeweise, dass Krieg nun mal ein grober Klotz sei, auf den eben auch ein grober (phrasenhafter) Schlag gehört.
Es ist doch nicht so, dass Deine Argumente ungültig wären, jedoch sind sie (bezogen auf die eigentliche Fragestellung) einseitig und ausschließlich auf das malum des Menschen schlechthin gemünzt. Diese Art der Argumentation reißt in ihrem absolut fatalistischen Duktus jeden Diskurs zu Boden indem jeglich andere Einwendung schon im Ansatz zerschlagen wird.
Nochmal auf die Frage von Krieg und Frieden bezogen, kommt mir Tolstois Buch mit diesem Titel in den Sinn. Ich schaue zum Bücherregal und überlege, wann ich es zum ersten Mal las. Womöglich kann Tolstoi eher als Nietzsche die eigentlichen Probleme einer Gesellschaft darlegen, die sich seinerzeit in den Gegensätzen innerhalb der Gesellschaftsschichten zeigten, wie etwa Adel vs Geldadel (heute würde letztere als neureiche Oligarchen bezeichnen) oder wo Zwänge gesellschaftlicher Normen zu unüberbrückbaren Auseinandersetzungen führten, exemplarisch die dort behandelte strikte Unterscheidung ehelicher und unehelicher Geburt.
Immer ist es die unausweichliche Differenz allen Lebens und aller Lebensformen, die zu ebenso unvermeidlichen Auseinandersetzungen führt. Alles hehre Reden von Konfliktvermeidung, jeglicher Pazifismus (wie Tolstoi ja diesem zugetan war) endet dort, wo sich elementar unterschiedliche Interessen unversöhnlich entgegen stehen.
Gleichwohl ist Leben ohne Differenz, ohne Spannungsfeld unmöglich und damit sind Konflikte gewissermaßen „vorprogrammiert“. Also wird es immer Zeiten des Kriegs und Zeiten des Friedens geben, solange die Menschheit keine hinreichenden Mechanismen zur Konfliktlösung (eben ohne Mord und Totschlag) entwickeln.
Das ist unbedingte Voraussetzung für die eigentliche Aufgabe der Menschheit als Ganzes, diese Erde als einen kostbaren Lebensraum zu begreifen; überhaupt das Geheimnis von Kohärenz zu verstehen, die Tatsache nämlich, dass alles Leben über ein universelles Energiefeld verbunden ist, das ich – wie könnte es anders sein – als Informationsfeld sehe. Mit diesem steht jeder Zellkomplex in Verbindung und bildet eine spezifische Schwingungskohärenz aus. Das dürfte einem unverstellten Naturempfinden entsprechen, das jedes Lebewesen erspüren und damit in Resonanz treten kann, sofern dieses Vermögen nicht durch äußere (zumeist technische) Einflüsse teilweise oder ganz verschüttet ist.
Diese Zusammenhänge sind keinesfalls nur metaphysischer Art, sondern grundsätzlich biochemisch relevant: Wenn diese „Schwingungskohärenz“ im Einklang mit benanntem Energiefeld (man nennt es landläufig „im Einklang mit der Natur“) ist, werden lebenswichtige Funktionen – wie etwa die Telomerase – gefördert, im gegenteiligen Fall führt es zu Dysfunktionen etwa zu kanzerogenen Prozessen.
Das sind längst nicht mehr nur in hermetischen Zirkeln gehütete Geheimnisse oder Denkkonstrukte der Esoterik, sondern naturwissenschaftlich untermauerte Gewissheiten, die es dem Menschen - als Element einer intelligenten Spezies - ermöglicht, das gesamte ihm (in einem „bewussten“ Universum) verfügbar stehende Potenzial auszuschöpfen.
Diese prinzipielle Befähigung des Menschen entspricht meiner Vorstellung der Gestaltung einer Lebenswelt, zu der die Menschheit sich bislang noch nicht hinreichend entwickelt hat. Das Potenzial dazu ist vorhanden und wartet auf seine Verwirklichung. Dieses Warten kann noch beliebige Epochen der Menschheitsgeschichte überdauern, um inzwischen - aus welcher Ebene resp. Sphäre auch immer - unzählige Male die „Tempel“ der Menschen niedergerissen und wieder errichtet zu sehen.
Bester Gruß! - Karl
PS: Warum treiben Dich nur noch Ängste um, welche Konsequenz ziehst Du aus Deiner persönlichen Frage nach dem WARUM des Unheils dieser Welt, dessenhalben Du überall nur „rabenschwarz“ und Probleme siehst? Das löst kein einziges Problem und Deine ureigensten schon gar nicht!
Wir betreiben hier ein philosophisch orientiertes Forum und könnten mit Karl Popper bestärkt sein:
„Alles Leben ist Problemlösen!“
wh: „mit dem warum von kriegen kann man auf zweierlei art umgehen,
1) weinerlich, "kriege brechen aus", das leid, das elend, usw
2) rational: kriege brechen nicht aus, sondern werden voll absichtlich veranstaltet, kriege machen, genau hingesehen, sog. opfern und tätern gleichermaßen inbrünstig spaß, kriege sind sonderform von geldverdienen durch autophagie = mensch frisst mensch (macht er eh auch im sog frieden immer)“
Diese von Dir vorgenommene Unterscheidung zeigt doch geradewegs auch Deine Dir eigene Widersprüchlichkeit:
Bist Du es nicht, der hier andauernd das Leid und Elend der Welt beweint und bejammert?
Und bist Du es nicht gleichermaßen, der permanent in unsäglicher Misanthropie dem Mensch an sich alle nur denkbar negativen Eigenschaften, alle Verderbtheit zuschreibt und ihn pauschal als „Fehlentwicklung der Evolution“ darstellt.
Da fehlt jegliches Maß an rationaler Objektivität und ich frage mich ernsthaft, wie lange ich noch diesen unseren Disput als fragwürdiges "Armageddon", quasi als Schauplatz eines Kampfes zwischen Gut und Böse hier mit aufführen soll.
Die berühmte Frage der Philosophie, was denn wirklich Gut und was Böse sei, ist bekanntlich nicht ohne jeweilige kontextbezogene Betrachtung zu klären. Willst Du wirklich auf immer der Protagonist der Schattenseite dieser Lebenswelt sein, immer nur Warner und Untergangsprophet, um perrenierend Deine Dir eigenen Thesen vom nahen Weltende hier zu postulieren?
wh: das "leid eines krieges" ist ja nicht so groß, wie du hier implizierst: im krieg mord und totschlag, aber doch nur, damit man nachher schöne gräber, gedenkstätten, schautafeln usw hat, anhand derer man 1x oder öfter/jahr das abgelaufene kriegsgeschehen immer wieder mal geistig revue passieren lassen kann, genüsslich trauern als unterhaltung wie jede andere belustigung, denn, nicht vergessen beim traurigsein-spielen, kaum sind die kulissen nach kriegen wieder aufgestellt, eine neue generation kinder geboren, wird ja schon wieder voller elan am nächsten krieg/nächsten kriegen gebastelt - krieg ist ein "must" wie schlafen und einkaufen gehen - jetzt hatten wir in europa mal unglücklicherweise bald 80 jahre frieden, naturkatastrophe, und war zuletzt schier nicht mehr auszuhalten, und endlich, wie regen auf wüstenboden, ist der vater aller dinge jetzt zurückgekehrt, und beflügelt uns, lässt waffen produzieren und verscherbeln, verschenken gar, nur um bloß den leidigen zu tode langweiligen frieden auszukehren, oh herrlicher krieg, der die kassen wieder mit dollars und euros füllt bis übers überlaufen hinaus, kriegsdividende, kriegsvorbereitungsdividende, kriegsdurchführungsdividende, ja, schon der leichteste geruch nach krieg lässt ja geldsäckel prall werden.“
Soll ich mir wirklich die Mühe machen, den nahezu psychopathisch erscheinenden Duktus, die Widersprüchlichkeit dieser von Dir vorgebrachten Betrachtungsweise eines aktuell ablaufenden Krieges und seiner Verursachung herauszustellen? Selbst wenn dieser Sermon purer Sarkasmus sein soll: ich jedenfalls kann es nicht mehr hören! Dazu ist mir das fürchterliche Geschehen, das wirkliche Leid auf beiden Seiten dieses Krieges (der in seinem einseitigen Beginn ja tatsächlich eine „Spezialoperation“ war) zu erdrückend, als dass ich mir hier in philweb auch noch in Weltuntergangsstimmung versetzen lassen soll.
Ist Dir eigentlich bewusst, was Du da aus Deiner wohlgewärmten Bauernstube heraus, inmitten von geliebten Hausratten und sonstigem Getier, da von Dir gibst? Welche Art Sokrates willst Du hier darstellen, welche Antworten erwartest Du auf Deine nicht endenden Kassandrarufe?
Karl