Am Fr., 8. Dez. 2023 um 15:59 Uhr schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
In den Nerven findet man nur elektrische Ströme oder
chemische Vorgänge, aber nicht Töne, Farben, Gerüche. Ist das ein Erfahrungssatz? Wie
würde es denn theoretisch aussehen, wenn wir im Gehirn Erlebnisinhalte vorfinden würden?
Wenn das nicht klar ist, ist auch nicht klar, was es bedeutet, dass wir sie dort nicht
feststellen.
Das ist nicht so glasklar wie es uns erscheinen mag. Ich verweise hier
auf den "animalischen Magnetismus".
Der Schriftsteller Jean Paul etwa beschrieb diesen in seinem Werk
"Selina oder über die Unsterblichkeit", auch der Autor von "Der Mensch
als Maschine" (La Mettrie) spricht von Lebensgeistern.
Wir stehen auf den Schultern von Jahrhunderten medizinischer Forschung
und wissen kaum mehr. Diese Autoren wussten es nicht besser, aber es
zeigt, dass es zumindest denkbar war.
Auch die Aussagen über Körperfunktionen, z.B.
Nervenreize basieren auf dem Erleben, z.B. dem Ablesen eines Messgeräts und werden dann
unterschieden in bloss subjektive, z.B. halluzinierte und wasserdicht nach allen Regeln
der Kunst geprüfte.
Meines Erachtens haben die Phänomenologen und z. B. Kant dieses
Problem durchaus ernst genommen.
Es wird immer methodische Einwände gegen wissenschaftliche Erkenntnisse geben.
Am Fr., 8. Dez. 2023 um 15:31 Uhr schrieb waldemar hammel über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 08.12.2023 um 13:48 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
(1) ist die Theorie, das Nerven zum Gehirn nur
quantitative Signale
schicken und qualitative Eigenschaften erst im Gehirn konstruiert
werden.
das ist keineswegs eine "THEORIE" sondern per messungen "am objekt"
(nerven usw) nachgewiesen und jederzeit als anfängerübung erneut
nachweisbar !
ALLE aus der körperperipherie richtung hirn einlaufenden signale sind
- elektrochemischer art
- und sind sog an sich recht primitive PIM = immer gleiche auf dieselbe
art pulsintervallmoduliert (nicht PAM = puls-amplituden-modulierte)
Ich sage mal:
Ist es wirklich 100% ausgeschlossen, dass die Nerven mehr Signale schicken?
Würde man primitiverweise ein LAN-Kabel durchmessen, würde man
vielleicht auch nur wirre Signale erkennen. Bis man die Codierung
irgendwann erkennt.
Was aber unmöglich wäre, wenn auf dieser Ebene bereits verschlüsselt
wäre oder dergleichen. IP sind immer Paketweise aufgebaut. Es gab aber
Netzwerkprotokolle, bei welchen nicht klar ist, wann Signal beginnt
und endet.
Dennoch ist es glaubwürdig, dass im Zuge der Evolution eben nur solche
primitiven Signale durchkamen.
(deshalb gibts "synästhesie" wenn
andersartig als sog "normal" verknüpft
ist)
Ist das klar?
und zwar geschieht dies im dienst des überlebenkönnens
(in einer an sich
völlig stochastischen welt)
Das klingt mehr nach evolutionärer Erkenntnistheorie als nach
Radikaler Konstruktivismus.