Werte Anwesende, hallo Waldemar,
in Ermangelung eigener konkreter Gedanken hier
ein Kurzgedicht als possibilitätsVersuchsanordnung
die Studien zu "Möglichkeitsräumen"im IT-Bereich
sind mir zu schwierig, ich habe kein Grundwissen über Programmierung
verstehe also nur den Wörtern nach, nicht sinngemäß, wie dort mit
zulässiger und eben NICHT zulässiger Interpretation von Werten und
Wertenannahmen hantiert wird.
mir geht es nicht um Streit, Eigentümelei oder Unfrieden,
ich versuche mich an einem Zustandsbericht über einen
Sachverhalt, ein Mensch mit vielen Erfahrungen unterschiedlichster
Art "alt" geworden stochert stochastisch im Leben unverstandener
Informationsgehalte:)
oder so ähnlich.
grau in grau ist alle theorie
viel schneller geht es ohne sie
hierzuland so scheint's gescheiter
kommt man mit Gefasel weiter
Soziologie
Autopoiesis ist ein Schlüsselbegriff in der soziologischen Systemtheorie
von Niklas Luhmann,
der den Begriff Autopoiesis auf die Betrachtung sozialer Systeme
übertragen hat. Er bezieht
sich dabei auf das Werk von Maturana und Varela sowie die erweiternde
Diskussion bei Milan Zeleny.
Seine zentrale These lautet, dass soziale Systeme ausschließlich aus
Kommunikation bestehen
(nicht aus Subjekten, Akteuren, Individuen oder Ähnlichem) und in
Autopoiesis operieren.
Darunter ist zu verstehen, dass die Systeme sich in einem ständigen,
nicht zielgerichteten
autokatalytischen Prozess quasi aus sich selbst heraus erschaffen.
Die Systeme produzieren und reproduzieren demnach sich selbst. Hingegen
kann eine Uhr,
wenngleich deren Teile zusammenwirken, nicht als solches System
aufgefasst werden,
denn ihr Regelwerk wurde von einem Uhrmacher hergestellt – einmal defekt,
kann sie sich z. B. nicht selbst reparieren.
Luhmann beobachtete, dass Kommunikation in sozialen Systemen analog
abläuft wie die
Selbstreproduktion lebender Organismen. Ähnlich wie diese nur Stoffe aus
der Umwelt
aufnehmen, die für ihre Selbstreproduktion relevant sind, nehmen auch
Kommunikationssysteme
in ihrer Umwelt nur das wahr, was zu ihrem „Thema passt“, was an den
Sinn der bisherigen
Kommunikation „anschlussfähig“ ist. „Sinn“ ist für Luhmann ein
Mechanismus zur Reduktion
von Komplexität: In der unendlich komplexen Umwelt wird nach bestimmten
Kriterien nur ein
kleiner Teil herausgefiltert; die Grenze eines sozialen Systems markiert
somit eine
Komplexitätsdifferenz von außen nach innen.
Statt von einem „autopoietischen System“ mit einer „Grenze“ spricht
Luhmann gelegentlich
auch von einer „Form“ mit einer „Innen-“ und einer „Außenseite“.
Dabei zieht er auch das universelle „Kalkül der Form“ des Logikers
George Spencer-Brown heran.
Die autopoietische Basisoperation ist immer gleich: Die Systeme
operieren ständig, da sie
sonst nicht existieren. Sie operieren so, dass sich weitere Operationen
anschließen können
(„Anschlussfähigkeit“ des Systems). Dies gilt auch für die Massenmedien,
die als
Fortsetzungsapparate arbeiten: Sie senden, drucken, berichten immer so,
dass weiterhin
derartige Operationen folgen müssen, und sichern so ihre Anschlussfähigkeit.
„Und so arbeitet auch das System der Massenmedien in der Annahme,
dass die eigenen
Kommunikationen in der nächsten Stunde oder am nächsten Tag
fortgesetzt werden.
Jede Sendung verspricht eine weitere Sendung. Nie geht es dabei um
Repräsentation
der Welt, wie sie im Augenblick ist.“
– Luhmann: Die Realität der Massenmedien, 2009
Um die Anschlussfähigkeit zu sichern, kontrollieren alle autopoietischen
Systeme ihre
Operationen im Verhältnis zu den Resultaten. Sie besitzen die Fähigkeit
der „Reflexivität“.
Das bedeutet, dass die Systeme eine Art Gedächtnis haben, das „Vorher“
und „Nachher“ speichert
und zu unterscheiden weiß.
„Autopoietische Systeme können ihre Strukturen nicht als
Fertigprodukte aus ihrer Umwelt
beziehen. Sie müssen sie durch ihre eigenen Operationen aufbauen
und das erinnern – oder vergessen.“
– Luhmann: Soziologische Aufklärung 6. Die Soziologie und der Mensch,
Wiesbaden 3. A. 2008, S. 13
Die Kommunikation bezieht sich nur scheinbar direkt auf die Umwelt.
Tatsächlich bezieht sie sich
nur auf die von ihr nach ihren eigenen Gesetzen wahrgenommene innere
Abbildung der Umwelt, also
letztlich auf sich selbst. Diese Selbstbezüglichkeit, auch als
Selbstreferenzialität oder
Autoreferenzialität bezeichnet, betrachtet Luhmann als typisch für jede
Kommunikation und
analog zum Phänomen der Autopoiesis in der Biologie. Die Ausdrücke
selbstreferenzielles System
und autopoietisches System sind daher in den meisten Fällen austauschbar.
Luhmann definiert soziale Systeme seit der Übertragung des
Autopoiesis-Begriffs auf seine Theorie
in den frühen 1980er Jahren (in der Rezeption auch als Luhmanns
„autopoietische Wende“ betrachtet)
nicht mehr als „offen“ (das heißt im direkten Austausch mit der Umwelt),
sondern als
„autopoietisch geschlossen“ oder „operativ geschlossen“. Die Wahrnehmung
der Umwelt durch ein System
ist daher laut Luhmann immer selektiv. Ein System kann seine spezifische
Wahrnehmungsweise der
Umwelt nicht ändern, ohne seine spezifische Identität zu verlieren.
In der Geschlossenheit und ausschließlichen Selbst-Interessiertheit der
Systeme unterscheidet sich
die Luhmann’sche Systemtheorie grundsätzlich von der
strukturfunktionalistischen Systemtheorie
Talcott Parsons’, laut der in jeder Gesellschaft vier Systeme vorhanden
sind, die jederzeit in
einem intensiven Austausch miteinander stehen und zudem jeweils einen
eigenen wichtigen Beitrag
zur Integration und dem Fortbestehen einer überwölbenden
Gesamtgesellschaft leisten (siehe AGIL-Schema).
„Ein soziales System kommt zustande, wann immer ein autopoietischer
Kommunikationszusammenhang
entsteht und sich durch Einschränkung der geeigneten Kommunikation
gegen eine Umwelt abgrenzt.
Soziale Systeme bestehen demnach nicht aus Menschen, auch nicht aus
Handlungen, sondern aus Kommunikationen.“
– Luhmann: Ökologische Kommunikation, 1986: 269
Typisch für jedes autopoietische System ist laut Luhmann, dass es sich
selbst jeweils mithilfe eines
zweiwertigen (binären) Codes von der Umwelt abgrenzt und so seine
Identität im Prozess der Selbstreproduktion
aufrechterhält. Als binäre Codes von einigen gesellschaftlichen
Großsystemen schlägt Luhmann vor:
Wirtschaft – zahlen/nicht-zahlen;
Politik – Macht/Machtlosigkeit;
Moral – Gut/Böse;
Religion (von Moral zu unterscheiden!)
– Immanenz/Transzendenz; und anderem.
Da diese Systeme jeweils nach eigenen Gesetzmäßigkeiten arbeiten, hält
Luhmann Eingriffs- oder Steuerungsversuche
eines Systems in ein anderes grundsätzlich für problematisch: Die
Wirtschaft kann etwa von der Politik nur sehr
bedingt gesteuert werden; die Moral kann die Politik nur bedingt steuern
usw. Das Gesetz der Autopoiesis setzt
laut Luhmann den Bemühungen einer rationalen, ethischen, gerechten
Gestaltung der gesellschaftlichen
Verhältnisse enge Grenzen.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis
leider hat Niclas Luhman schon vor einiger Zeit den Löffel abgegeben,
über den "wir"seit Beginn an balbiert werden,
aber dieser Artikel enthält einige wesentliche Dinge, die auf einfache
Art und Weise "zeitlos" das Innenverhältnis
von Kommunikation treffend beschreibt.
sorry fürs Ganzzitat, aber ich finde es passt grade hierher.
gruss aus der Diaspora
ingo mack
wenn Geschöpftes vor den Trümmern des Geschöpften steht
ist's zum Lamentieren viel zu spät.
sind Träume erst zertrümmert
und die Landschaft ausgeräumt
ist karges Windgeheul rundumher
und Ökotopia funzt nicht mehr.
waldemar hammel über PhilWeb schrieb:
(..)
* ich habe mir dazu ein spiel ausgedacht: man lege mir eine "große
menschheitsfrage" vor, und ich versuche diese auf physik-art
aufzulösen. bei erfolg bekomme ich dann 10.000 euro vom fragenden
überwiesen, und er, mit meiner anwort als seine-eigene im gepäck, kann
dann von mir aus in die annalen der philosophie oder ins guiness-buch
usw eingehen.
wh