Dein jüngster Hinweis, Ingo, auf meinen Bezug zu Karen Barad (erstmals 2015) zeigt auf meine zwiespältige Einstellung zu ihr. Wie ich schon zuletzt erwähnte, habe ich mich nun wiederum mit ihrem Hauptwerk „meeting the universe halfway“ beschäftigt und zudem aktuelle Publikationen (Interviews etc.) durchgesehen. Es bleibt bei meinem Zwiespalt: Einerseits großes Einvernehmen mit ihren Aussagen zu Verschränkung, dessen Prinzip sie auf die naturwissenschaftliche Praxis projiziert und damit die Verschränkung von Ontologie und Epistemologie (eben auch als interdisziplinäres Forschen der bislang getrennten Wissenschaftszweige) fordert. So liegt es nahe, dass sie mit ihrem „Agential Realism“ eine Gegenposition zu rein konstruktivistischen wie relativistischen Modellen einnehmen will, die sie grundsätzlich ablehnt (wie ich zutiefst ebenso); Vielmehr lebenspraktischen (brückenschlagenden) Bezug haben für mich ihre Darlegungen der ontologischen und erkenntnistheoretischen Implikationen von Niels Bohrs Quantenexperimenten.
Irritierend wirken auf mich ihre für meine Begriffe bisweilen radikalen Hinwendungen zu einem Feminismus (in Anlehnung an Donna Haraways „Queerness“), mitsamt einem (offensichtlich bewusst gewählten) äußeren Erscheinungsbild, die meinem idealistischem Frauenbild entgegenstehen.
Es wäre töricht, auch nur ein einziges Argument dem allzu sehr berechtigten Anliegen resp. Anspruch, die bislang vorherrschenden patriarchalischen Paradigmen zu überwinden, entgegen zu stellen; dennoch erscheinen mir manche Methoden und Ausdrucksformen des radikalen Feminismus nicht weniger abstoßend, als es die weltweit immer noch vorherrschenden patriarchalen Strukturen sind.
„Wovor haben iranische Mullahs Angst?“ war eine in der faz gestellte Frage, mit der hoffnungsvollen Antwort: „vor wütenden Mädchen“. Damit ist einiges zu diesem Thema gesagt und wer wollte diesen „wütenden Mädchen“ nicht den (durchschlagenden) Erfolg ihrer höchst mutigen Aktionen wünschen; ein Anfang ist gemacht.
Mit Barad kann man nur hoffen, dass vor allem auch die technisch-wissenschaftlichen Innovationen genutzt werden, um einen Paradigmenwechsel im genannten Sinne herbeizuführen.
Bester Gruß! - Karl
Zeitenwende. Mit diesem Wort wurde als Antwort auf den Ukraine-Überfall
sogleich und tatsächlich ein epochaler Wechsel in der geopolitischen
Beziehung zu einem Regime proklamiert, dem man sich über die letzten
Jahrzehnte vertrauensvoll, aber doch (wie es nun offenkundig wurde) naiv
angenähert hatte. Nahezu ungläubig, aber auch mit gewisser Zustimmung
folgte man den wohlgesetzten Worten, mit denen eine für dieses Land
nicht mehr vorstellbare militärische Aufrüstung zu dessen Schutz
angekündigt wurden.
Beide eingetretene Situationen, Putins Aggression und Drohung mit
Atomwaffen wie auch die verkündete Zeitenwende erschienen mir wie ein
Albtraum, aus dem man möglichst schnell erwachen will. Doch er endet
nicht und nach Wochen dieses Horrors wird spätestens klar, dass Putins
Traum von einem Großrussland, den er sich mit Hitlers Blitzkrieg-Methode
erfüllen wollte, ebenso nicht enden will und niemals seinem Wunsch gemäß
enden kann.
Ein anderer Traum jedoch wird für ihn ergötzlich enden, nämlich der
Eintrag in die Geschichtsbücher mit einem Platz neben genau jenem,
dessen Geist er zu bekämpfen vorgibt. Brüder im Geiste, posthum -
versteht sich, hingegen lebende Brüder in seiner Nachbarschaft
abgeschlachtet werden.
Das ist meine Sicht auf diese Dinge und ich liege insoweit falsch, als
ich (dem gescholtenen Westen zugehörig) aus Sicht des großen Führers der
stolzen russischen Nation nicht in der Lage sein soll, dessen Anliegen
zu verstehen.
So bleibt mir nur im Einklang mit Ingos zuletzt beschriebener
Gefühlslage, diese erdrückend-lähmende Stimmungslage zu überwinden, die
es mir unmöglich machte, dieses unglaublich schreckliche Geschehen
gedanklich zu verarbeiten, geschweige denn darüber zu schreiben.
Letzteres erübrigt sich ohnehin, denn es wird ja alles dazu Erdenkliche
bereits geschrieben, jede Spekulation, jede Gewalttat publiziert;
unglücklich nur, dass es jenen, die darüber informiert sein sollten,
gewaltsam vorenthalten wird.
Doch auch hier gilt (wie für das China-Virus). „die Sonne bringt es an
den Tag“.
Waldemars Furor gegen Ideologien kommt mir in den Sinn. Das Ideal, als
Urbild aller Ideologien, hat wieder seine große Zeit. Und es war die
Zeit, über die ich eigentlich hier schreiben wollte. Doch es fanden sich
(wie gesagt) weder Gedanken, noch Worte, so bleibt nur die Musik - sie
heilt wie die Zeit alle Wunden. So hörte auch ich (in Anlehnung an Ingos
erwähnten traurigen Song "Morning Dew“ von Bonnie Dobson) immer wieder
„Brothers in Arms“; Mark Knopflers Lied, das mir in Joan Baez‘
Interpretation zutiefst nahe kommt und ich dabei nicht verstehen kann,
warum dieses Bekenntnis „We're fools to make war - On our brothers in
arms“ sich immer noch nicht in die Herzen der Menschen eingebrannt hat.
Tröstlich dabei mag sein: Kein menschliches Tun und Erleben hat Bestand.
Vorübergehend sind Unglück wie auch das Glück, letzteres als ein Moment
des Kairos, den es beizeiten zu erfassen und zu schätzen gilt, verweilt
er doch jeweils ungleich kürzer wie jener der Trauer.
Nichts ist für die Ewigkeit, dennoch bleibt die Ungewissheit bezüglich
der Frage von Ewiger Wiederkehr: Geboren werden und sterben, abbrechen
und aufbauen, weinen und lachen, verlieren und finden, schweigen und
reden, lieben und hassen. Man muss nicht biblische Zitate bemühen, um
diese Tatsache für sich persönlich zu erkennen. Dennoch vermittelt es
Trost wie auch Optimismus zu sehen, was zu allen Zeiten bisher gegolten
hat: die Zeit heilt alle Wunden.
Aber was ist Zeit, was ist ihr Wesen, wie wird sie zum Heiler?
Nun wie gesagt, darüber wollte ich hier im Forum schreiben, das
allerdings unter einem gänzlich „anderen Stern“, derzeit stehen die
Sterne schlecht und man möchte Astrologen fragen, wann sich diese
Unglückskonstellation wieder auflöst. Womöglich erhält man darauf
ähnlich verschiedene Antworten, wie auf die Frage nach dem Wesen der
Zeit, die gleichwohl besser an Astronomen und Kosmologen gerichtet ist.
Stellt man sich diese Frage zunächst selbst, könnte es passieren, dass
man tatsächlich der diesbezüglichen Schilderung des Kirchenvaters
Augustin beipflichten muss, wonach er sicher zu wissen glaubt, was Zeit
sei, jedoch dieses Wissen nicht zu erklären vermag, wenn er danach
gefragt wird.
Dieser so oft zitierte Passus aus Augustins Bekenntnissen zeigt m.E.
deutlich, dass Zeit hinsichtlich ihrer subjektiven Wahrnehmung als eine
Einheit empfunden und somit als fundamentale Größe angenommen wird. Bei
objektiver, insbesondere naturwissenschaftlicher Betrachtung jedoch
zeigt sich, dass Zeit keine elementare, wenngleich jedoch eine
bedeutende Größe ist. Bedeutsam vor allem hinsichtlich dem Phänomen der
Raumzeit.
Damit komme ich zu Waldemars Anregung: „hier mal ein script "raum+zeit"
zum stöbern ...
http://www.mathphys.uni-freiburg.de/physik/filk/public_html/Skripte/Texte/R…
Ich habe es (hunderte Seiten) kursiv durchgesehen und mir dabei
gewünscht, zu meinen Studienzeiten eine derart fundierte
Zusammenstellung zum Thema Raumzeit in dieser Form verfügbar gehabt zu
haben. Daher sollte ich mich wirklich fragen, warum ich hier über Zeit
resp. Raumzeit schreiben will, wo doch zu diesem Thema (neben o.a.
Schrift) bisher abertausende Abhandlungen verfasst, Erklärungen und
Definitionen postuliert wurden und diverse Theorien entwickelt sind.
Womöglich ist es aber diese nahezu unübersehbare Vielfalt, die zwar
immer wieder Anreiz ist, sich mit diesbezüglich unterschiedlichsten
Denkansätzen zu beschäftigen, jedoch durch die Fülle verschiedenster
Denkansätze dem Wunsch nach einer im gewissen Sinn hinreichend
abgeschlossenen und damit befriedigenden Erklärung des Phänomens Zeit
entgegensteht.
Über Zeit zu schreiben könnte demnach dadurch motiviert sein, zunächst
sich selbst noch einmal klar zu werden über diesen Begriff in seiner
ganzen Ambivalenz, um vor allem die im Alltagsdenken und damit auch in
den eigenen Denkmustern diesbezüglich verankerten Vorstellungen zu
hinterfragen und ggf. zu korrigieren. Diese Korrektur gelingt
vornehmlich im Dialog resp. in der Diskussion.
Im einfachsten - der Lebenspraxis sicherlich sehr nahe kommendem - Fall,
könnte man sich auf Einsteins Antwort auf die Frage an ihn, was denn
Zeit sei einigen: „Zeit ist, was ich auf der Uhr ablese“.
Nun denn – wer wollte dem Genie widersprechen!?
Beste Grüße! - Karl
Hallo,
ich hatte kurz eine Überlegung:
Eine starke künstliche Intelligenz hätte an sich keinen Grund, Angst
vor der Abschaltung zu haben.
Biologische Lebenwesen haben Angst vor dem Tod, weil Todesangst ihre
Chance zu überleben und damit indirekt die Verbreitung ihrer
Erbinformationen dient. So eine psychologische Disposition wird also
durch die Evolutionstheorie entwickelt.
Eine künstliche Intelligenz hätte das nicht.
Was denkt ihr?
We are pleased to announce that on Friday April 21 at 18:00 (CET), Annalisa Coliva (UC Irvine) will give the talk "So one cannot, e.g. say ‘There are objects’ as one says ‘There are books’”. From Tractatus 4.1272 to Carnap, via On Certainty 35-37 as part of the Lugano Philosophy Colloquia.
This hybrid talk will take place in Room SI-003 Black Building (USI West Campus) and online via Zoom. If you are interested in joining it online, please write to amm.map(a)usi.ch
Here is the abstract of the talk:
In On Certainty (1969, 35) Wittgenstein claims that “There are physical objects” is nonsense. This claim is strongly reminiscent of the Tractatus Logico-Philosophicus (4.1272) where he claims that “one cannot say ‘There are objects’ as one says ‘There are books’”; and of T 4.1274, where he says “The question about the existence of a formal concept is nonsense”. Despite such a superficial similarity, however, the reasons why “There are (physical) objects” would be nonsense are entirely different. In the case of the Tractatus, they depend on the rules that govern a correct logical symbolism, on the distinction between saying and showing and presuppose an ontology of objects. In the case of On Certainty, in contrast, they depend on thinking of “physical object” as a means of representation – as an “inference ticket”, which licenses (and forbids) certain inferences, without any ontological import. In his 1950 paper “Empiricism, semantics and ontology”, Carnap proposes a metalinguistic reading of questions such as “Are there physical objects?”. Surprisingly, he credits Wittgenstein, and indeed the Wittgenstein of the Tractatus, with the ideas from which he took inspiration. If I am right, however, there is only a superficial similarity between the ideas presented in the Tractatus, and Carnap’s. In fact, the deeper similarity is to be found between Carnap’s views and the ones that Wittgenstein developed, at about the same time, in On Certainty, published only in 1969, with which Carnap could have no familiarity. Yet, even there, the divide between two remains insurmountable, as they had entirely opposite views regarding the very possibility of there being a metalanguage and, therefore, a metalinguistic reading of the question “Are there physical objects?”.
For more information: https://www.usi.ch/en/feeds/24091
wh: „kannst du als admin der liste dann mir erklären, wieso der admin seine liste nicht turnusmäßig aufräumt, und um das 7/63-problem (1:10 problem) zu lösen, die 63 immer-schweigenden nach erfolglosem anschreiben dann einfach aus der teilnehmenden-liste löscht (und evtl. neue interessenten, die es doch auch geben müsste, aufnimmt?) und man könnte die 63 schweigenden ja auch einfach per "rundbrief" einmal direkt abfragen welche themen SIE denn interessieren mögen, um sie dann so ins "schreibende/aktive boot" zu holen(mitgliederpflege - auch eine nicht unwichtige admin-aufgabe, wenn eine liste lebendig bleiben soll)...“
Meine Aufgabe als Admin von philweb ist definitiv nicht darin zu sehen, diese Liste „aufräumen“ zu sollen. Es ist eine unmoderierte Liste und alle darin eingetragenen Mitglieder haben der Netiquette dieses Forums folgend, ein Recht auf Teilnahme, auch wenn diese nur passiv vollzogen wird, d.h. ohne sich selbst schreibend aktiv hier einzubringen.
Natürlich hast Du recht, Waldemar, dass eine Liste „lebendig“ bleiben soll und das ist ja philweb sehr wohl! Da genügt ein vergleichender Blick auf andere Listen der phil. Fakultät, die uns überaus freundlicherweise diese Plattform zur Verfügung stellt.
Das Problem ist also nicht, dass philweb zu wenig aktiv wäre, sondern schlichtweg die zu geringe bzw. völlig ausbleibende aktive Teilnahme aus dem gesamten Mitgliederbestand.
Was den Aktiven hier verborgen bleibt ist, dass ich bisweilen von weiteren hier Eingeschriebenen per Privatmail angesprochen werde, und mir Gründe für deren nicht aktive Teilnahme genannt werden. Und eben diese Gründe sind es, die mich wirklich umtreiben, da ich geradewegs selbst zu den Protagonisten hier zähle, die diesen sehr spezifischen Stil von Beiträgen prägen:
Zu aufgeblasen, zu theoretisch, zu abstrakt, zu schematisch, zu sehr von Weltanschauung geprägt, zu rechthaberisch und nicht selten auch schlichtweg polemisch oder zynisch.
Damit ist nicht einfach, sich mal so eben in diese Diskussionen hier einzubringen. Zum einen, weil man sich nicht sogleich einem hier jeweils versteift vertretenen Denkmuster angliedern und damit seine eigene Weltsicht offen legen will oder einfach auch nicht kann; zum anderen, um nicht in die Verlegenheit zu geraten, sich für eine Weltanschauung, ggf. religiöse Prägung oder gesellschaftspolitische Ansicht rechtfertigen zu müssen. Wer wollte sich z.B. als Christ hier einem naiven Geister- und Götterglauben zugeschrieben sehen, wie das an meinem Beispiel permanent zu sehen ist!?
Wer wollte sich als naturwissenschaftlich gebildete Person hier mit Deiner Meinung, Waldemar, auseinandersetzen, Naturgesetze seien Teil der Märchenerzählung im menschlichen Gehirn!?
Dabei geht hier es wahrhaftig nicht nur um diese absurde Aussage, sondern um die seit jeher hier zum Überdruss geführten Diskurse zwischen zwei Parteien, die sich weltanschaulich diametral entgegen stehen. Und das nicht nur weltanschaulich, sondern geradewegs auch in der Sicht auf Philosophie schlechthin, sowohl in ihrer klassischen wie zeitgenössischen Ausformung.
Und da es sich bei philweb um ein an Philosophie orientiertes Forum handelt, möchte ich nun explizit darauf eingehen.
Ingo z.B. sieht aus seiner Sicht keine Notwendigkeit mehr, in dieser Liste Fragen nach dem Wesen der Gegenständlichkeit im Sinne der Metaphysik zu stellen; für ihn haben sich derartige Fragen durch die linguistische, pragmatische und kulturalistische Wende in der Philosophie erledigt. Unbesehen meiner Annahme, dass er sich diese Fragen als Atheist mit selbstredend materialistischem Weltbild ohnehin nie gestellt hat, bleibt für diese an Philosophie orientierte Liste (wie im Impressum ausgeführt) tatsächlich die Frage nach ihrem Anspruch resp. einer sinnvollen Weiterführung.
Ingo fragt in diesem Zusammenhang, ob mir eine „literarische Rückwendung“ der Philosophie vorschweben würde und ich möchte an dieser Stelle antworten, man möge diesbezüglich tatsächlich eine Rückwendung zu Grundsatzwerken der Philosophie vornehmen, um zu erkennen, dass deren Grundaussagen universal und zeitlos sind. Und jeder, der sich genuin mit Philosophie beschäftigt, sei es beruflich oder privat, wird nicht umhin kommen, die Notwendigkeit der Fortführung der Grundfragen der Philosophie zu hinterfragen, als diese sind:
Was kann ich wissen? - was soll ich tun? - was darf ich hoffen ? – was ist der Mensch?
Wem diese Fragestellung zu nüchtern, eben im Sinne Kants gestellt, zu sehr rückgewendet sind, nachdem gesellschaftlich zeitgemäß und hinreichend geklärt zu sein scheint, was man wissen, was man tun kann, der könnte sich Fragen zuwenden, worauf man hoffen kann und was der Mensch sei; denn diese sind definitiv nicht als abschließend beantwortet anzunehmen, zu sehr hängen sie vom jeweiligen Blickwinkel und Bildungsrad sowie dem individuellen Lebensumfeld ab.
Ein weiter gefächertes Feld lebenspraktisch angelegter, als philosophisch geltende Fragen sind etwa jene, die auf das Wesen von Mensch, Welt und Kosmos abzielen: Fragen nach Wahrheit, Liebe, Sinn und Zweck von Leben, Lebensglück, Spiritualität, Religion und damit Gott, Rolle des Menschen in der Gesellschaft, was ist das ICH bzw. wer bin ich als Persona.
Während nun Fragen nach Leben, Welt und Kosmos (vor allem im naturwissenschaftlichen Kontext) weniger kontrovers diskutiert werden, sind die metaphysisch und damit teleologisch angelegten Fragen hinsichtlicher der Rechtfertigung ihrer Fortführung in Art einer Philosophie perennis, d.h. über alle kulturellen Zeitalter und Paradigmenwechsel hinweg, heftiger Kritik seitens des postmodernen Liberalismus ausgesetzt, wie er sich im gesellschaftlich etablierten Objektivismus und Materialismus darstellt.
Und diese Kritik richtet sich vornehmlich gegen die aristotelische Metaphysik. Wie weltanschaulich engstirnig diese Kritik angelegt ist, sollte sich jedem zeigen, der z.B. aus Aristoteles' philosophischem Klassiker „Nikomachische Ethik – die menschlichen Gemeinschaften“ gelesen hat oder dieses nun unternimmt. Ein vergleichsweise kurzer Blick in dieses Werk zeigt, wie zeitgemäß darin das Wesen des Menschen und seine Rolle in der Gemeinschaft beschrieben ist. Entweder schicke ich hier meine (immer noch vorhandenen) Studienskripten in die Runde, oder Interessierte lesen dazu hier:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Aristoteles/Nikomachische+Ethik/III.+Teil…
Man muss das „Zeug“ nicht studiert haben, um zu erkennen, dass sich trotz aller kulturellen, technologischen Entwicklungen eben diese Grundfragen, sowie auch bestimmte Wesensmerkmale des Menschen nicht verändert haben.
Somit bleibt offensichtlich, wie auch unausweichlich die kontroverse Sicht auf diese Fragestellungen bezüglich ihrer Sinnhaftigkeit und damit auch entsprechende Kritik – wie oben ausgeführt – bestehen, exakt, wie diese sich auch hier im Forum darstellt und immer auf’s Neue der grundsätzliche, nicht zu überwindende Dissens zwischen (allgemein gefasst) Materialismus und Idealismus aufscheint.
Wir werden diese Kontroverse definitiv nicht in diesem Forum zu einer hinreichend konvergenten Übereinstimmung, im Sinne eines „gemeinsamen Nenners“ auflösen können. Dazu sind die Parteien zu sehr in ihren Denkmustern verhaftet, wie sich das stets in den jeweiligen Beiträgen unmissverständlich zeigt.
Nun hat jede Denkrichtung ihr Pro und Contra, damit ergibt sich dann aber im Austausch der Positionen zumindest immer auch die Möglichkeit, von „der anderen Seite“ zu lernen bzw. per unterschwelligem Zwang der Beschäftigung damit, eigene Denkmodelle zu hinterfragen.
Und diese Möglichkeit ist ein besonderes Merkmal von philweb, namentlich auch derer Teilnehmenden, die sich - warum auch immer - nicht aktiv an Diskussionen beteiligen.
So habe ich nun versucht, mein Verständnis für die Aufgabe eines Admins, neben der pur listen-technischen Betreuung, darzulegen.
Daher belasse ich jeder hier aktiv wie passiv teilnehmenden Person die Freiheit, nach ihrem Wunsch und ihrer Art in der Liste zu sein.
Nun bleibt mir, in seltener Übereinstimmung mit Waldemar seinen Aufruf zu bestärken: Lasst uns das "audiatur et altera pars" pflegen und dabei selbst gehörig lernen.
Bester Gruß in die Runde! - Karl
Call for Abstract: The workshop “Plato on Change” will take place from September 15 to September 17, 2023.
Submitted abstracts have to be 500-800 words and prepared for blind review. The format should be PDF and submitted to paolo.gigli(a)usi.ch by May 31, 2023 at 23:59 (CET).
Acceptance will be notified by email one month after the deadline. Accommodation and travel costs of the two selected speakers will be covered.
Invited Participants
Francesco Ademollo (Università di Firenze & SNS Pisa)
Paolo Crivelli (Université de Genève & USI)
Matthew Duncombe (University of Nottingham)
Mary-Louise Gill (Brown University)
Alessandro Giordani (Università Cattolica di Milano & USI)
Tushar Irani (Wesleyan University)
Béatrice Lienemann (Université de Fribourg)
Paolo Natali (Université de Genève & USI)
Pauline Sabrier (Université libre de Bruxelles)
Barbara Sattler (Ruhr-Universität Bochum)
Organisers
Paolo Gigli & Damiano Costa
For any query: paolo.gigli(a)usi.ch
Further information available at: https://www.usi.ch/en/feeds/24043
Dear colleagues,
may we draw your attention to the vacancy for a postdoctoral researcher
at our department, with a focus on Ethics, Metaethics, Political
Philosophy, Applied Ethics and Environmental Ethics.
Female candidates are strongly encouraged to apply.
https://univis.univie.ac.at/ausschreibungstellensuche/University_assistant_…
<https://univis.univie.ac.at/ausschreibungstellensuche/flow/bew_ausschreibun…>
Please spread the information widely!
Application deadline: April 14th, 2023.
Kind regards,
Sophie Kroiss
_____________________________________________________________________________________________________
https://univis.univie.ac.at/ausschreibungstellensuche/University_assistant_…
<https://univis.univie.ac.at/ausschreibungstellensuche/flow/bew_ausschreibun…>
The advertised position is located at the Department of Philosophy,
which is part of the Faculty of Philosophy and Education. The Department
of Philosophy at the University of Vienna is large in international
comparison and its members are active within a considerable variety of
research areas. The department furthermore offers a range of courses
reflecting the breadth of the fields of philosophy while upholding the
highest standards within each specialized subject area. Special focus is
placed on gaining insight and developing competences in order to
contribute to the discussion of current philosophical problems. This
intention to acknowledge new philosophical developments and tasks is
reflected in a number of co-operations and research fields of the
department.
Duration of employment: 3 year/s
Extent of Employment: 40 hours/week
Job grading in accordance with collective bargaining agreement
<http://personalwesen.univie.ac.at/en/jobs-recruiting/job-center/salary-sche…>:
§48 VwGr. B1 lit. b (postdoc) with relevant work experience determining
the assignment to a particular salary grade.
Job Description:
The Department of Philosophy is looking for a postdoctoral researcher to
work in (joint) projects with Univ. Prof. Dr. Angela Kallhoff, Professor
of Ethics with Special Emphasis on Applied Ethics. Univ. Prof. Dr.
Angela Kallhoff areas of specialization include, among others,
systematics and history of ethics, basic questions of practical
philosophy, political philosophy and applied ethics with a focus on
ethics of nature.
The successful candidate will participate in the department’s research,
teaching (to the extent regulated by the collective bargaining
agreement) and administration. In particular, the candidate is expected
to conduct, and/or participate in, research projects leading to
internationally visible publications and presentations.
Active participation in research, teaching and administration, including:
- Developing and strengthening an independent research profile
- Involvement in research projects / research studies
- Participation in collaborative research projects
- Internationally visible publications and presentations
- Participation in the organization of
conferences/workshops/symposia/lecture series
- Co-editing of collected volumes/journal issues/other media
- Responsibility for project applications and the acquisition of
third-party funding
- Preparing / writing a habilitation thesis (or equivalent academic
achievements)
- Independent teaching of courses as defined by the collective agreement
- Supervision of students
- Participation in evaluation measures and quality assurance
- Academic services such as active involvement in the department
administration as well as in teaching and research administration
Profile:
- Doctorate/Ph.D.in philosophy (practical philosophy or ethics)
- Research focus in one of the following fields: Ethics, Metaethics,
Political Philosophy, Applied Ethics and Environmental Ethics
- Experience in independent as well as collaborative academic research
- Teaching experience at the university level
- Excellent command of written and spoken English
- IT user skills
- Organizational and teamwork skills
In addition, the successful candidate ideally has the following:
- Teaching experience
- Experience of working with e-learning
- Experience of working on research projects
- Publications in relevant venues
- International conference participation experience
- German language skills or willingness to acquire German language
skills sufficient for teaching in Bachelor's and Master's programs
Desirable qualifications are
- Knowledge of university processes and structures
- Experience abroad
- Experience in supervising students
- Experience in university committee work
Research fields:
Main research field: Philosophy, Ethics
Special research fields: Ethics;Political philosophy;Philosophical
anthropology
Application documents: (all application documents should be submitted in
English or German)
- Letter of motivation
- Academic curriculum vitae (including a list of publications, a list of
courses and a list of talks given)
- Description of research interests and research agenda or of the
planned habilitation project (if applicable) (3000 words max.)
- Degree certificates (Graduation certificates and diplomas)
- Evidence of teaching experience
- Contact details of people who could provide at least two letters of
reference
Applications should be submitted via the Job Center to the University of
Vienna (http://jobcenter.univie.ac.at
<http://jobcenter.univie.ac.at/en/home/>) no later than 14.04.2023,
mentioning reference number 13474.
Apply here:
univis.univie.ac.at/ebewerbung/flow/?ausschreibungsTid=92437.28
<https://univis.univie.ac.at/ebewerbung/flow/?ausschreibungsTid=92437.28>(please
register an account)
Should you have problems with the application, please contact Sophie
Kroiss: sophie.kroiss(a)univie.ac.at
<mailto:sophie.kroiss@univie.ac.at?subject=University%20Assistant%20(PostDoc)%20-%20Reference%20number%3A%2013474>
+43-1-4277-46403.
The University pursues a non-discriminatory employment policy and values
equal opportunities, as well as diversity
(http://diversity.univie.ac.at/). The University lays special emphasis
on increasing the number of women in senior and in academic positions.
Given equal qualifications, preference will be given to female applicants.
Human Resources and Gender Equality of the University of Vienna
Reference number: 13474
E-Mail: jobcenter(a)univie.ac.at
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<https://personalwesen.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/d_personalwesen/Jo…>
--
Sophie Kroiss, BA BA
Organisationsassistenz für Univ.-Prof.in Dr. Angela Kallhoff, Professur für Ethik
Institut für Philosophie
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