Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Man kann davon ausgehen, dass Naturgesetze völlig unabhängig von
Lebewesen jeder Art im Kosmos gültig sind. Die Frage nun, warum sie
existieren und woher sie rühren, sollte jeder, der darüber nachdenkt,
letztlich für sich selbst klären. Hier in dieser Liste darüber zu
diskutieren, hat keinen Sinn, da reflexhaft jede diesbezüglich auf
einen geistigen Hintergrund führende Annahme als unzulässiger Bezug
auf Religion gewertet und damit abgeschmettert wird. Selbst wenn wir
beide uns in gewissem Konsens darüber austauschen sollten, würde man
dazwischen „grätschen“ und uns durch Reduktion auf ein ausschließlich
materialistisches Weltbild (zumindest indirekt) als naive Dummköpfe
darstellen.
das sehe ich anders:
die natur"gesetze" sind von uns beobachtete, und das heißt,
sie sind keinesfalls primär "gesetze" einer wirklichen wirklichkeit
außerhalb von uns selbst,
sondern erstmal einzig gesetzmäßige abläufe in unserem hirngemachten
abbild (wahrnehmungs-bild) der wirklichen wirklichkeit außerhalb von uns,
sodass mit recht gefragt werden kann, ob die von uns erlebten
natur"gesetze" nicht am ende denk- oder wahrnehmungs- artefakte sein mögen,
die darauf beruhen, dass unser hirn über die maßen gerne aus gründen
seiner internen ökonomie kategorisiert, analogisiert, strukturiert,
vereinfacht, usw
sodass die annahme "naturgesetze völlig unabhängig von lebewesen jeder
art" zumindet ein kompletter schuss in den ofen ist,
unabhängig davon, ob sie in der wirklichen wirklichkeit auch existieren,
oder nicht
einfaches beispiel für was ich meine:
wir erleben den berühmten zeitpfeil von gestern nach übermorgen in
unserer meso-welt, und das ist aus unserem erleben heraus ganz ohne
zweifel richtig und schlüssig,
daraus leiten wir auf unserem erlebensniveau ua die berühmte kausalität ab,
ein paar größen-zehnerpotenzen unterhalb dieser mesowelt aber ganz anders,
ein atom oder gar elektron erlebt keinen zeitpfeil, es ist in seiner
welt ewig in dem sinn,
dass es zwar eigen(raum)zeit immer mit sich als teil seiner
eigenschaftensumme trägt, aber keinerlei ablaufende zeit erlebt (ua,
weil auch (raum)zeit natürlich "gequantelt" ist = planck usw),
was wunder, dass dann für "teilchen" auch zb kausalität brüchig wird,
bis garnicht mehr besteht
(und ich wette, das ganze ist auch im 10ner potenzen höher, "im größten"
der fall)
daraus schließe ich:
naturgesetze gibts für UNS auf mesoebene und unsere wahrnehmung und sind
deshalb wahrnehmungs-wirklich (dh., wir müssen uns danach richten),
aber sie dürften darüber hinaus "schall und rauch" (märchencharakter) sein
("naturgesetze" ragen wohl lediglich als "zufällig gepfadete mehr oder
weniger "zeit"stabile wechselwirkungsketten" aus einer völlig
"entropischen welt" in unsere mesowelt hinein,
und vermitteln uns so den eindruck "eherne naturgesetze" zu sein, nach
deren "woher, wieso, warum" wir dann natürlich als kindliche naseweise
fragen,
wobei die dann sinnvollste antwort die rebound-antwort wäre: "tja,
naturgesetze erklären sich halt aus sich selbst")
zudem "the origin of men" (prof.bronowski), unsere eigene geschichte
beachten:
anfangs gabs "göttliche gesetze", nachdem sich diese vorstellung über
welt erübrigt hatte, gibts heute natur-gesetze, die nicht mehr von
göttern gesetzt,
sondern angeblich aus der natur selbst/ von der natur gesetzt sein
sollen, ein gewisser fortschritt, unverkennar, aber wann werden wir
endlich dazu kommen,
wahrgenommenes und deshalb erlebtes auch als wahrgenommenes+erlebtes und
nicht mehr als objektives anzusehen und vor allem zu begreifen?
wh.
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