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Am 19.08.2022 um 14:54 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
Am Fr., 19. Aug. 2022 um 01:08 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
und damit die Vorstellung einer über den
leiblichen Tod erhabene Seele hervorgebracht hat.
War das nicht eine Vorstellung, welche durch die griechische Philosophie schon im Umlauf
war und gewissermaßen ägyptisch verbreitet wurde?
Ja, dass ist sicher so anzunehmen und daher hatte ich zuletzt auch angeführt, dass die
alttestamentarischen Jenseitsvorstellungen metaphorisch offenbar auf Todesvorstellungen
und Grabsitten basierten, wie sie im 3.-1. Jt. v. Chr. in Ägypten, Mesopotamien, Syrien
etc. üblich waren. Dieser kulturgeschichtliche Bezug prägt bis heute die christlichen
Lehren und Vorstellungen von Tod und einem jenseitigen Leben danach, eben als postmortale
Existenz in einem Reich Gottes.
Äußerst befremdlich, da schlichtweg unsinnig (Schma Waldemar!) erscheint mir das Dogma
einer körperlichen Wiederauferstehung (von den Toten). Welchen tieferen Sinn sollte es
haben, in einem spezifisch für reale Lebenswelten evolutionär entwickelten Körper „in alle
Ewigkeit“ fortzuleben!? Zudem man der dieser Ewigkeit zugrundeliegenden Göttlichkeit die
Attribute von Güte und Gerechtigkeit zuschreibt und es wiederum so unsinnig wie eben
ungerecht anmutet, wenn Menschen deren Körper nicht gerade dem geltenden Schönheitsideal
entspricht, ewig an diesen auf Gedeih und Verderb gebunden wären. Wahrhaftig Unsinn hoch
Drei! Das kann kein Gott wollen!
Viel eher kommen hier fernöstliche Vorstellungen von Reinkarnation im Kontext von
Karma/Darma in Betracht, wenn man sich schon Gedanken über eine postmortale Existenz (in
welchem Nirvana auch immer) machen will oder muss.
Auch hier bleibe ich dabei: Das ICH des Menschen wird mit dem Tod zum WIR und die Frage
bleibt: Wer ist WIR? Verliert sich ein ICH im WIR wie ein einzelner Wassertropfen im Meer
oder färbt es dieses wie ein Tintentropfen zusammen mit anderen, bildet somit spezifische
Farbsegmente aus? Auch hier nichts als Metaphorik, nichts als Spekulation!
Man täte gut daran, sein irdisches Leben in Würde, Achtung vor Mitgeschöpfen und Natur
sowie gehörigem Mitgefühl hinzubringen und in aller Ruhe abzuwarten, was einem tatsächlich
posthum widerfahren mag oder eben nicht.
Mit bestem Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
Für
Andersdenkende sollte es dennoch keinen Grund geben, diese Menschen zu verunglimpfen oder
in Verbindung mit abstrusen Vergleichen bzw. Ausdeutungen herab zu setzen.
Diese Aussage impliziert ja, dass der Ungläubige quasi schon einen Glauben haben muss, um
zu versteheh.
Ebenso wie das unten stehende:
Am Fr., 19. Aug. 2022 um 13:59 Uhr schrieb Karl
Janssen über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
> Dein einstiger tiefer Bezug zu Gott und Religion liegt in Fragmenten zerfetzt in
Deinem Innersten. Es ist - wie so oft zu sehen - die in Hass verkehrte Liebe, die Dich zum
Feind der Religion gemacht hat; quasi vom Paulus zum Saulus. Das ist kein Problem und Du
bist in guter Gesellschaft. Andere, die sich eher dem Gesellschaftskreis eines Paulus
zurechnen, haben auch kein Problem, weil sie Sinn von Unsinn zu unterscheiden wissen.
>