Joseph Hipp über PhilWeb schrieb:
Am 23.01.23 um 21:09 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb:
intelligentes leben zu entwickeln (auf erden
dauerte es
ca 4,5 milliarden jahre, und wenn erde kosmischer durchschnitt ist,
...), und das entstandene intelligente leben dann ziemlich rasch in
den solaren shutdown hineinläuft, also nur etwa 100 bis max
400 millionen jahre persistieren kann - deshalb dürfte intelligentes
leben, so wie wir es verstehen, zumindest bis auf weiteres kosmisch
äußerst dünn gesät sein, unabhängig davon, dass die lebensentstehung
kosmosweit "heute" wohl gerade erst beginnt
Wenn ich das lese, denke ich mir, dass es also noch 400 Millionen
Jahre problemlos weitergeht, und freue mich enorm. Dann komme ich
jedoch in Konflikt mit dem Denken der Realität, nach der dieser Beginn
für viel Lebendes schon zu Ende ist. Und dann müsste ich denken, die
"Extinction Rebellion" wollte über die 400 Milionen Jahre hinaus
schießen. Denkst du also wirklich an diese 400 Millionen Jahre? Hier
sehe ich einen Fall, dass eine sehr große Zeitspanne die eventuell
sehr kurze unbewusst rhetorisch überdeckt. Es fördert das Denken nach
dem Motto: "Weiter so, der Fortschritt sei willkommen, es wird schon
gut gehen, mit den vielen Windrädern und Solarzellen, Mathematik und
Wissenschaft finden Lösungen." Alles in allem: Ich bin jetzt in einer
enormen kognitiven Dissonanz.
ja, ich denke öfter an die 400-500 millionen jahre, die dem leben auf
erden zeitlich höchstens als spanne noch bleiben, (1) weil es das
letzte, im groben nur 1/10 der gesamtzeit ist,
(2) weil die evolution damit schon heute definitiv keine zeit mehr hat,
grundsätzlich neue lebewesenarten "zu erfinden" = was uns jetzt auf
erden umgibt an leben ist bereits eine art
abschiedsvorstellung, während mensch doch meint, es sei erst anfang,
oder gar immer so
irdisch steht uns bevor, was die venus heute
schon hinter sich hat,
"uns" wieso uns? In 400 Millionen Jahren kann uns nichts mehr
bevorstehen, auch nicht in 100 Tausend Jahren, es bedarf nicht einmal
des Sterbens der Einzelnen, denn wo keine Lebensgrundlage mehr ist,
kann es nicht mehr exponenziell mit der Lebewesenzahl nach oben gehen,
sondern exponentiell nach unten, weil die Nachkommenzahl sich mindern
wird. Wenn auch die Temperatur aus unerklärlichen Gründen nicht weiter
steigen würde, käme etwas anderes, ich weiß nicht ob es der
Landverbrauch ist, oder die Vergiftung der Lebensgrundlagen durch
weiteres Erdbuddeln, Reisen und Produzieren, motiviert vom ach ja so
guten materiellen Wohlstand. Kombiniert mit immateriellem, geistigem
Wohlstand, mit Bezug auf das Göttliche hergestellt? Geht das? Der
letztere allein führt "uns" ins asketische Kloster. Und an wie viele
"Unse" wird es bald geben? Wie werden sie um's Leben und Überleben
kämpfen?
bisher hat keine einzige von ihr erfundene
lebewesen-art "ewig"
überlebt (und das dumme argument, dass aber der
mensch doch etwas ganz
besonderes...
Das sowieso, aber erinnere mich, uns daran, welche Lebenwesen am
längsten überlebt haben, bis jetzt, oder von wann bis wann sie gelebt
haben.
der mensch KÖNNTE durchaus ein auslaufmodell der evolution sein, obwohl
und gerade weil er sich derart größenwahnsinnig u selbstüberzeugt
geriert, wie ers tut, ich weiß das nicht, aber es könnte
durchaus sein, denn größere mehrzeller-arten, welche die erdoberfläche
"leerzufressen" sich anschickten, haben nie besonders lange als arten =
als peaks auf dem genetischen hintergrundrauschen, überlebt,
das funktionierte bisher immer fast wie das erodieren von gebirgen u
bergen, je höher und insbesondere "steiler" sie emporwachsen, desto
intensiver werden sie von erosion wieder zerstört,
und der mensch ist besonders in den letzten 30.000 jahren sehr "steil"
emporgewachsen
am längsten irdisch überlebt haben immer einzeller und wenigzeller
arten, aber das ist, so ausgedrückt, eigentlich nicht ganz richtig, weil
man bei ihnen nicht von scharf definierbaren "arten" sprechen kann, da
sich sich ununterbrochen an was auch immer mutativ angepasst haben, was
für einen einzeller oder wenigzeller kein problem darstellt (bakterien
leben zb in biofilmen, die nach außen hin eher nahtlos in ihre umwelten
übergehen, sodass sie signale aus ihren umwelten fast mühelos
integrieren können, solange sie eben gerade nicht artlich und damit
genetisch eingeschränkt sind)
und dann frage ich mich, ob die psychische (software)intellingenz des
körperlichen mängelwesens mensch, die die rein körperlich eingebaute
intelligenz mehr und mehr ersetzt, nur ein beliebiges weiteres spiel der
evolution sein mag, oder gleichzeitig dabei auch das bereits-optimum
dessen, was evolutionstechnisch im letzten 1/10 teil der kosmischen
lebensentwicklung überhaupt erreichbar ist.
wh.
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