Am 10.11.22 um 01:33 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb:
einiges, das nicht erforderlich gewesen wäre, wenn er die
Differenzierung in (positives Recht vs. ...) auswendig kennen würde.
Dann bräuchte er sie nicht anders zu definieren.
krass anders gesagt: die bestehenden herrschenden
gesetze/spielregeln
sind grob gesagt die gesetze der herrschenden, nicht meine,
Wessen Gesetzte es sind, spielt für mich als Außenstehender keine Rolle.
und solange ich innerhalb dieser (ihrer) spielregeln
bleibe, bete ich
quasi die sprache der herrschenden nach, und nicht meine (eigene), und
kann nichts erreichen,
das über diesen gesteckten rahmen hinausginge oder gar dem rahmen
entgegenstände
Ich nutze dieses Werkzeugargument für die Regeln nicht, die Regeln sehe
ich so wie sie sind, sie sind unabhängig geworden, stehen meist auf
Papier. Dass sie wirken, die Person manchmal hemmen, das ist bekannt,
das ist nicht nur von "herrschenden" gewollt.
noch anders ausgedrückt: echte wirksame opposition ist
garnicht
möglich innerhalb eines spielfeldes (GG usw), das genau dies
ausschließt, und es hat ja von den elten her gesehen deshalb einen
hohen sinn, dass sachen wie GG usw immer und ewig sofort als
monstranzen aufgezogen werden, wenn es zu vermeiden gilt,
Halbwahr-halbfalsch
dass es jemals wirklich ans eingemachte, zb unserer
sog
"wirtschaftsordnung", gehen könnte
Das geht zu schnell über ins
Eingemachte.
beispiel:
dass leute und insb. frauen im deutschen osten für dieselbe arbeit
immer noch 15-20% weniger geld verdienen als im westen (ostdeutschland
= billiglohnland), ist meiner meinung schreiendes unrecht, dass
sofort, morgen früh, ersatzlos beseitigt gehört - andererseits ist
dieser unirdische, krasse miss-stand natürlich gesetzlich =
sprachregelungen der elite, x-fach abgesichert, also gesetzlich völlig
einwandfrei
Das Argument ist gut, nur kann es auch dafür benutzt werden, um zu
zeigen, nach dem Motto des halbleeren vs. halbvollen Glases, dass die
Westler zu viel Geld einnehmen und dieses Zu viel für etwas Sinnvolleres
einsetzen könnten als für den Konsum und den Aufbau. Dann wäre die
Ungerechtigkeit nicht mehr vorhanden. Und glaubst du wirklich, dass die
Östler zu wenig konsumieren, zu wenig Möglichkeiten haben? Im Vergleich
zu anderen, die anderwo wohnen als in der BRD? Denn jene beklagst du
schließlich auch.
Ohne Zusammenhang hier: Siehe z.B. ein Text zur Gleichheit vor dem
Gesetz von einem Juristen zur Frage: Sind vor dem Gesetz alle gleich? An
folgendem Link könnte sich zeigen, wie dazu diskutiert werden kann:
https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/thomas-fischer-ronen-steinke-sind-vor…
Oder ist dort nur ein Herrschaftsvertreter gegenüber einem Bücherschreiber?
GG und ausführungsbestimmungen usw definieren ein
spielfeld, das
funktional quasi ein abgeschlossenes sys darstellt, und solange man
innerhalb dieses sys steht, gibts kein "entkommen".
Das stimmt
überwiegend.
außerdem enthält das sys sogar selbst eine markierung,
die seinen
charakter offenbart, wie leben nämlich nur in einer
"freiheit-LICHEN grundordnung", nicht in einer "freien",
es soll also zwar "nach freiheit riechen" (die wurst, die man dem hund
vorhält), aber nicht wirklich frei sein, und genauso ists
ein gutes Wortspiel.
und nochwas zu erwähnen:
unter diesen bedingungen erfüllt unser (im prinzip degradiertes,
verkommenes) system genauso die strukturen einer diktatur, wie offene
diktaturen, nur halt im hintergrund,
wo auch in unserem system oligarchen und eliten die wahre herrschaft
vorbei an allen politiken und wahlen usw innehaben (DE eine art
verkommener diktatur, die sich nicht zugibt,
sondern das diktatursein dissimuliert)
Zu einem Detail kommt mir der Satz: Wahldemokratie besteht am Tag der
Wahl, nachher folgen Jahre der Diktatur der Gewählten. Zudem muss dacon
abgesehen werden, dass "das Volk" weder die Personen noch die Programme
demokratisch aufstellte, die polarisiert zur Wahl vorliegen.
Ein "verkommenes System" zu beklagen nutzt nichts, weil jedes System
eben in seinen Teilen vorliegt, und als Ganzes, Ganzheitsklagen immer
wieder wiederholt werden und dann wenn sie zu etwas führen, der Zufall
auf den Plan gerufen wird. Siehe die Abwahl des Schahs, was kam, und das
was jetzt kommt. Dem kann ich nur gegenüberstellen: Suche die Fehler
genau dort wo sie vorkommen, und versuche deinen Idealstaat zu
beschreiben. Kritik der Folgen kommt oft zu spät. Suche die Ursachen
statt die Geschehnisse mit Moral zu belegen, positiv oder negativ spielt
keine Rolle. Suche die Personen, die überwiegend Fehler begehen, anstatt
Systeme. Rechtfertigung des Bestehenden ist genauso fehl am Platz wie
pauschale Unrechtzuschreibung. Obwohl das zwar üblich ist, kommt, wenn
einige Etappen übersprungen werden, der Zufall ins Spiel, der mit
folgendem Ausdruck verstanden werden kann: Le Roi est mort, vive le Roi!
Wenn die Gesetze alle weg wären, würden einige Möchtegern-Herrschende
sich vordrängen und neue schreiben oder schreiben lassen. Es würde mich
interessieren, welche Faktoren die Zufälligkeiten hemmen könnten.
JH