Am 15.09.2021 um 17:47 schrieb Ingo Tessmann:
warum immer und immer wieder diese Wiederholungen? Es geht nicht um Worte, wie „spontan“
bzw. „aus sich selbst heraus". Denk doch einfach mit Aristoteles mathematisch an die
Form- und physikalisch an die Materialursache oder an die Natur, die schlechthin aus sich
selbst heraus existiert. Spontane Symmetriebrüche ebenso wie Selbstkonsistenzverfahren
sind ihr damit gerade angemessen. Worum es in der Physik geht, sind Formalismen und
Experimente. Bloßes Herumgeschwafel ist demgegenüber belanglos. Warum schweigst Du Dich
notorisch über Deine Quellen aus? Also um welche Theorie geht es und welche Folgerung aus
welchem Theorem geht Dir gegen den Strich?
Wenn Du auf das Goldstone-Boson anspielen solltest,
ja, ua wollte ich darauf anspielen ...
das wird ausführlich von Steven Weinberg in Band II
seiner „Quantum Theory of Fields“ behandelt und ja auch in den von mir in der letzten Mail
verlinkten Arbeiten erwähnt. Je nach Symmetrie kann ein Boson gleichsam erbrochen werden
oder nicht. Wobei es sich physikalisch um Energiezustände handelt, deren Differenz
natürlich Teilchenmasse entspricht. Und Energie wird bekanntlich nicht erzeugt, sondern
nur umgewandelt. Das Goldstone-Modell entstammt ursprünglich der Festkörperphysik.
Mathematisch ist vieles möglich, was physikalisch nicht unbedingt Sinn machen muss.
Entscheidend ist, was letztlich auch physikalischen Prinzipen genügt und experimentell
nachweisbar ist. Grundsätzlich werden doch in entwickelten Feldtheorien physikalische
Teilchen als Repräsentanten von Symmetriegruppen verstanden. Mathematisch gibt es
unendlich viele davon, physikalisch Sinn machen nur wenige.
usw.
ich denke, wir können hier nicht zusammenfinden, weil DU viel zu sehr in
die kulturtechnik "mathematik" verrannt bist (gefangen bist), als dass
du darüber hinaus oder drunter durch blicken könntest,
dabei ist "mathe" nur eine sprache, nicht mehr oder weniger als andere
sprachen, mit denen wir versuchen, die welt -wörtlich- zu "be-greifen",
und insbesondere haben sprachen eben
bestimmte eigenschaften als einschränkungen, zb jene des sog
"überdefiniert seins", was heißt, sie können mehr ausdrücken, als die
wirklichkeit hergibt, zb die obigen "goldstone bosonen".
und dieses verranntsein in die sprache "mathematik" fließt bei dir
zusammen mit grenzen der gerade mal jetzigen "modernen/modernsten"
physik und praktisch richtung scifi =
was du wahrscheinlich als "befreiend" erlebst (es sei dir gegönnt),
erlebe und sehe ich als "gefängnis" des konventionellen, denn es beruht
auf altertümlichen vorstellungsweisen,
so up-to-date und stand-of-arts es auch anmuten und "glänzen" mag.
für jede sprache gilt oder sollte gelten: zuerst kommt das
denken/nachdenken, und dann erst das reden, mathematisieren,
physikalisieren usw = die wichtige, die interessante schnittstelle
liegt also im nachdenken, und nicht bei dem dem nachdenken folgenden,
oder gar beim rückübersetzen-wollen des mathematisierens usw in die
wirklichkeit
beispiel: das messen der temp des wassers in einer badewanne, du wirst
sagen, einfache übung usw,
nachdenken darüber aber ergibt: es ist, und zwar prinzipiell, unmöglich,
da das ganze ein offenes sys ist, sein muss, um überhaupt existieren zu
können,
und in abgeschlossenen sys könnte man schon deshalb garnichts messen,
weil solche in natura nicht existieren können, da sie ww-frei wären
---
was wir, zb badewanne, messen, ist ein wie-auch-immer stück eines
temp-verlaufs, und das "mitteln" wir, und sagen dann "temp x
gemessen",
und gaukeln so eine stase vor, die es real in natura nirgends gibt, und
so geht das immer, wir kommen mit unseren methoden garnicht wirklich an
natur heran,
wir KÖNNEN sie garnicht be-greifen, auch nicht mit unseren geistigen
fingern und händen (letztliche ursache: weil wir selbst teil von dem
sind, das wir "als etwas von uns verschiedenes" denken müssen,
um es be-greifen zu wollen = wir haben da ein echtes problem, das auch
nicht geringer wird, wenn wir das gern zu be-greifende in irgendwelche
sprachen fassen/verkleiden/einkleiden,
wie zb in die sprache mathe)
nichts für ungut (ich muss jetzt meine tiere hier dringend zur nacht
kontrollieren )
wh.
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