Nun habe ich mir mal die Beiträge zu diesem Thread durchgelesen, nachdem
mir Deine, Waldemar, diesbezüglich letzten Einlassungen hier zum
Putinkrieg einmal mehr den latent zwischen uns liegenden Dissens
hinsichtlich unserer beiden Weltsichten aufzeigen.
Obgleich Deine Zuweisungen und Analysen hinsichtlich der Verursachung
von kriegerischen Auseinandersetzungen durchaus zutreffen, entbehren
Deine Schlussfolgerungen (wie üblich) einer notwendigen Differenzierung
und somit wirkt Deine Argumentation auf mich wie der verzweifelte
Rundumschlag eines hoffnungslosen Idealisten, der seiner Enttäuschung
über Welt und Mensch zynischen, wie gleichermaßen gnadenlos
fatalistischen Ausdruck verleiht. Würde ich nicht Deine „andere Seite“
kennen, müsste ich auch an Dir verzweifeln.
Müßig schlichtweg, Dir zum endlos wiederholten Male aufzuzeigen, dass
Christen, die wirklich im Sinne dieses Christus, also im Sinne von
dessen Bergpredigt leben und handeln, niemals derart bestialische
Verbrechen verüben würden, wie wir sie derzeit direkt vor unseren Toren
erleben. Ganz anders jene Pseudo-Christen, die (Kriegs)Verbrechen im
Namen eines Gottes durchführen. Erstere leben und handeln im Lichte
Gottes (wie Du es zuletzt als jüdisch lyrische Vorstellung beschrieben
hast), letztere im Schatten dieses Lichts. Was veranlasst diese
Menschen, in diesen Schatten zu treten, bzw. wer zerrt sie in diesen?
Die Antwort darauf wurde hier im Forum zum Überdruss erörtert, aber sie
ist - einmal mehr - nicht damit von Dir abschließend gegeben, wenn Du
den Menschen an sich als eine „bösartige, linkische Kreatur“ definierst,
die sich in Rekursion ihrer Bösartigkeit zum bestialischen Exzess
steigert. Zweifelsfrei gibt es (wahrlich nicht wenige) Menschen, deren
Wesensart dieser Zuschreibung entsprechen, wie man das ja nun
augenscheinlich in hinreichender Nähe beobachten kann. Dabei spielt es
keine Rolle, ob man solches unmenschliches Geschehen unmittelbar oder in
weiter Ferne zu sehen bekommt; Auf das jeweilige Einzelschicksal bezogen
ist es immer unvorstellbar grausam und zu Empathie fähige Menschen
werden immer mitleiden.
Insoweit wirkt Dein voyeuristisch angelegter Zynismus nur noch schauderhaft:
/wh: „nun ja, wir haben in der ukr immerhin jetzt (wieder einmal) den
genuss zuzuschauen,////wie christen christen die hälse durchschneiden,
obwohl es in ihren eigenen regeln ganz unmissverständlich heißt "du
sollst nicht töten",/
Und wenn Du immer wieder hervorhebst, Tiere würde nicht zu solchem Tun
fähig sein, solltest Du Dir mal wieder Dokumentationen von Tierfilmern
ansehen. Könnten sich Tiere Waffen (gleich welcher Art) bauen, würden
sie diese ebenso im Kampf, wie ihre körpereigenen gnadenlos einsetzen.
Hier liegt die Wurzel des Verteilungs- und Überlebenskampfes.
Der Mensch jedoch sollte endlich lernen, diese Wurzeln seiner
animalischen Herkunft in sich auszurotten. Wahre Religion und damit auch
wahres Christentum, also der wirkliche Rückbezug auf ein Geistiges, auf
Göttliches würde dazu beitragen können. Es wäre der Beginn von
„Heiligkeit“ im Sinne von Heilung, nämlich der von unzählig im Verlauf
der Jahrtausende geschlagenen Wunden, wie diese sich Mensch und Tier
gegenseitig beigebracht haben und – nun wiederum grausam zu sehen – sich
diese immer noch beibringen.
In dieser (nicht scheinheiligen) Hoffnung mutet Dein jetzt erlebter
„Genuss“ nur noch teuflisch an!
/wh: „ von der seite her ist der ukr.krieg für mich ein wahrer genuss,
zu sehen, wie christen sich selbst "vorführen" und ihre camouflage
fallenlassen, denn der ganz normale christ kam und kommt ja immer mit
anheischender freundlichkeit und hehren sprüchen daher, und hält dabei
gleichzeitig das messer hinter dem rücken oder im gewande versteckt,
oder sammelt tags reichtümer auch auf brutale weisen ein, und
gute-nacht betet am abend darum, dass ihm konkurrenten seine "güter"
nicht wieder abjagen mögen der ganz normale christ hat weit mehr als nur
eine "gespaltene zunge", er ist vielmehr spaltungsirre = schizophren,
und muss das sein = im hintergrund unzurechnungsfähig, um seine
lebensart durchzuhalten, immerhin, und das ist für ihn das gute, kommt
er damit, als schuldunfähig, zweifellos in seinen himmel“/
Und wie so oft von mir schon gesagt: Hoffnung auf einen „Himmel“ oder
Angst vor einer „Hölle“ - in welch angenommener Jenseitigkeit immer –
sind überkommende Vorstellungen von „ewigem Frieden“ oder von zu
erleidender ewiger Höllenqual. Himmel und Höllen finden sich in allen
kosmisch habitablen Lebensräumen wie den der hiesigen Erde.
Wer die Hölle erleben will, hat derzeit keine weite Reise dorthin, wer
den Himmel erleben will, geht in ein Flüchtlingscamp und schaut in die
leuchtenden Augen geretteter Kinder.
Und Ewigkeit?!
/wh: es gibt 2 "ewigkeiten"://
//
//- die rationale ewigkeit besteht aus einem unendlichen vorrat an zeit,//
//- die animistische ("emotionale") ewigkeit besteht daraus, dass es
zeit garnicht gibt//
/
Was Deinen Zeitbegriff anbelangt, Waldemar, liegst Du falsch und richtig
zugleich: Zeit an sich – also als absolute, fundamentale Größe – gibt es
nicht. Zeit als Maß für Veränderung hingegen sehr wohl! Das Empfinden
einer universellen Zeit entspricht dem untrüglichen Sinneseindruck von
Vergänglichkeit, dem steten Wandel von Gegenwart in Vergangenheit als
irreversibel entropisches Geschehen, welches sich in Myriaden von
Eigenzeiten vollzieht.
Ewigkeit herrscht wo keine Zeit ist. Wo keine Zeit ist, ist keine Masse
– es herrscht masselose Ewigkeit!
Beste Grüße! - Karl