Am So., 13. Juni 2021 um 15:42 Uhr schrieb Ingo Tessmann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Andre war ein genialer Mathematiker, an der
Intelligenz Simones aber habe ich meine Zweifel; denn „findet man die Fülle der Freude in
dem Gedanken, dass Gott ist, so soll man die gleiche Fülle in der Erkenntnis finden, dass
man selbst nicht ist, denn das ist ein- und derselbe Gedanke“. Das klingt für mich eher
wahnhaft als durchdacht. Und so möchte ich lieber wieder mit einem um so schöneren Gedicht
Emily Dickinsons schließen, zumindest mit den letzten Zeilen aus Nr. 996, die auch in
Verbindung mit der Schwerkraft gelesen werden können, einfach genial:
Wahn und Intelligenz schließe sich nicht unbedingt aus. Nur Wahn und
richtiger Einsatz der Intelligenz.
Am Mi., 2. Juni 2021 um 16:39 Uhr schrieb Claus Zimmermann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Bevor mich die Hammelschen Heerscharen zur Strecke bringen, erwähne ich, daß ich den
Ausdruck "Gewöhnung an
die Gesetze der Welt" von einem Schriftsteller habe, der ihn ausserhalb seines
literarischen Werks, wenn ich mich richtig erinnere, im
Zusammenhang mit der Entwicklung eines Kindes gebraucht hat. Deshalb die
Anführungszeichen ohne Angabe des Urhebers, der
darauf, glaube ich, hier keinen Wert gelegt hätte.
Ich habe diese Anleihe gemacht, weil sie gut in den Hume-Zusammenhang passte.
Bei Hume spielte die Gewöhnung eine große Rolle, ja.
Soweit ich sein Argument verstanden habe, geht es in -- wohl im
Gegensatz zu seiner Interpretation durch Lewis -- nicht um eine
empirische Metaphysik, sondern um das erkenntnistheoretische Argument,
dass zwischen der Sonne, die 100 mal aufgeht und ihren nicht aufgeben
morgen, kein Widerspruch liegt.
Zwischen einer Aussage und der Negation ihrer logischen Folge müsste
aber ein Widerspruch bestehen, daher handelt es sich bei empirisch
beobachteten Gesetzen nicht um logische Schlüsse.
Am Di., 8. Juni 2021 um 04:07 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
ja, das meinte ich !
ein solcher hätte alle chancen mit 40 schon tot zu sein,
wenn er nicht durch unsere heutigen kuturtechniken in watte gepackt wäre
Die Lebenserwartung stieg:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/185394/umfrage/entwicklung-d…
Wobei die Lebenserwartung mit erreichen eines Lebensalters wiederum
steigt. Sprich: Die Lebenserwartung ab Geburt umfasst auch sowas wie
Kindbettfieber, schwere Infektionen usw. Wenn ein Mensch erst 10 oder
30 geworden ist, steigt seine Lebenserwartung entsprechend, weil er
viele Risiken schon hinter sich hat.
Allerdings steigt sie auf einen gewissen Plateau nur noch um einige
Jahre, vielleicht Monate.
Für den Fall von Deutschland kann man das hier sehr schön sehen:
https://www.gbe-bund.de/gbe/pkg_isgbe5.prc_menu_olap?p_uid=gast&p_aid=1…
Die große Erhöhung der Lebenserwartung dürfte durch Impfstoffe,
Antibiotika und besseren Gesundheitsmaßnahmen begründet sein. Viele
Krankheiten sind heute heilbar, die einen früher umgebracht hätten.
zb splitter im finger, folge blutvergiftung, folge:
tod infolge
generalisierter sepsis,
"Mit jährlich über 280.000 neuen Fällen in Deutschland und einer
Sterblichkeit von ca. 30% steht die Sepsis momentan an dritter Stelle
in der Sterblichkeitsstatistik."
https://www.uniklinikum-jena.de/cscc/Sepsis.html
Die Sepsis ist auch heute eine ernsthafte Gefahr!
Richtig ist aber auch, dass es bei vielen Leuten eine gefühlte
Angespanntheit mit den modernen Leben gibt.
Mir ist unklar, ob das eine allgemeines Gefühl ist oder wirklich
irgendeine Kausalfolge.
Wir haben in der letzten Zeit immer mehr Leute, die die
Industrialisierung und den Fortschritt selbst als großes Problem
sehen.